Nachtprinzessin - Sabine Thiesler


Nachtprinzessin - Sabine ThieslerAutor: Sabine Thiesler
Titel: Nachtprinzessin
Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 575
So sollst du sterben - Selig vor Glück
Inhalt:
In Berlin ermordet ein Mörder, der sich selbst Prinzessin nennt, junge Männer beim Liebesspiel. Zu Beginn greift er seine Opfer auf den nächtlichen Straßen der Großstadt auf, die dem vertrauenerweckenden Mörder bereitwillig folgen.
Mathias ist Mitte vierzig und nach außen hin führt er das perfekte Leben. Der erfolgreiche Immobilienmakler lebt nach der Scheidung von allein mit seiner geliebten Mutter in deren Villa. Doch der Schein trügt, denn Mathias ist ein Mörder, die Prinzessin, die ihre Liebhaber nicht am Leben lassen kann. Ganz besonders hat es ihm Gianni angetan, der junge, italienische Fremdenführer, den er auf seinen Reisen kennen und lieben gelernt hat. Doch selbst die Liebe hindert die Prinzessin nicht am Töten.
Meine Meinung:
Das Buch begann für mich mit einer Überraschung. Nachdem ich den Klappentext gelesen habe, erwartete ich irgendwie eine Mörderin, doch direkt auf den ersten Seiten wurde meiner Erwartung widersprochen. Mathias von Steinfeld, aus dessen Sicht ein Großteil des Buches geschrieben ist, ist ein attraktiver, gebildeter und erfolgreicher Mann, der von seiner Frau, die er nie geliebt und nur aufgrund der Schwangerschaft mit dem mittlerweile erwachsenen Sohn geheiratet hat, getrennt lebt. Matthias ist homosexuell und begnügt sich damit seine Neigung nachts bei One-Night-Stands auszuleben. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem seine geliebte Mutter einen schweren Schlaganfall erleidet und das idyllische Leben des Mittvierzigers komplett auf den Kopf stellt, ist er unauffällig und lässt sich nichts zu Schulden kommen. Doch dann entdeckt er den Reiz im Morden und kann auch dann nicht aufhören, als die Polizei ihm schon ganz nah ist.
Zu Beginn fand ich Mathias von Steinfeld sehr interessant. Einerseits ist er ein liebender Vater und Sohn, andererseits aber skrupellos und kalt. Durch Rückblenden in die Vergangenheit erfährt der Leser wie Mathias zu einer solchen Person und letztendlich auch zum Mörder wurde. Doch nach und nach begann mich die vorher als spannend empfundene Arroganz zu nerven und selten war mir ein Buchcharakter so unsympathisch. Mathias kauft sich eine Wohnung in Italien um sich nicht wie ein Tourist vorzukommen, er hasst Souvenirshops und Strände, an denen viele Menschen sind, da er sich dort ebenfalls vorkommt wie ein minderwertiger Tourist. Aus dem selben Grund genießt er nicht die schöne Aussicht einer Küstenstraße, lernt Italienisch usw. Immer wieder und wieder wird betont, dass Herr von Steinfeld etwas besseres ist als ,,normale'' Urlauber, was ich auf Dauer als extrem anstrengend empfunden habe.
Während mir die Handlung am Anfang sehr zugesagt hat, verläuft sich die ganze Geschichte im Laufe der Zeit ein wenig. Der Fokus wird immer mehr auf das normale Leben gelegt, dass der Mörder führt. Zwischendurch und nebenbei wird dann aus den unterschiedlichsten und unverständlichsten Gründen gemordet. Schien es am Anfang noch spannend und realistisch, so war das ganze Ende völlig an den Haaren herbeigezogen.
Neben Mathias Sicht, ist ein großer Teil des Buches auch aus Sicht der deutschen Polizistin Susanne Knauer und des italienischen Kommissars Donato Neri geschrieben. Ich hätte mir aber gewünscht, dass hier die Ermittlungen viel mehr im Mittelpunkt stehen würden und weniger die klischeehaften Probleme der Kommissare. So macht sich Susanne Knauer ständig Sorgen um ihre siebzehn jährige Tochter, die in dem Buch meiner Meinung nach sehr klischeehaft und dadurch unglaubwürdig. Sie hat einen älteren Freund, den sich vor ihrer Mutter verheimlicht, weigert sich generell mit ihrer Mutter zu reden und stopft ständig Nutellabrote in sich hinein, obwohl sie doch eigentlich auf ihr Aussehen und ihre Figur zu achten scheint. Aber auch bei anderen Personenbeschreibungen kommt es immer wieder zu Widersprüchen. Mathias von Steinfeld wird anfangs als absoluter Langschläfer beschrieben, hat aber in der Mitte des Buches auf einmal überhaupt kein Problem mehr um acht Uhr aufzustehen, ohne dass es einen Grund dafür gegeben hätte.
Der Schreibstil der Autorin ist leicht zu lesen und flüssig, weshalb das Buch recht schnell und angenehm zu lesen ist. Die Hälfte des Buches habe ich an einem Tag gelesen, wegen der schleppenden Handlung habe ich für die letzten 50 Seiten aber zwei Tage gebraucht und ich musste mich wirklich durchringen, das Buch zu Ende zu lesen, da ich mir das Ende schon vorstellen konnte. Es gab auch wie erwartet leider keinen Wendepunkt mehr.
Fazit:Das Buch beginnt sehr spannend und ich dachte nach den ersten fünfzig Seiten wirklich ich hätte einen richtigen Glücksgriff gelandet. Leider wird die Handlung aufgrund von mangender Abwechslung und Klischees mit der Zeit ermüdend und vorhersehbar. Gebannt war ich zwischenzeitlich von der Skrupellosigkeit des Mörders. Insgesamt kann ich hier aber nicht mehr als zwei Herzen vergeben.
♥♥♥♥♥

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