Mutlose Kommentatoren

Jeder hat schon miterlebt, dass ein Kommentator bei einem Boxkampf im Fernsehen den Kampf mitpunktet. Nun boxt der Heimboxer aber schlechter als sein Gegenüber. Irgendwann merkt der Kommentator, dass, wenn er weiter so punktet, er den Zuschauern sagen muss, dass auf seinem Punktezettel der Heimboxer klar verloren hat. Was macht er? Er hört auf mitzupunkten und fängt an, die Leistung des Heimboxers schönzureden. Ich frage mich dann jedes Mal: Warum sind die Box-Kommentatoren im Fernsehen eigentlich so furchtbar mutlos.
Wenn die deutsche Fußball- oder Handball-Nationalmannschaft schlecht spielt, dann wird das in der Regel von den Kommentatoren auch so genannt. Sobald es aber ums Profiboxen geht, verwandeln sich Sportjournalisten in PR-Agenten. Es wird über Dinge wie Heimvorteil, man könnte es auch Korruption nennen, parliert und das Resultat als (gott-) gegeben dargestellt. Für mich bleibt ein Betrug aber nun einmal ein Betrug, egal ob er in einem Boxring stattfindet oder irgendwo anders. Und meiner Meinung nach ist es die Aufgabe eines Journalisten, das dann auch zu benennen.
Die Mehrzahl der Fernsehkommentatoren scheint aber dem jeweiligen Veranstalter zu nahe zu stehen. In Deutschland binden sich die TV-Sender vertraglich langfristig und ausschließlich an einen Box-Promoter. Offenbar kommt es dadurch zu einem, nach meinem Geschmack, zu engen Schulterschluss der beiden.
© Uwe Betker



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