Mord zum Feierabend

Mord zum Feierabend

Die Deutschen lieben Krimis. Kaum ein anderes Format beschert den Senderchefs, ganz gleich ob öffentlich-rechtlich oder privat, derart konstant hohe Quoten. Bestes Beispiel: der Tatort, der seit mehr als 40 Jahren im Ersten läuft und der ARD zum Teil traumhafte Zuschauerzahlen beschert. Nicht minder erfolgreich ist das Großstadtrevier, das seit 25 Jahren für eine hohe Aufklärungsquote von Verbrechen in Hamburg und eine gute Quote im ARD-Vorabendprogramm sorgt.

Damit ist die Krimiserie eine Ausnahme, denn ansonsten gilt die Zeitspanne zwischen dem Boulevardmagazin Brisant und der Tagesschau seit Jahren als Sorgenkind des Senders. Neu gestartete Soaps und Quizformate bis hin zu Verzweiflungstaten wie Bruce mit Bruce Darnell wurden ob geringer Zuschauerresonanz regelmäßig eingestellt.

Nerven- und Lachmuskelkitzel

Das soll nun anders werden. Der erste Schritt war die Einstellung der täglichen Seifenoper Marienhof. Daraufhin wurde die Verbotene Liebe verlängert – und dadurch auch gespart: Das Geld wurde in die Entwicklung der Heiter bis tödlich-Serien gesteckt, die ab heute Abend montags bis donnerstags jeweils um 18.50 Uhr laufen und dem Sorgenkind Vorabendprogramm aus dem Quotenloch verhelfen sollen. Das Rezept dafür lautet: Krimi plus Humor, hier Nerven- und dort Lachmuskelkitzel. Und das Ganze, siehe Vorbild Großstadtrevier, nicht gar so dramatisch. «Es geht uns um die kleinen Delikte», sagt NDR-Redakteur Bernhard Gleim der Nachrichtenagentur dpa. Und es geht um die Anbindung an bestimmte Regionen. Heimatluft soll wehen.

Zum Auftakt geht es an die Nordseeküste: In Nordisch herb ermitteln Friese Jon Peterson (Frank Vockroth) und Großstadtpflanze Nora Neubauer (Loretta Stern). Sie treffen gleich in der ersten Folge auf Theodor Storms Schimmelreiter. Ab dem 2. November, jeweils mittwochs, ist der Süden fällig, mit den zwei schon vertrauten Typen Hubert und Staller. Christian Tramitz und Helmfried von Lüttichau, alte Schulfreunde, die sich nach 30 Jahren wiedersahen, hatten die Charaktere für eine Sketch-Reihe entwickelt, in wechselnder Gestalt. Nun sind es eben zwei Polizisten geworden, die regelmäßig über Mord, Entführung, Erpressung und andere Widrigkeiten krimineller Art stolpern und bei der Aufklärung der Lokalreporterin Barbara Hansen (Monika Gruber) hinterher hecheln, die ihnen immer eine gute Nasenlänge voraus ist.

Etwas gepflegter geht es ab dem 10. November immer donnerstags zu, wenn unter dem eher gruseligen Titel Henker und Richter Frau Staatsanwalt Saskia Henker (Rike Schmid) und Herr Amtsrichter Klaus Wagenführ (Martin Lindow) in Aktion treten. Eine für herkömmliche Krimis eher ungewohnte Perspektive: Der Fall beginnt erst, wenn die Polizei abgerückt ist und die nächste Instanz heranzieht.

Christine Neubauer in «München 7»

Für das nächste Frühjahr wurden drei weitere Serien produziert: Fuchs und Gans mit Peter Bongartz und Mira Bartuschek, die als Ex-Kriminalkommissar und Journalistin auf der Schwäbischen Alb aufeinander treffen. Und Alles Klara mit Wolke Hegenbarth als Titelheldin, die sich als quirlige Sekretärin im idyllischen Quedlinburg (Harz) in die Ermittlungen ihres Chefs, Hauptkommissar Paul (Felix Eitner), einmischt. Ein Konzept, das man schon aus Adelheid und ihre Mörder kennt – die Serie, mit der die 2009 verstorbene Evelyn Hamann über viele Jahre sehr erfolgreich war.

Zwei gute alte Bekannte schließen dann, gleichfalls im Frühjahr, den Krimireigen: Die ARD hat für Heiter bis tödlich Franz Xaver Bogners preisgekrönte Kultreihe München 7 übernommen, mit Andreas Giebel und Florian Karlheim als deftigen Mannsbildern und – als Gast – die unvermeidliche Christine Neubauer als Viktualienmarktfrau.

Zweistellige Marktanteile will die ARD mit den neuen Krimiserien erreichen. Und dabei Zuschauer aller Altersklassen täglich zum Feierabend vor dem Bildschirm vereinen – so wie beim sonntäglichen Tatort.

Heiter bis tödlich – Nordisch herb startet am 25. Oktober 2011 um 18.50 Uhr im Ersten, Heiter bis tödlich – Hubert und Staller am 2. November und donnerstags heißt es ab 10. November Heiter bis tödlich – Henker und Richter.

Im Frühjahr 2012 folgen dann Heiter bis tödlich – Alles Klara, Heiter bis tödlich – Fuchs und Gans und die Neuauflage des Klassikers München 7, die ebenfalls unter der neuen Dachmarke produziert wird.

Quelle:
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«Heiter bis tödlich» – Mord zum Feierabend

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Tags: Frank Vockroth, Großstadtrevier, Heiter bis tödlich, Loretta Stern, Tatort

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