"Modestadt" Mailand

Wer Mailand hört, denkt sofort an Mode, Fashionweek und mindestens fünf italienische Designer. Mir ging es zumindest so - was nun aber wirklich dahinter steckt, lest ihr unter anderem in meinem Reisebericht. Vor wenigen Wochen habe ich die zweitgrößte Stadt Italiens für einige Tage, eher spontan, besucht. Erst nach dem Buchen haben wir uns richtig damit auseinander gesetzt, was man sich in der eigentlich Metropole ansehen kann...


Natürlich ist der Mailänder Dom und die nebenstehende Galleria Vittorio Emanuele II mit dem Triumphbogen als Eingang ein Muss! Mitten im Zentrum gelegen, kommt man auch gar nicht drum herum. Der Dom ist wirklich ein unglaublich beeindruckender Bau, von außen wie von innen. Wer Schultern und Beine bedeckt, darf auch reingehen. Eintritt ist übrigens frei!
Die Galleria Vittorio Emanuele II ist eine Einkaufsgalerie, die eher hochpreisige Geschäfte, wie Prada, Louis Vuitton und Gucci, beherbergt. Zum bummeln für Normalo-Menschen, wie mich, also eher gar nicht geeignet. Nett anzusehen ist es dennoch.

Weiter geht es vom Dom aus die Via Dei Mercanti und Via Dante entlang, zum Castello Sforzesco. Von weitem hat man schon einen guten Blick auf das Schloss im Nordwesten der Altstadt. Dahinter erstreckt sich ein sehr weitläufiger Park.Das Schloss beherbergt heute mehrere Museen. z.B. mit Antiker Kunst und Archäologie. Glücklicherweise war der Eintritt an dem Tag frei. Im nachhinein waren wir auch froh drüber, denn soo sehenswert war es leider nicht. Viel besser hingegen war dahin...
Codex Atlanticus - eine zweigeteilte Ausstellung von Leonardo Da Vinci's Arbeiten. Es ist die weltweit größte Sammlung seiner Zeichnungen von Codex Atlanticus. Benannt wurde es so, weil es die typische Größe eines geographischen Atlanten hat. Die 1119 Seiten des Kodex' wurden in Reihenfolge ungebunden und nun in den bestmöglichen Bedingungen erhalten. Bis 2015 gibt es immer wieder neue Ausstellungen, 24 an der Zahl, damit wirklich alles gezeigt werden kann.Eine findet man in der Biblioteca Ambrosiana, in der es zugleich noch andere Sammlungen von anderen Künstlern zu sehen gibt. Übrigens ist auch das Gebäude an sich, mit dem wunderschönen Innenhof, sehr sehenswert.

Die zweite Sammlung seiner Werke findet man in der Basilica Santa Maria delle Grazie. Dort malte Da Vinci auch sein größtes Meisterwerk, passenderweise in einem Speisesaal - Das letzt Abendmahl. Im Internet hatten wir gelesen, dass es besser ist, sich online ein Ticket zu kaufen. Aber kein Muss.Was war natürlich der Fall? Ohne Online-Ticket kommt man gar nicht erst rein. Es ist ungefähr immer für die nächsten zwei Wochen ausgebucht und nur mit Glück bekommt ein Ticket für den nächsten Tag. Toll! Also kein Abendmahl für uns...Aber ein Grund wiederzukommen.


Nur ein kleines Stück neben unserem Hotel befand sich Mailands größter und wichtigster Friedhof, der Cimitero Monumentale. Warum also nicht mal vorbeischauen? Gelohnt hat es sich übrigens! Das Eingangsgebäude ist einfach gigantisch. Die Kuppel der Ehrenhalle strahlt innen in einem kobaltblau und es gibt auf dem weitläufigen Gelände so viele spektakuläre Gräber, von denen man nie dachte, dass so etwas als letzte Ruhestätte möglich ist. Einige sehen aus wie kleine gotische Kirchen, andere bestehen aus riesigen Skulpturen, die meisten haben eine Tür und sehen aus wie kleine Häuschen. Natürlich liegen nicht irgendwelche Menschen auf diesem Friedhof, sondern hauptsächlich Berühmtheiten und gut betuchte Mailänder.

Abgesehen von den Sehenswürdigkeiten ist Mailand eine nicht sehr typisch italienisch aussehende Stadt. Kleine Gassen oder mediterrane Häuser sucht man vergeblich. Ein bisschen "Italien-Feeling" bekommt man, wenn man am Naviglio, einem Fluss im Süden der Stadt, entlang läuft und in einem der zahlreichen Restaurants zu Abend isst.Allgemein ist die Stadt übrigens sehr teuer - wer auf der Suche nach günstigem Essen ist, findet allerhöchstens das große gelbe M.Und die Mode! Lediglich im Business-Viertel sind mir einige wenige gut angezogene Menschen aufgefallen. Ansonsten ist es eine der unmodischsten Städte, die ich je gesehen habe. Leider!
Mein Fazit ist auch eher gedämpft: Mailand kann man mal gesehen haben. Besonders Museen-Gänger werden auf ihre Kosten kommen! Man braucht jedoch definitiv keine fünf Tage, wie wir sie hatten. Es reichen locker drei, um alles in Ruhe zu sehen. Wer vorher weiß was einen erwartet, wird im nachhinein auch nicht enttäuscht. Also Geld mitnehmen und bei den Preisen im Restaurant und der Rechnung nicht erschrecken. Ansonsten einfach eine andere Stadt Italiens besuchen... Welche das sein könnten, erfahrt ihr demnächst!

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