Der FC Hansa Rostock muss zur dauerhaften Rettung wohl das eigene Stadion verkaufen. Nur so könne man langfristig ohne Kredite leben, schlussfolgerte eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die Hansas Sanierungskonzept begutachtet hat. Derzeit sichere sich der Traditionsverein seine Liquidität mit Krediten in Höhe von 2,6 Millionen Euro, heißt es in dem Bericht, der der “Ostseezeitung” vorliegt. Die Schulden des Vereins bezifferten die Experten auf 8,5 Millionen Euro, die bis 2014 auf 5,7 Millionen Euro gesenkt werden sollen – durch Spielertransfers beziehungsweise Mehreinnahmen beim Trikotsponsoring. In diesem Punkt äußerte das Gutachten jedoch Zweifel.
Keine Sondersitzung, sondern Tagesordnungspunkt
Unabhängig davon muss die Bürgerschaft der Hansestadt dem vom Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) vorgeschlagenen Hilfspaket zustimmen, um das sofortige Aus des Vereins zu verhindern. Das von der Stadt zu stemmende Paket beinhaltet neben dem Teilerlass der Steuerschulden in Höhe von 680.000 Euro, den Ankauf eines in Hansa-Besitz befindlichen Sportgeländes (Wert: 530.000 Euro) und einen Zuschuss an den Verein in Höhe von 750.000 Euro. Am Mittwoch (9. Mai) wird sich die Bürgerschaft mit der Finanzlage des Clubs befassen. Wie Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens am Montag mitteilte, soll das Thema bis auf die Vorlage zum Steuererlass sowie die Grundstücksangelegenheit öffentlich beraten werden. Zuvor war von Seiten einiger Fraktionen der Wunsch laut geworden, das Thema auf eine Sondersitzung in der kommenden Woche zu verschieben.
Quelle: NDR.de
Faustpfand für die Rettung? Ein Verkauf des Stadions könnte den Club sanieren, sagen Gutachter. © Picture-Alliance/dpa
