Mit Kunst ins neue Jahr

Nun sind leider rum, vorbei, diese schönen Tage, lazy days, an denen ich mich einfach ein bisschen treiben ließ. Später aufstehen, den Blick nur alle paar Stunden aufs IPad werfen, in der Stadt bummeln, einfach bummeln (nichts kaufen), köstliche Speisen mit Muse zubereiten, wundervollen Rotwein trinken, die Kerzen am Baum anzünden, gute Gespräche führen, viel Familie treffen… Und Pläne fürs neue Jahr schmieden. Ich meine nicht die guten Vorsätze, die dann mal gerade eine Woche halten, sondern Pläne, was getan werden könnte, gemacht werden muss und was unter easy living, take it easy so alles ansteht.

Mit Kunst begann das neue Jahr und wir hatten Glück, dass diese famose Walker Evans-Ausstellung noch lief. Also Achtung, wer die Bilder des Amerikaners auch sehen möchte, muss sich beeilen, denn nach dem 10.1. geht die Ausstellung auf Reisen.

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Wohl kein Fotograf hat die Entwicklung dieses Mediums Fotografie im 20. Jahrhundert stärker geprägt als der Amerikaner Walker Evans (1903 bis 1975). Mit seiner Arbeit hat er, so ließe sich sagen, die Gattung der Dokumentarfotografie genauso definiert wie auch transzendiert. Seine Bilder wollen die sichtbare Welt in möglichster Treue abbilden, und zugleich scheint im Hintergrund eine Poesie auf, die Ausdruck der Persönlichkeit des Künstlers ist.

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Diese erste europäische Retrospektive von Evans’ Werk nimmt mit mehr als 200 Fotografien aus den wichtigsten fotografischen Sammlungen der USA, wie dem Museum of Modern Art, dem Metropolitan Museum, der Yale University Art Gallery, und bedeutenden Privatsammlungen in den USA und Europa seine gesamte künstlerische Laufbahn in den Blick: von der frühen Straßenfotografie in den späten 1920er Jahren über seine ikonischen Bilder der Großen Depression (1935-36) bis zu den späten Farbaufnahmen, die bis in die letzten Lebenstage des Künstlers reichen. Dabei werden auch weniger bekannte Bildserien ausführlich vorgestellt, wie Victorian Architecture (1931-33), Cuba (1933) oder Florida’s Gulf Coast (1941) sowie die Sammlung alltäglicher Schilder und Ephemera, die der Künstler als Erweiterung seines Blicks mit der Kamera zusammentrug und damit auch die Pop Art vorwegnahm. Besondere Aufmerksamkeit widmet die Ausstellung zudem Evans’ Arbeit für illustrierte Magazine. Von 1945 bis 1965 war er bei der Zeitschrift Fortune angestellt und entwickelte in dieser Zeit eine Reihe von Bildessays, mit denen er seine künstlerische Sprache entscheidend weiterentwickelte. Dazu gehören besonders jene, die in Bridgeport (1941) sowie in Detroit und Chicago (1946) entstanden. Für Fortune schuf er später auch eine Reihe von Arbeiten in Farbe, ein Medium, das in der künstlerischen Fotografie bis dahin noch keine Anwendung gefunden hatte. Diese Ausstellung zeigt die einzigartige Bandbreite und Wirkung von Walker Evans’ Laufbahn und befreit sein Werk aus der Schublade mit der Aufschrift ‚Fotograf der Großen Depression’. Eine solche Charakterisierung verfehlt den Wert seiner Errungenschaften. Entscheidend ist dabei, Evans’ beweglichen Blick verständlich zu machen, für den die Fotografie ein geeignetes Werkzeug war, um weiter gesteckte künstlerische Ziele zu erreichen. Es ging ihm mit dieser Arbeitsweise weniger um Bilder, die man mit der Kamera macht, als darum, einen Blick für etwas zu haben.

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Die Ausstellung wurde von John T. Hill und Heinz Liesbrock konzipiert. Sie wird veranstaltet vom Josef Albers Museum Quadrat, Bottrop und dem High Museum of Art, Atlanta (19. Juni bis 11. September 2016), in Zusammenarbeit mit der Vancouver Art Gallery (29. Oktober 2016 bis 22. Januar 2017).

Josef Albers Museum Quadrat Bottrop Im Stadtgarten 20, 
46236 Bottrop
 Öffnungszeiten: 
Dienstag bis Samstag: 11 – 17 Uhr Sonn- und Feiertage: 10 – 17 Uhr. Montag geschlossen.

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