Michael Winterbottoms „Die Augen des Engels“ mit Daniel Brühl

In dem britischen Thriller „Die Augen des Engels" von Regisseur Michael Winterbottom („The Look of Love", „The Killer Inside Me") sind ein Journalist und ein Dokumentar-Filmemacher gemeinsam auf der Spur nach den Hintergründen eines Mords und dessen Hauptverdächtigen. Das Drehbuch zum Film stammt von Paul Viragh, der sich von dem Buch „Angel Face" hat inspirieren lassen, dass von der Newsweek/Daily Beast Journalistin Barbie Latza Nadeau stammt und die wahren Geschehnisse um Amanda Knox und Raffaele Sollecito schildert, die 2007 des Mordes an der Studentin Meredith Kercher beschuldigt wurden. In den Hauptrollen sind Kate Beckinsale („Underworld", „Stonehearst Asylum"), Daniel Brühl („Rush", „A Most Wanted Man") und Cara Delevingne („Anna Karenina", „Margos Spuren") zu sehen.

Das Schöne an Winterbottoms Film ist, dass er gar nicht erst versucht den Mord an Kercher zu rekonstruieren, sondern sich mit dem Hinterher beschäftigt. „Die Augen des Engels" erzählt von dem Medienzirkus um den 2007er Fall, der ungeahnte Ausmaße in alle Richtungen angenommen hat, nur dabei das Opfer leider in Vergessenheit geraten ist: die vorschnell verurteilten Täter, die später in Revision für Unschuldig befunden wurden. Diese Ereignisse schildert Winterbottom durch die Augen eines Filmemachers, was dem Regisseur nur umso mehr die Gelegenheit bietet, sein eigenes Auge in den Film einzubringen. Damit erkundet er die Natur des ehrlichen Filmemachens und Geschichtenerzählens und führt uns mit „Die Augen des Engels" einen fast schon poetischen Film à la Winterbottom vor, der nicht immer einfach zu entschlüsseln ist.

Michael Winterbottoms „Die Augen des Engels“ mit Daniel Brühl

Es hilft, ein paar bekannte Gesichter an die Seite gestellt zu bekommen. Daniel Brühl mimt den Helden des Films, Winterbottoms fiktionales Alter-Ego Thomas Lang. Er ist ein Regisseur, der vom britischen Fernsehen angeheuert wird, einen Film über ein „heißes Eisen" zu drehen. Als er nach Italien reist um Recherchen für diesen Film über einen Mordfall zu machen, realisiert er, dass die Beweise äußerst widersprüchlich erscheinen. Er verliert sich in dem Fall, da es nicht die eine Wahrheit zu geben scheint.

Daniel Brühls Filmemacher wird eine Leidenschaft zu Dante auferlegt, die sich in der Struktur des Films selbst wiederfinden lässt, wenn man sich Dantes „Göttlicher Komödie" annimmt. Er kommt in Italien an, lernt die Journalistin Simone (Beckinsale) kennen, die ihn quasi durch die Hölle führt. Im Fegefeuer lernt er die Studentin Melanie kennen (Delevigne) und am Ende findet er sich gar in seinem eigenen Himmel wieder, wenn er mehr oder minder in Frieden mit der Geschichte abschließt.

Michael Winterbottoms „Die Augen des Engels“ mit Daniel Brühl„Die Augen des Engels" ist am 17. Dezember 2015 auf DVD und Blu-ray erschienen. Und solltet ihr euch Michael Winterbottoms komplexe Aufarbeitung des medialen Tohuwabohus um den 2007er Mordfall anschauen wollen, dann möchte filmtogo euch beschenken: Es gibt 2x die Blu-ray zum Film, die ihr bekommen könnt, wenn ihr unten in die Kommentare springt und in 3-4 Sätzen über euren Lieblingsfilm schreibt, der sich mit den Medien auseinandersetzt. Unter allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen werden dann die beiden Blu-rays zu „Die Augen des Engels" verschenkt. Die Gewinner werden via eMail benachrichtigt und natürlich wünscht euch filmtogo viel Glück!


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