Mehr als Traum vom goldenen Ring

"Geschichte ist mein ein und alles", sagt Günter Krooß bis heute. Vieles hat er über Funde in der Region gesammelt.REgina Mai

Einen herausragenden Fund habe er nie gemacht, wehrt Günter Krooß (76) aus Mamerow ab. Er möchte kein Aufhebens um seine Person haben. Andere seien viel erfolgreicher gewesen. "Gerhard Bähr zum Beispiel. Der brauchte nur übers Feld gehen und schon hatte er etwas gefunden", berichtet der Mamerower voller Bewunderung.Mehr als Traum vom goldenen Ring Doch auch er gehört seit vielen Jahren zur Gruppe der ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger. 23 Männer und Frauen aus dem Altkreis Güstrow sind vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege berufen. Bis heute zieht es Günter Krooß hinaus. Wenn ein Feld umgepflügt wurde, schaut er an ihm bekannten Fundplätzen nach, ob dabei nicht doch wieder einmal das eine oder andere historische Stück an die Oberfläche gekommen ist. Jeder träume vom Goldring, aber Scherben seien ebenso interessant.

Als Jugendlicher mit leuchtenden Augen bei Burgwall-Ausgrabung

Die Trasse für die Erdgasleitung, die fast an seiner Haustür in Mamerow vorbeiführt, war für Günter Krooß von besonderem Interesse. Dabei habe er sich zurückgehalten. "Man will die Leute ja nicht zu sehr nerven", erklärt er. Aber am Wochenende habe er sich immer auf der Trasse umgeschaut. Geschichte war schon in der Schule das Lieblingsfach von Günter Krooß. Mit 16 oder 17 erlebte er Ausgrabungen am Teterower Burgwall und war fasziniert. Er habe dann Landwirtschaft studiert und später eher zufällig Gerhard Bähr, einen passionierten Bodendenkmalpfleger in der Region Güstrow, kennen gelernt. "Er war mein Mentor und Inspirator ", betont er. Damals habe es in Güstrow eine aktive Gruppe gegeben. Regelmäßig habe man sich getroffen, Vorträge gehört, Ausstellungen besucht, Exkursionen unternommen, Bodendenkmale gepflegt und sei immer wieder gemeinsam über Felder gegangen und habe nach Fundstücke Ausschau gehalten.

Günter Krooß bedauert, dass der Zusammenhalt in Güstrow zerbrochen sei. Als zuletzt Delia Haarweg ihren Arbeitsplatz in der Kreisverwaltung wechselte, wurde die Stelle eines Bodendenkmalpflegers in der Unteren Denkmalschutzbehörde nicht wieder besetzt. Im neuen Großkreis Rostock gibt es mit Alexander Schacht wieder einen Ansprechpartner für die ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger. Günter Krooß würde es gern sehen, wenn in Güstrow wieder eine Gruppe zusammenfindet. Er sei zu alt es in die Hand zu nehmen, wäre aber gern dabei, um immer wieder über neue Funde informiert zu sein. Dabei hält Alexander Schacht nicht nur nach jungen Helfern Ausschau. "Archäologie kann man auch am Schreibtisch betreiben", sagt der Landkreis-Mitarbeiter, der für Interessenten unter Telefon 03 82 03/6 06 38 erreichbar ist. In Bützow gebe es eine Gruppe um Wolfgang Weiß, die beim Heimatverein angesiedelt ist. Auch in Teterow fehle es derzeit an Helfern, so Alexander Schacht.

Und noch ein Problem treibt die Bodendenkmalpfleger, die sich kürzlich in Bad Doberan trafen, um. Es fehlt ein archäologisches Landesmuseum. Nach Meinung von Günter Krooß könnte das nur in Schwerin seinen Standort haben. Dass nun auch noch die Ausstellung im Güstrower Schloss geschlossen worden sei (SVZ berichtete) halte er für sehr bedauerlich. "Es gibt so herrliche Funde in diesem Land wie zum Beispiel die aus dem Fürstengrab in Lalendorf. So vieles liegt in den Archiven. Wir sollten es vorzeigen", wünscht sich Günter Krooß, als ausgesprochen vielseitig interessierter Mensch mit großer Familie auch phänologischer Beobachter, Sternenkundler, Angler und Fußballfan. Vielleicht habe immer die Zeit für den ganz großen Fund gefehlt, denkt der 76-Jährige. Sein Interesse an Ur- und Frühgeschichte habe das nicht gemindert.

via Mehr als Traum vom goldenen Ring - nnn.de.


wallpaper-1019588
Helck: Manga JAM Session stellt neue Lizenz vor
wallpaper-1019588
An Archdemon’s Dilemma: Dokico holt Manga nach Deutschland
wallpaper-1019588
RankensteinSEO Rockt: Die Top Monster-Hits für SEO Meister
wallpaper-1019588
Mononoke: Neuer Trailer zum Film veröffentlicht