Media Monday #50

Media Monday #50Auf ein Neues. Media Monday des Medienjournals pünktlich zum... Montag!
I)Der Schauspieler Powers Boothe gefiel mir am besten in  "Deadwood", der bereits mehrfach angesprochenen, vorzüglichen Westernserie. Und wer, wenn nicht Powers Boothe, passt schon in die Rolle des grobschlächtigen Drecksacks und Bordellbesitzers aus dem Wilden Westen? Richtig, nur Powers Boothe, ein brutaler Irrer mit einnehmender Physis, der das gesamte Zimmer auszufüllen scheint. Daneben ist er auch ein markantes, nämlich ein markant böses, Gesicht desjenigen Actionkinos ohne Wackeldynamik: "Sudden Death" (gegen Van Damme), "Rapid Fire" (gegen Brandon Lee), "Ausgelöscht" (gegen Nick Nolte).    
II)Regisseur John Carpenter hat mit "Assault - Anschlag bei Nacht" seine beste Regiearbeit abgelegt, weil die Darsteller, unter anderem, sinnlich und lakonisch sind. Dicht und schweißtreibend verdichtet Carpenter die Enge des Raumes und hält in einem heruntergekommenen Polizeirevier, Sinnbild heruntergekommener Ideale, die letzte Stellung vor der Apokalypse, wo überhaupt keine Gesetze mehr gelten. So schön und so durchdacht wie kaum ein anderer Carpenter, mit vielen kleinen Gesten, die man erst zu schätzen lernt, wenn man ihn mehrmals gesehen hat. Definitiv wiederentdeckt.
III)Die Schauspielerin Uma Thurman gefiel mir am besten in "Pulp Fiction", in dem mir ihr Spiel weniger aufdringlich um die Ohren gehauen wurde, als in "Kill Bill" zum Beispiel. Ich schätze die abgeklärte, nahezu unbezähmbare, passive und doch erotisch offensive Thurman, auch wenn die letzten Rollen nicht berauschend waren. Wie dem auch sei: "Hassen sie das nicht auch?" - "Was denn hassen?" - "Unbehagliches Schweigen.", kurz danach gehen sie tanzen. Und die Frisur erst...
IV)Auf meiner ewigen Bestenliste in punkto Film stehen auf jeden Fall "Eyes Wide Shut", "2001", "Zodiac", "Die zwölf Geschworenen", "Einer flog über das Kuckucksnest", "Jackie Brown", "Magnolia", "There Will Be Blood", "JFK - Tatort Dallas", "Titanic", "Terminator 2", "Heat" und "Forrest Gump". Kann ich immer wieder gucken, immer wieder verbleibe ich dabei in einer einzigen Sitzposition und rühre mich nicht vom Fleck, wenn die Filme mich durchdringen.  
V)Wohingegen ich mir "Possession" (Żuławski), "Lucky # Slevin", "Bad Taste", "Get Smart", "Dieter - Der Film", "Crank" und "Ice Age"  allerhöchstens unter Gewaltanwendung noch einmal ansehen würde. Hier durchdringt mich eher der Hass!
VI)Oder braucht noch jemand eine Buch-Empfehlung? Da fiele mir spontan "Snuff" von Chuck Palahniuk ein, weil Palahniuk-Stoff natürlich: lakonisch, scharfsinnig, frech, trocken und nass, und ein bisschen zärtlich. Ein Weltrekord… im Gruppensex. 600 Männer. Eine Frau. Eine alternde Pornodiva. Ein Keller mit Nachos, Tacos, Chips, Dips und Körperflüssigkeiten. Jeder hat wenige Minuten, wenn er vorgelassen wird, zum Abspritzen bereit. Eine Familiengeschichte, nur etwas grotesk. Sehr amüsant, wirklich. Hitler hat die Sexpuppen erfunden.
VII)Mein zuletzt gesehener Film ist "Das Ding aus einer anderen Welt"und der war zweischneidig, weil selbst hier Carpenter den Raum nicht effektiver nutzen konnte, wie er ihn in "Assault" zur Klaustrophobie verdichtet. "Das Ding aus einer anderen Welt" hat andere sehr große Qualitäten von denkwürdigen Momenten (das Ende!), spielt aber zuungunsten der Figuren meines Erachtens mehr handwerkliche Karten aus. Die sind dann aber gewaltig (Rob Bottin!). Und atmosphärisch ist das Teil sagenhaft, wenn Carpenter den reinen Hintergrundgeräuschen des Sturmes lauscht.

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