Me-Time

Me-Time
Es gibt den ein oder anderen Morgen, da würde ich am liebsten überhaupt nicht aufstehen. Heute war so ein Morgen. Die ganze Woche lang bin ich von Termin zu Termin gehuscht und auch am Wochenende habe ich nicht etwa frei, sondern darf meine Zeit bei einem Blockseminar an der Uni verbringen.
Erschöpft wie ich war, habe ich mir heute Morgen also gewünscht, all meine Termine für den Tag absagen zu können. Als ich dann feststellte, dass ich das tatsächlich konnte (schließlich zwingt mich niemand ins Fitnessstudio oder zum Poetry Slam zu gehen), kam ich jedoch ins Grübeln. Ich verlegte die Entscheidung auf später. Stattdessen blieb ich lange im Bett liegen, kochte dann Kürbismarmelade (hier geht’s zum Rezept) schrieb einen Blogpost und arbeitete an meiner Hausarbeit.
So zogen die Stunden vorbei, ganz ohne dass ich mich aus meiner bequemen Chillerhose quälen musste. Langsam wurde mir klar, dass ich mich bald entscheiden musste. Gehe ich jetzt noch zum Poetry Slam oder lieber doch nicht? Wenn ich in mich hinein höre, ist die Antwort eigentlich ganz einfach. Eine laute innere Stimme schreit praktisch: NEIN! Nicht, weil ich Poetry Slams nicht mag oder weil ich mich nicht mit meinen Freunden treffen möchte. Sondern einfach, weil mein Körper und mein Geist ab und an eine Pause brauchen. Aber genau das ist so schwer zu akzeptieren. Manchmal habe ich das Gefühl, mein Körper müsste eine Maschine sein, die immer weiter läuft, der nie etwas zu viel wird. Denn wenn nicht, dann mache ich etwas falsch. Dann könnte ich etwas Wichtiges verpassen und das will ich nicht.
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Ich habe das Gefühl, allein sein wird in unserer Gesellschaft allgemein als etwas Schlechtes angesehen. Dabei gibt es für mich einen Unterschied zwischen alleine und einsam. Einsamkeit wünsche ich niemanden. Es ist schrecklich, allein sein zu müssen, wenn man sich nach Nähe sehnt. Sich einsam fühlen, das kann man auch in einer Menschenmenge. Allein sein hingegen heißt für mich in erster Linie, nicht in der Gegenwart anderer Menschen zu sein. Und genau das brauche ich von Zeit zu Zeit. Ich liebe es etwas mit Freunden zu unternehmen und neue Dinge zu entdecken. Doch zwischendurch brauche ich auch meine Ruhe. Und das wird einem leider viel zu oft als Schwäche angekreidet.
Wenn mich jemand fragt, was ich am Wochenende schönes gemacht habe und ich antworte, dass ich ein Buch gelesen, etwas gebacken und Blogtexte geschrieben habe, dann ernte ich höchstwahrscheinlich einen mitleidigen Blick. Denn wenn ich so viel Zeit allein verbringe, dann habe ich wohl offensichtlich keine Freunde. Dass man freiwillig gerne alleine ist, erscheint oft schwer vorstellbar. Dabei glaube ich, dass es vielen Menschen so geht wie mir und sie einfach gerne mal abschalten möchten. 

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