Manilla – One Way Fliegen

Wenn unter Piloten über Australien diskutiert wird, dann fällt das Gespräch früher oder später auf das Fluggebiet Manilla mit dem Startplatz Mt. Borah und Godfrey Weeness’ Fliegerfarm. One Way Streckenfliegen vom feinsten sei dort möglich und viele Piloten stellen dort jedes Jahr persönliche Rekorde auf. So lauten jedenfalls die Geschichten. SAMSUNG CAMERA PICTURES

Matt fliegt voraus zur nächsten Thermik

Wir hatten unsere Anreise nach Manilla einige Tage nach hinten verschoben, weil dort schlechtes Wetter mit starken Winden und Regen herrschte. Dafür hatten wir das tolle Fluggebiet in Lennox Head kennengelernt und die Gastfreundschaft dort genossen. Jetzt waren wir aber gespannt, was es mit dieser Legende von einem Fluggebiet auf sich hat.

Gemeinschaft

Bei unserer Ankunft auf der Fliegerfarm, sassen alle anwesenden Piloten im Schatten der Bäume, um der brennenden Sonne zu entfliehen. Der Wind war immer noch zu stark zum Fliegen. Wir schlugen erst mal unser Lager auf. Toll an dem Campingplatz ist, dass einem zwei Küchen zur Verfügung stehen mit Kühlschränken und auch sonst allem, was das Herz begehrt. Nach zwei Wochen Van-Camping ist das purer Luxus. Für uns Individualreisende war es toll, dass die meisten anderen Piloten auch dort wohnen. Unser Glück war, dass wir Matt und Liz kennenlernten. Er hatte seinen Job und seine Wohnung aufgegeben um für drei Monate in Manilla zu wohnen und so viel wie möglich zu Fliegen. Sie hingegen fliegt nur selten und spielt dafür oft den Rückholer. Wenn einmal kein Rückholer organisiert war, dann hiess es per Autostopp zurück reisen. Dies funktionierte für uns auch immer ziemlich gut. Während wir so da sassen und mit den anderen Piloten diskutierten, fielen uns die vielen Insekten auf, die im Camp herumschwirrten. Fliegen, Käfer, Mücken; man musste sich regelrecht wehren. Die wischende Handbewegung, um die Insekten vom Gesicht fernzuhalten, wird von den Australiern übrigens im Spass als “Aussie Salute” bezeichnet. Es sei aber nicht immer so schlimm mit den Insekten. Nur wenn es vorher länger regnete gibt es Plagen, wie wir sie gerade erlebten. Auch in Manilla wollte vor dem Fliegen einiges an Papierkram erledigt werden. Wir mussten uns mit Namen und Adresse einschreiben, unsere HGFA Mitgliedschaft beweisen und auch noch eine lokale Klubmitgliedschaft bezahlen. Die kostet 20$ für eine Woche oder 50$ für ein Jahr. Wir entschieden uns für eine Woche. Am Abend fuhren wir mit den anderen Piloten rauf zum Startplatz um zu versuchen zu soaren. Der Wind sollte normalerweise gegen Sonnenuntergang abnehmen, blieb aber sehr stark und böig. Die zahlreich anwesenden Kängurus beäugten uns misstrauisch aus der Ferne. Ein mutiger Pilot startete dann doch noch kurz vor dem Eindunkeln, während die anderen lieber mit dem Auto wieder runter fuhren. Immerhin konnten wir einen super Sonnenuntergang erleben. Manilla – One Way Fliegen Manilla – One Way Fliegen Manilla – One Way Fliegen Manilla – One Way Fliegen Manilla – One Way Fliegen

Rekorde?

Am nächsten Tag waren die Bedingungen perfekt, mit leichtem Südwind. Wir konnten gut überhöhen und flogen weg vom Berg. Der Himmel mit den vielen Kumuluswolken sah perfekt aus. Sofort bemerkten wir aber, dass das Fliegen im Flachland gewisse Übung erfordert und wir da blutige Anfänger sind. Prompt versenkten wir uns im sogenannten Tarpolee Sinkhole. Wir waren nicht die einzigen und dem Namen nach zu urteilen passiert das jedem ab und zu an dieser Stelle. Immerhin waren wir schon 16 Kilometer vom Startplatz weg geflogen. Und wir hatten eine wichtige Lektion gelernt. Beim Flachlandfliegen müssen wir jede noch so kleine Thermik ausdrehen und so hoch bleiben wie nur möglich. Zwei Tage später hatten wir die Chance das gelernte anzuwenden. Wieder flogen wir Richtung Norden. Diesmal flog ich immer schön hoch und nahm jede Thermik mit. Immer etwa gleich auf mit Matt und seinem Delta 2 schaffte ich es bis ins 30 Kilometer entfernte Barraba. Dort trennten sich unsere Wege. Ich flog der Stasse entlang, während er eine gewagtere Linie einige Kilometer von der Strasse entfernt wählte. Ich kam in massives Sinken und flog schlussendlich für mehr als eine Stunde von Baumreihe zu Baumreihe, konnte einfach den Anschluss zur Basis nicht mehr finden. Trotzdem gab ich nicht auf und musste erst nach 60 Kilometern landen. Für Matt hatte sich die gewagte Linie gelohnt, konnte er doch hoch oben an der Basis von Wolke zu Wolke fliegen. Er landete in Bingara, 95 Kilometer vom Startplatz entfernt. Nicht weil er nicht mehr weiter konnte, sondern um es dem Rückholer einfach zu machen. Am Schluss musste er aktiv Höhe abbauen, um in der steigenden Luft überhaupt runter zu kommen. Das war zwar noch kein persönlicher Rekord für mich, aber schon mal ein guter Anfang. Ich begann langsam ein Gefühl fürs Flachland Fliegen zu entwickeln. Die schönen Flüge feierten wir zusammen mit den anderen Piloten im Royal Pub in Manilla bei einem Chicken Parmi und einigen Bier. Das Royal sieht etwas verlottert und dreckig aus und ich möchte sicher keinen Blick in die Küche werfen. Das Essen war jedoch phänomenal und die Portionen riesig. Die meisten Tage gingen wir aber nicht auswärts essen, sondern wechselten uns in der Gruppe ab mit Kochen. Besonders lecker war Matts Curry. Unser Fajita Abend war auch ein voller Erfolg. Ein weiterer guter Tag liess uns nach Westen fliegen. Das mir unbekannte Gelände wurde zu meinem Verhängnis. Wieder folgte ich der Strasse, während es weiter nördlich in den kleinen Hügeln viel verlässlicher gegangen wäre. Aufziehende Cirrus Wolken machten meinem Flug dann frühzeitig ein Ende. Noch bevor ich meinen Gleitschirm fertig gepackt hatte, stoppte auf der Schotterstrasse neben mir ein Pickup Truck. Der nette Fahrer nahm einen grossen Umweg in Kauf, um mich zurück nach Manilla zu fahren. Am Ende hatten wir in einer Woche fünf Flugtage, davon drei mit gutem Streckenflug Wetter. Auch legendäre Fluggebiete sind den Launen des Wetters ausgesetzt. Leider haben wir dabei keine Persönlichen Rekorde gebrochen. Dafür lernten wir eine Menge über das Flachland fliegen. Nicht zu vergessen die vielen neuen Freunde, die wir kennen lernen durften. Manilla – One Way Fliegen Manilla – One Way Fliegen Manilla – One Way Fliegen Manilla – One Way Fliegen Manilla – One Way Fliegen Manilla – One Way Fliegen Manilla – One Way Fliegen

Was ist dein persönlicher Rekord? Warst Du auch schon mal in einem legendären Fluggebiet? Schreib einen Kommentar.

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