Love Parade 2011?

Für den kommenden Samstag, 23. Juli, wird von zweifelhaften Initiatoren für eine Love Parade 2011 auf Facebook geworben. Sie distanzieren sich von jeglicher Verantwortung und geben lediglich an, dass den Anweisungen der Polizei Folge zu leisten sei.

Dr. Motte, Gründer der Love Parade, nimmt Stellung zu diesen Plänen und warnt vor unkalkulierbaren Risiken.
Es handelt sich – laut Initiatoren – um keine offizielle Veranstaltung, dennoch sind Fakten, wie das Datum, die Uhrzeit und der Ort angegeben. Eine regionale Radiostation kündigte sogar eine Live-Übertragung an.

Aufgrund des immensen Medieninteresses und weiterer ähnlicher Initiativen ergreift Szene-Urgestein und Gründer der Love Parade, Dr. Motte (Matthias Roeingh), das Wort.

Er berichtet, dass schon wenige Tage nach dem tragischen Unglück von Duisburg 2010 erste Verträge von Kampagnen und Sponsoren in seinem Büro eingingen. Dies zeugt zwar von großem Interesse für die Fortsetzung der weltweit größten Jugend-Friedens-Demonstration aber Motte sieht entscheidende Lücken in einer ordentlichen Planung und im Sicherheitskonzept. Schließlich stünde die Sicherheit an höchster Stelle.

Argumente, wie „Aber es muss doch weitergehen!“, „Der Schaller kann das doch nicht entscheiden, das ist doch unsere Parade!“ oder „In Fußballstadien sind ja auch schon Menschen gestorben und es geht weiter!“ verärgern Matthias Roeing aka Dr. Motte.
Die elektronische Musikkultur, die ganz nach der alten Rave-Parole “Love, Peace & Unity” als tolerant, friedlich und gemeinschaftlich gilt, habe nach der Duisburg-Tragödie einen herben Rückschlag erlitten.

Motte fragt sich: “Worum geht es denn eigentlich wirklich? Immer wieder muss ich ganz klar feststellen, viele Leute haben leider gar nichts verstanden.”

Er vertritt das alte Motto “We are one family” und in einer Familie solle man schließlich zusammenhalten und sich gegenseitig Kraft geben. Den Love Parade 2011 Befürwortern ginge es nur um’s Weitermachen, es gäbe ja schließlich auch eine Trauerminute auf der nächsten Parade. Konträr dazu steht der ebenfalls große Teil an Gegnern. Bei diesem, allen Grundsätzen der Ravekultur widersprechenden, innerlichen Zwist werden die wahren Opfer, nämlich Angehörige, Verletzte und Traumatisierte außen vor gelassen.

So weit sei die Szene schon auseinander gegangen, dass keiner mehr sehe, dass die Fortführung des größten Feiertags der elektronischen Musik – die Love Parade – ein Paradoxon sei.
Es ginge viel mehr darum, den Opfern gemeinsam zu helfen, sie zu unterstützen, aufzuklären, Trauerarbeit und Traumabehandlung zu leisten.

Dr. Motte fragt sich außerdem, wer überhaupt über die Kompetenz verfügt, ein Event in solch enormen Ausmaßen durchzuführen. Sicherlich keine “privaten, business- oder profitorientierten Unternehmen”.

Er sagt:

“Es müsste ein ganz neues Konzept entwickelt werden, das die Musik und die Kultur in den Vordergrund stellt, die Sicherheit der Besucher gewährleistet und die Veranstaltung vor Missbrauch und kommerzieller Ausbeute schützt. Aber von Alledem sind wir noch weit entfernt.
Ich kann nur hoffen, dass die Stadt Berlin auf diesen Samstag gut vorbereitet ist, die Veranstaltung sachgemäß geplant und angemeldet ist und Niemand dabei zu schaden kommt.“

Die Zitate und Informationen stammen von Matthias Roeingh aus einer Pressemitteilung seines Labels “Praxxiz” vom 18.07.2011.


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