Loslassen, was nicht mehr zu mir passt #7

Als meine Tochter Ende 2011 zu ihrem Vater zog, habe ich ihr Zimmer unverändert gelassen, als würde sie noch immer bei mir wohnen. Sie hat nur einen Teil ihrer Sachen mitgenommen und es sah gar nicht so aus, als wäre sie ausgezogen.

Für 3 lange Jahre blieb das Zimmer im Dornröschenschlaf. Erst als sie sich 2014 eine eigene Wohnung nahm, habe ich begonnen das Zimmer – noch immer weitgehend unberührt – zu nutzen. Eigentlich nur den Schreibtisch, weil ich im Zimmer genäht habe.

Erst Ende 2015 – mittlerweile lebte sie mit Ihrem Freund zusammen – habe ich den ersten Schritt gemacht und langsam einige Kästen ausgeräumt um mehr Platz für mich zu haben.

Loslassen, was nicht mehr zu mir passt #7

Originalbild September 2015

Es war gar nicht so einfach für mich und ich habe gemerkt, dass es auch ihr schwer fiel, diesen potentiellen Rückzugsort loszulassen. Sie hat sich geweigert, ihre Sachen durchzusehen um zu entscheiden, was sie noch behalten will und was nicht.

Ich habe ihr versichert, dass es natürlich immer ihr Zimmer sein wird und sie jederzeit zurück kommen kann, auch wenn ich es nun für mich nutze. Trotzdem blieb sie dabei, dass sie nicht über die Dinge entscheiden möchte.

Das musste ich natürlich so akzeptieren und daher habe ich alles, was am Bild zu sehen ist, in Bananenschachteln geräumt und im Keller verstaut.

Die Möbel waren nun leer und ich konnte davon Besitz ergreifen und sie mit meinem Zeug füllen. Allerdings war ich noch immer nicht in der Lage, weitere Schritte zu setzen. Die Möbel blieben unverändert auf ihrem Platz und auch die Wände habe ich so belassen, wie sie waren.

Obwohl ich die kräftige grünblaue Farbe sehr bedrückend fand, habe ich die Wände nicht verändert. Vor allem auch deshalb, weil sich ihre Freundinnen und Freunde in kräftiger violetter Farbe mit Handabdrücken verewigt haben. Ich habe es nicht übers Herz gebracht, das zu zerstören.

Loslassen, was nicht mehr zu mir passt #7

hier siehst Du die Wand, von der ich erzähle

durch Loslassen Raum (zurück) erobern

Durch das Entrümpeln im letzten Jahr, habe ich wirklich viele Gegenstände verschenkt. Überall wurde es luftiger und auch in diesem Zimmer wurde es immer leerer, sodass einige Möbel überflüssig wurden.

Also habe ich diese Möbel ebenfalls losgelassen und verschenkt oder für etwas anderes verwendet. Das Zimmer begann sich langsam zu verändern und ich spürte auf einmal ein Gefühl von Leichtigkeit. Je leerer das Zimmer wurde, desto mehr hat es sich geöffnet und wandelte sich plötzlich vom Zimmer meiner Tochter zu meinem Zimmer.

Eines Tages war auf einmal klar, dass ich die Wände neu streichen will. Das war dann der letzte Schritt zur Verwandlung zu meinem Zimmer. Ich habe alles ausgeräumt (was überraschend wenig Arbeit war – Entrümpeln sei Dank!) und von einer Firma das Zimmer neu ausmalen lassen. Durch die dunkle Wand und die kräftige violette Farbe habe ich es mir selbst nicht zugetraut.

Und es war gut so, denn die Maler haben ganz schön gekämpft mit den Wänden. Aber nun ist das Zimmer hell und freundlich.

Anschließend habe ich mir noch einen Traum erfüllt und für den Balkon eine Markise gekauft. Zufällig hatte das Geschäft eine gebrauchte Markise in den richtigen Maßen. Also konnte ich meinem Grundsatz, zuerst einmal schauen, ob ich etwas am Gebrauchtmarkt finde, auch bei hier treu bleiben.

Loslassen verändert

Ich habe das alles erzählt, weil ich zeigen will, dass Entrümpeln und das Loslassen von dem, was man nicht mehr braucht, sehr viel mehr Klarheit ins Leben bringt. Und oftmals auch zu Veränderungen führt, die man gar nicht erwartet hätte.

Das Loslassen von Dingen führt uns hin zum Loslassen von Gefühlen und zum Aufarbeiten der Vergangenheit. Damit wir befreit in die Zukunft gehen können.

Fortsetzung folgt…

Wohin mit all dem, was man nicht mehr braucht? Zum Wegwerfen viel zu schade, jemand anderer kann es sicher noch brauchen!


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