Letzte IPv6-Adressen in Europa gestern vergeben

Letzte IPv6-Adressen in Europa gestern vergebenDie europäische IP-Adressverwaltung Réseaux IP Européens (RIPE) teilte gestern mit: „Uns sind die IPv4-Adressen ausgegangen.“  Am Montagnachmittag wurde das letzte /22-Netz mit 1024 Adressen zugeteilt. Jetzt ist das europäische Reservoir an IPv4-Adressen komplett erschöpft. Das RIPE fordert deshalb mehr Engagement bei der Einführung von IPv6.

Es wird Zeit für die Einführung von IPv6

„Ohne umfassenden Einsatz von IPv6 riskieren wir in eine Zukunft zu steuern, in der das Wachstum des Internet unnötig begrenzt ist“, schrieb das RIPE gestern , „Nicht durch einen Mangel fähiger Netzwerker, technischer Ausrüstung oder Investitionen, sondern durch einen Mangel an Netzwerkadressen. Es gibt noch viel zu tun, und wir rufen alle Mitspieler auf, ihre Rolle bei der Unterstützung der Einführung von IPv6 zu spielen.“

Wer aktuell in Europa noch eine IPv4-Adresse braucht, muss schon darauf hoffen, jemanden zu finden, der ihm schon zugeteilte Adressen abtritt, was natürlich Geld kostet. Nur solche RIPE-Mitglieder, die noch nie eine IPv4-Adresse zugeteilt bekommen haben, können sich in eine neue Warteliste eintragen.

Das RIPE hofft, dass mancher Nutzer nicht mehr benötigte Adressen zurückgibt, die dann in winzigen /24-Blöcken, also zu je 256 Adressen, an die Neulinge vergeben würden – allerdings auch nur ein einziges Mal.

Wieviele IPv4-Krümel in Zukunft wirklich noch umzuverteilen sein werden, lässt sich nur aus einer Glaskugel, aus Kaffeesatz oder aus tierischen Innereien auslesen. Schließlich könnten Adressinhaber ihre IPv4-Adressen ja auch auf dem freien Markt verkaufen, statt sie einfach nur unentgeltlich zurückzugeben.

Von der globalen IP-Adressverwaltung IANA dürfte es keinen namhaften Nachschub geben, denn die hat schon 2011 die letzten /8-Adresssblöcke (Legacy-„Class-A“-Netze) an die regionalen Adressverwaltungen übertragen.

Schon 2017 war abzusehen, dass auch dieser letzte IPv4-Block Europas zur Neige geht. Da waren schon 99,8% dieses letzten Blocks ausgegeben. Dass der Vorrat überhaupt bis gestern reichte, ist der extrem restriktiven Vergabepolitik des RIPE zu verdanken. Seit September 2012 verteilte sie nur noch /22er „Netzchen“ von je 1024 Adressen an europäische Provider, und providerunabhängige Zuteilungen gab es schon seit damals gar nicht mehr.

Das Problem betrifft alle Regionen der Erde

Bei den Adressverwaltungen der anderen Regionen sieht es nicht besser aus: Die American Registry for Internet Numbers (ARIN) hat eine Warteliste mit über 150 Einträgen, beim Asia-Pacific Network Information Centre (APNIC) wurde die Warteliste sogar mangels Aussicht schon gelöscht. Das Latin America and Caribbean Network Information Centre (LACNIC) hat weniger als 1,5 Millionen zurückgeholte IPv4-Adressen, die, wie nun in Europa, auch nur in kleinen Blöcken an Neumitglieder vergeben werden. AFRINIC hat auch nur noch knapp 2,7 Millionen IPv4-Adressen in Reserve.


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