Lesen – was soll das?

Lesen ist wichtig, heißt es immer wieder. Alle scheinen sich einig zu sein, dass Lesen wichtig ist. Dabei wurde noch gar nicht gefragt, was gelesen werden sollte, oder ob das gleich ist. 

Wenn man jedoch genau nachfragt, erfährt man, dass dann doch nicht so irre viel gelesen wird, wie es zunächst den Anschein hat. Auch die Frage nach dem Buch, das gerade gelesen wird, bringt meist nur eine Lesepause zum Vorschein. Aha. Warum ist das so? Klar, die Standardantwort ist, dass die Zeit fehlt. Aber ist es nicht doch ehr so, dass der Zeitmangel nur eine Ausrede ist? 

Was sind also die wirklichen Gründe? Viele Menschen haben einfach keine Lust ihre Freizeit mit Büchern zu füllen, auch wenn es als gebildet gilt zu lesen, sie schauen lieber fern und haben dabei vielleicht ein schlechtes Gewissen. Andere haben schlicht nie die Gewohnheit entwickelt zu lesen. Vielen kommt es auch gar nicht erst in den Sinn nach einem Buch zu greifen, sie beschäftigen sich den ganzen Tag mit allen möglichen Dingen, aber eben nicht mit Büchern. Einige Menschen arbeiten lange an Computerbildschirmen und lesen auf die eine oder andere Art und haben danach keine Lust mehr die Augen mit Lesen zu bemühen. 

Das sind sicher alles gute Gründe nicht oder wenig zu lesen. Doch wie kann man Kinder zum Lesen motivieren, wenn man selbst kein Vorbild ist? Leseförderung wird gefordert, aber von denen, die sie fordern oft nicht gefördert. Das ist schade, denn es kann relativ einfach geschehen. Ein wichtiger Aspekt ist eben die Vorbildfunktion, die Erwachsene haben, ob sie wollen oder nicht.

Zusätzlich zur Vorbildfunktion sollte das Vorlesen kommen. Vorlesen ist nicht nur für kleine Kinder, die noch nicht lesen können, sondern auch für größere Kinder und Erwachsene eine sehr schöne Sache. Gemeinsames Lesen und vielleicht auch eine Unterhaltung über das Gelesene eröffnen neue Horizonte und können Spaß machen. Viele Kinder und Erwachsene empfinden mehr Freude an Dingen, die sie gemeinsam mit anderen machen. Lesen sollte nicht nur auf sich selbst gestellt passieren, sondern immer mit Anregungen und im Austausch. Das heißt auch, dass Eltern die Bücher, die ihre Kinder lesen, selbst auch lesen sollten, gerade damit sie mit ihnen über die Lektüre reden können. 

Es kann auch motivierend wirken, wenn der Leser seine Lektüre selbst auswählen darf. Denn, ob eine Geschichte ansprechend wirkt oder nicht hängt zu einem großen Teil auch davon ab, wie diese gerade in die aktuelle Lebenssituation passt. Das kann natürlich der Leser selbst am besten entscheiden. Was gelesen wird hängt also vom persönlichen Geschmack genauso wie der momentanen Situation einer Person ab. Natürlich gibt es immer wieder Dinge, die gelesen werden müssen, aber das versteht sich von selbst, da muss man dann durch. Deshalb ist es aber gerade so wichtig, dass Leseförderung mit Büchern und Geschichten, die der Leser selbst auswählt geschieht. 

Bei dem Thema, was gelesen werden sollte, wird immer wieder auch die Frage nach dem Schwierigkeitsgrad der Lektüre gestellt. Persönlich tendiere ich dazu den Leser nicht zu unterfordern, sondern zu fordern, weil Langeweile niemals förderlich wirkt. Wenn jedoch ein Erfolgserlebnis erzielt werden kann, dann kann das Lesen zu einer neuen Lieblingsbeschäftigung werden. 

Allerdings ist klar, es gibt kein Wundermittel Nichtleser zum Lesen zu bewegen. Wir sind und bleiben Individuen, aber es gibt viele tolle Bücher, die Lesespaß bereiten. 


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