Lebenselixier

Vor ein paar Wochen haben wir meine Nichte auf dieser Welt willkommen geheißen. Das war ein wunderschöner Moment, der uns an die Geburt unseres eigenen Sohnes erinnert hat. An die ersten Stunden, die ersten Tage und Wochen. An das erste Windelnwechseln, Baden, Tragen und Stillen. Es scheint mir schon Ewigkeiten her, dass ich unseren Sohn gestillt habe. Dass er nichts anderes zu sich genommen hat als Muttermilch. Es war schon ziemlich praktisch, das einzige, was wir einpacken mussten, wenn wir loszogen, waren ein paar Windeln, Feuchttücher und Spucktücher. Essen und Trinken trug ich ja immer am Körper. Das Stillen klappte hervorragend vom ersten Tag an. Unser Sohn trank gierig, spuckte gerne die Hälfte wieder aus, nur um sich wieder einen kleinen Essensnachschub zu besorgen. Das war ziemlich anstrengend und das Gespeihe raubte mir manchmal den letzten Nerv – vor allem, wenn ich gerade ausgehfertig noch kurz stillen wollte und unser Sohn binnen Sekunden auf mir seine Spucksprenkel verteilte, vielen Dank auch!

Doch als ich meine Schwester beobachtete, wie sie ihr kleines Mädchen stillte, da war ich mir ganz sicher, dass es genau das richtige war. Dass ich mich immer wieder dazu entscheiden würde, zu stillen – vorausgesetzt natürlich, dass es gut funktioniert und weder für die Mutter noch für das Kind belastend ist. Ich habe unseren Sohn neun Monate lang gestillt. Bis zu dem Zeitpunkt, wo er immer mehr Interesse an unserer Nahrung zeigte, immer öfter nach seiner Trinkflasche verlangte und  sich am liebsten nur noch von Bananen ernähren wollte. An meiner Brust zeigte er immer weniger Interesse, biss mich oder schrie mich an, wenn ich ihn anlegen wollte. Ein klares Zeichen.

Satt, geborgen, glücklich – rundum gestillt

Abgepumpt habe ich nie. Mich hat das Stillen nicht gestört. Nachts bin ich ohnehin immer wach geworden, sobald der Kleine auch nur einen Mucks von sich gegeben hat. Tagsüber war ich auch immer mit ihm unterwegs und für mich war es überhaupt kein Problem an jedem Ort zu jeder Zeit zu stillen. Für viele Frauen ist es das aber. Viele frisch gebackene Mütter haben auch das Bedürfnis, raus zu kommen, abends loszuziehen und sich eine Auszeit zu nehmen – ich hatte das nicht. Aber für diese Frauen ist das Abpumpen ideal. Ihre Babys bekommen weiterhin das Superfood Muttermilch und sie können sich mit Freunden treffen, shoppen gehen oder sich eine Massage gönnen. Abgesehen davon, dass ich kein Bedürfnis hatte, mich von meiner Familie zu trennen, war ich auch einfach zu faul, Milch abzupumpen, Milch in ein Fläschchen zu füllen, das Fläschchen anschließend zu säubern und zu desinfizieren. Ich hatte auch Angst, dass ich durch das Abpumpen mehr Milch produziere als unser Sohn tatsächlich braucht und ich so einen Milchstau provoziere.

Trotzdem finde ich es super, dass es die Möglichkeit gibt. Vor allem, wenn das Baby nicht trinken möchte, die Brust aber dringend Milch abgeben muss. Wie erleichternd das Abpumpen sein kann, seht ihr in dem Video. Vielleicht schaffen die Bilder ja einen Anreiz für Frauen, die eigentlich nicht stillen wollen, doch zu stillen. Denn da bin ich mir sicher: Muttermilch ist das Beste für unseren Nachwuchs! Wobei ich überzeugt davon bin, dass das Trinken an der Brust für die Kleinen ideal ist. So stillen sie nicht nur ihren Hunger, sondern befriedigen auch ihr Bedürfnis nach unmittelbarer Nähe, Geborgenheit und gewinnen Urvertrauen.


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