[Kurzrezension] Der Mann, der den Regen träumt

Autor/in: Ali Shaw
Verlag: Script 5
Seitenzahl: 336 Seiten
Genre: Roman

Der Regen begann mit einem einzelnen sanften Tippen an ihr Schlafzimmerfenster, dann noch eins und noch eins, und schwoll schließlich zu einem stetigen Prasseln gegen die Scheibe an. Sie zog die Vorhänge auf und erblickte einen Himmel wie aus angelaufenem Silber, ohne eine Spur von Sonne. Sie hatte so sehr auf einen solchen Morgen gehofft, dass sie einen leichten Seufzer der Erleichterung ausstieß.
- S. 7

Inhalt in einem Satz: Als Elsa im beschaulichen Örtchen Thunderstown eintrifft, lernt sie Finn kennen - den Mann, der aus Gewitter besteht…

Das Buch in 3 Worten: Mysterium, Wetter, Liebe

Er sagte, Menschen seien wie der Wind. Manchmal laut, sagte er, und manchmal ein Flüstern, manchmal warm und manchmal erschreckend kalt. Aber trotzdem würden wir weiterwehen, immer weiter vorwärts, und keine Spuren zurücklassen.
- S. 242

Das fand ich gut: Ali Shaw fasziniert in seinen Büchern durch fantasievolle Geschichten mit ungewöhnlichen Charakteren und Orten. Der Mann, der den Regen träumt lässt sich leicht und zügig lesen, hebt sich aber inhaltlich stark von gewöhnlichen Romanen ab. Der Autor greift verschiedene emotionale Themen auf, wie z.B. eine schwierige Beziehung zwischen Vater und Sohn, Zukunftsentscheidungen und einige mehr, die Lesern sicher Einiges mit auf den Weg geben können, wenn diese das Buch im richtigen Moment entdecken. :) 

Das fand ich nicht so gut: Mir hat irgendetwas gefehlt, das dieses Buch mit der an sich interessanten Grundidee zu einem echten Highlight für mich hätte werden lassen. Vielleicht ein poetischer Schreibstil oder mehr “Lebensweisheiten”, denn beides kam im Ansatz vor und hätte gut zur Geschichte gepasst. Oder der Autor hätte den Charakteren mehr Tiefe verleihen, die Beziehung von Elsa und Finn langsamer aufkeimen lassen, einfach noch etwas mehr aus der Geschichte herausholen können.

Bewertung: 📖 📖 📖 (3/5)