Kurzgeschichte "Der Oktober schwebt"

Heute gibt es, wie ab jetzt jeden Dienstag, eine Kurzgeschichte (wenn ich es denn schaffe). Diese hier habe ich im Rahmen eines Schreibworkshops in der Schule geschrieben. Sie ist ein bisschen skurril und ich bin mit dem Ende noch nicht ganz zufrieden, aber lest selbst:
Der Oktober schwebt
Der Oktober sah nach unten auf sein Bett. Er schwebte und das war nicht gut. Normale Menschen schwebten nicht, das gehörte sich nicht, aber er war ein Oktober und das war nicht gut. Er griff mit seinen kleinen Händchen nach der Deckenlampe und robbte gen Tür. Sein T-Shirt, das ihm viel zu groß war, hing schlaff an seinem mageren Körper herab. Er robbte weiter zur Tür. Dann geschahen mehrere Dinge gleichzeitig: Die Tür wurde aufgemacht. Der Oktober wurde getroffen, viel ungefähr 20 Zentimeter nach unten und knallte dann zurück an die Decke. Ein Schrei hallte durchs Haus und wahrscheinlich rauschten draußen die Bäume. Der Kopf des Oktobers schmerzte, so als hätte er eine Tür abbekommen, was ja auch passiert war-es konnte nicht schlimmer werden. Er öffnete die Augen und erkannte den verschwommenen Umriss der Frau, die sich seine Mutter nannte-es hatte schlimmer kommen können. „Was machst du da?“, keifte sie. „Ich schwebe!“, sagte der Oktober mit dünner Stimme. „Du hast jetzt genau zwei Möglichkeiten!“, sagte die Frau, die sich seine Mutter nannte, obwohl sie mehr schrie, als sagte. „Entweder du kommst da sofort runter und entschuldigst dich oder du bleibst da oben und es gibt Ärger!“ „Es gibt noch viele andere Möglichkeiten!“, sagte der Oktober mit papierdünner Stimme. „Ich könnte zum Beispiel Happy Birthday singend einen Pinguin imitieren oder…“ „Das reicht!“ Sie unterbrach ihn und versuchte ihn am Arm nach unten zu ziehen-vergebens. „Wie willst du denn heute zur Schule gehen?“ „Ich will doch gar nicht und mit gehen ist im Moment schlecht.“ Er sah an sich hinunter und seufzte. „Das grenzt ja an eine Katastrophe“, stöhnte die Frau, die sich seine Mutter nannte. „Von welcher Seite?“, fragte der Oktober neugierig. „Wie?“ „Na, von welcher Seite das an eine Katastrophe grenzt. Ist es ein bisschen besser oder ein bisschen schlechter als eine Katastrophe?“ „Ich nehme an…das erste.“ Sie zog abermals an seinem Arm. Man lernt aus seinen Fehlern. Sie nicht.Dann verließ sie verzweifelt den Raum und kam kurz darauf wieder zurück. In der Hand hielt sie ein Seil, in der anderen einen Stuhl und das war merkwürdig. Sie stellte den Stuhl auf den Boden und band das Seil um den Oktober. Das Seilende hing schlaff auf dem Boden, auf dem der Oktober einst gegangen war. Nun zog sie am Seil. Man lernt aus seinen Fehlern. Sie nicht.
Der Oktober verdrehte die Augen und riss sie darauf erstaunt auf. Die Frau, die sich seine Mutter nannte, hatte sich mit ihrem ganzen, beachtlichen Gewicht an das Seil gehängt. Nun saß sie auf dem Boden und der Oktober schwebte gut 10 Zentimeter unter der Decke. Sie atmete auf und hüpfte nun sitzend in Richtung Treppenhaus. Sie ging nun die Treppen herunter, den Oktober hielt sie an dem Seil fest, wie einen Luftballon. Unten erwartete ihn der Mann, der sich sein Vater nannte. Er hielt eine Karte in der Hand und einen Kuchen-heute war Hochzeitstag der Menschen, die sich seine Eltern nannten. Die Frau, die sich die Mutter des Oktobers nannte, klatschte erfreut in die Hände-der Oktober knallte an die Decke. „Wir sind nun schon 30 Jahre verheiratet und das möchte ich feiern.“ „30 Jahre? Das ist mehr, als manche Menschen alt sind“, kam es von der Decke. „Ja…wir gehen heute aus. Du kannst währenddessen mit dem Nachbarsjungen spielen“, sagte der Mann, der sich sein Vater nannte. Der Nachbarsjunge war ein Dezember.Sagt mir doch einfach in den Kommentaren, wie ihr die Geschichte fandet :D 

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