|Kurzfassung| "Summer of Love" von Abby McDonald

| cbj | Taschenbuch | 352 Seiten | €7,99 | Amazon |


  Die sechzehnjährige Sadie ist seit zwei Jahren hoffnungslos in Garrett verliebt. Der gut aussehende Garrett jedoch ist ihr bester Freund und liebt nichts so sehr wie tragische russische Literatur, alte hochgestochene Bücher im Allgemeinen und rothaarige Mädchen - und von denen bekommt Sadie auch so einiges zu hören. So viel hat sie in all den Jahren von ihm gelernt, dass sie in den Sommerferien ein Schreibcamp mit ihm besuchen möchte, doch als sie abgelehnt wird und Garrett kurzerhand alleine fährt, sieht sie sich den längsten und grausamsten Sommerferien ihres Lebens gegenüber. In ihrer Verzweiflung nimmt sie einen Job in einem angesagten Café an, beginnt das Leben ohne Garrett zu erkunden - und muss schon bald feststellen, dass das Leben um einiges mehr bereithält...
Es muss nicht immer die große Liebe sein, wenn es um Jugendbücher geht. Gerade Mut und Freundschaft sind zwei essenzielle Themen, die einiges an Wohlfühlstimmung und Charakter in eine Geschichte bringen können und so ist "Summer of Love" ein ziemlich unpassender Titel - denn die Liebe steht eigentlich gar nicht einmal so sehr im Vordergrund. Vielmehr geht es um Selbstfindung, darum, für sich selbst einzustehen und Mut zu beweisen. Es geht um Freundschaft und Klischees, um Mainstream und Image. Sicherlich - zwischendrin geht es um Liebe, aber eigentlich eher ums "Entlieben" und das fand ich ziemlich erfrischend. Besonders interessant ist allerdings auch der Umgang mit Literatur und Musik und diesem typischen Spruch "Das muss man kennen/gelesen/gehört haben" - "Summer of Love" löst diesen Konflikt unglaublich gut und spricht mit viel Wärme und Sommergefühlen genau das an, was ich auch von dem Thema halte. Die Geschichte ist einfühlsam und zart im Umgang mit Freundschaft und bietet einige facettenreiche Figuren, an die man sein Herz verlieren kann.
Manchmal reicht es nicht "ganz unterhaltsam" zu sein und leider ist das auch bei "Summer of Love" der Fall - ganz gleich, wie sehr das Buch in Freundschaftssachen punktet, irgendwie bleibt es doch handlungstechnisch sehr blass und bietet wenig Erfrischung. Es liest sich ganz nett, ja, das schon, aber ich hatte immer das Gefühl, dass ich das Buch auch einfach beiseite legen und ungelesen lassen könnte. "Summer of Love" ist keine Geschichte, die einem in Erinnerung bleiben würde. Sie ist klein und fein, aber nicht mehr. Sie geht nicht über das Papier hinaus, auf das sie geschrieben ist. So bleibt auch der Schreibstil sehr jugendlich und ist mit ständigen Wortwiederholungen von "total" und "voll" doch eher für eine sehr viel jüngere Zielgruppe bestimmt. Hier hatte ich mir ein wenig mehr erhofft, wo doch gerade die Hauptfigur anfangs ein großes Faible für Schriftstellerei hat. Ein weiterer Flop ist die Tatsache, dass Protagonistin Sadie bis zu einem gewissen Punkt in der Geschichte wirklich enorm naiv und ziemlich selbstgefällig ist - das kann schon einmal für den ein oder anderen genervten Seufzer sorgen.
Ein "Summer of Love" ist dieses Buch ganz sicher nicht, denn in der Geschichte um Sadie und co. geht es vielmehr um Selbstfindung, Mut und Freundschaft. Dabei werden geschickt Themen wie Musik und Literatur in die Handlung eingeflochten, wobei das Potenzial der Geschichte definitiv nicht ausgeschöpft wurde. Irgendwie fehlt hier das gewisse Etwas, denn "Summer of Love" bleibt blass und nur "ganz nett". Aus den Augen, aus dem Sinne könnte man sagen und deswegen ist "Summer of Love" zwar ganz in Ordnung für Zwischendurch, aber keinesfalls DIE Sommergeschichte des Jahres.

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