Die Handlung wird mit tapas, svadhyaya und isvarapranidhana gleichgesetzt.
Hier nun die Erklärung von tapas: das Wort tapas kommt von der Wurzel tap, die bedeutet: scheinen, heiß sein, erhitzen, intensiv sein. Dieses entsteht von selbst, wenn man die Bedeutung von Yoga versteht.
Das was innerlich und äußerlich geschieht, geschieht auf der Grundlage des citta. Die Sinne bringen die Informationen der äußeren Welt in das innere Leben, und dadurch wird das citta, das Organ, das diese Eindrücke empfängt, aufgerührt. Diese Störung ruft die vergangenen Eindrücke im Gedächtnis oder in den Gehirnzellen wach, und so reagiert man auf die Sinneseindrücke durch den Filter vergangener Erfahrungen und Worte, die sie beinhalten.
Aber wenn man, wie gesagt, die Bedeutung von Yoga versteht, sieht man, dass dieser ganze von der Vergangenheit bedingte Vorgang der Reaktion auf das, was innerlich und äußerlich geschieht, innere Widersprüche, Spannung, Konflikt … Chaos und Elend hervorbringt. Man weist von daher die Vergangenheit von sich und entscheidet sich dafür, nicht zu wählen. Durch dieses Aufgeben bewahrt man die Energie seines Seins in einem von vrttis freien Zustand (nirodha). Die Energie, die man in der Identifizierung mit den vrttis vergeudet und zerstreut hat, wird nun in ihrer Ganzheit zurückgehalten. Natürlich erlangt sie dadurch ungeheure Intensität. Diese Intensität der Energie des Seins wird mit dem Wort tapas bezeichnet. –
(Patanjali, Die Wurzeln des Yoga, 85) …
Citta bedeutet “das Gesehene, das Beobachtete, das Erkannte” – d.h.das, was man in der Vergangenheit erfahren hat, und von daher das Organ des Denkens, auch das Bewußtsein.
Vrtti bedeutet die Form, die das Wählen im Bewußtsein nimmt, und den fluktuierenden Strom des Bewußtseins.
Nirodha ist zusammengesetzt aus rodha mit der Vorsilbe ni. Rodha stammt von der Wurzel rudh, die bedeutet “hindern, aufhalten, anhalten”.
