Kritik - Toy Story 3

Kritik - Toy Story 3

“Hey Leute! Laßt uns checken, wie viel wir bei Ebay wert sind.” -

Es schon bedauerlich, wenn die liebgewonnen Spielzeuge, die uns jahrelang auf dem Weg ins Erwachsenenalter begleitet haben, eine Philosophiestunde über den Sinn und Zweck ihrer Herkunft bzw. ihre Zukunft in Form von ausufernden, teilweise dystopisch-anmutenden Dialogen führen. Denn wer bringt es persönlich über das Herz, die liebgewordenen Spielzeuge, die ein Teil und eine wertvolle Erinnerung der eigenen Kindheit sind, von einem Tag auf den anderen auf den Dachboden oder in die Obhut einer fremden Person, gar Familie zu geben?

Mit diesem innerlich tobenden Konflikt muß sich der mittlerweile größer gewordene Andy in "Toy Story 3" nun auseinandersetzen. Sein weiterer Lebensweg führt ihn auf das College. Und so bleibt für die ins Herz geschlossenen Spielzeuge Cowboy Woody (gesprochen von Michael Herbig) und Space-Ranger Buzz Lightyear also wenig Platz. Diese landen in einer Kindestagesstätte. Allerdings haben sie dort die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn sie treffen auf Knuddelbär Lotso, welcher nach Erdbeeren riecht. Und dieser freundliche Zeitgenosse hütet ein dunkles Geheimnis. Und dieses Geheimnis bildet wieder einmal den Auftakt für Pixar typische Verfolgungsjagden, jede Menge Slapstick und passenden Humor. Aber die Spielzeuge um Cowboy Woody müssen nicht nur gegen Knudelbär Lotso kämpfen, sondern auch Andy davon überzeugen, das sie nicht einfach vergessen werden und ein neues Zuhause erhalten.

Kritik - Toy Story 3

Vieles hat sich auf den ersten Blick im "Toy Story" Universum also nicht geändert. Viele bekannte Charaktere bevölkern die Szenerie, diese treten aber Gott sei Dank nicht zu dominant auf, so das auch neuen, auftauchenden Charakteren genügend Platz eingeräumt werden kann. Über diese soll an dieser Stelle aber nicht allzuviel verraten werden.. Regisseur Lee Unkrich inszenierte mit "Toy Story 3" eine wirklich gelungene, nahezu perfekte Parabel auf den US-amerikanischen / globalen Konsumterror. Diese erzählt von unserer modernen, materialistischen bzw. unmoralische Gesellschaft, welche sich der eigenen, wahren Werte beraubt wenn sich jeder Mensch irgendwann schmerzhaft vom eigenem Kindsein verabschieden muss. Sigmund Freud hätte an Lee Unkrich und Pixars Perspektive zu "Toy Story" sjcberlich seinen großen Spaß gehabt. Denn am Schluß bleibt uns die Botschaft erhalten, das man trotz aller menschlichen Veränderungsprozesse eine persönliche Verantwortung gegen über einem Teil von sich selbst trägt, den man weder weg sperren, verschließen noch ignorieren kann, welcher uns ganz einfach zum Menschen macht. Auch wenn man erwachsen wird. “Toy Story 3" offenbart sich als erstaunlich rund und fluffig inszenierter Animationsfilm, der Anfang auf Grund seines Prologs etwas gewöhnungsbedürftig umd Ende vielleicht etwas zu kurzweilig inszeniert wurde. Und mit Lotso Knuddelbär hat die Animationsschmiede um John Lasseter einen richtigen charismatischen Charakter erschaffen, dem durch die deutsche Synchronisation "Seele" verliehen wird. Als Highlight werden in "Toy Story 3" aber auch das neue Barbie und Ken (gut gesprochen von Christian Tramitz) Gespann serviert, welche mit ihren "Beziehungsproblemen" und den daraus resultierenden Folgen den einen oder anderen Lacher für sich verbuchen dürfen.   Der witzigste Moment bleibt natürlich Space-Ranger Buzz Lightyear vorbehalten, der im Laufe des Animations-Filmes sogar eine erstaunliche Wandlung durchleben darf. "Toy Story 3" gerät also zu allem anderen als einem fadem Aufguss des ersten Teils. 

Kritik - Toy Story 3

Fazit: “Toy Story 3" offenbart sich als Animations-Film mit Herz, Witz und Verstand, richtet sich trotz der FSK 0 Freigabe aber nicht nur an die jüngsten Zuschauer, sondern entpuupt sich als ein hervorragender Wohlfühlfilm für ALLE Altersgruppen. Bis jetzt sollten die Abenteuer um Buzz Lightyear und Co. mit dem dritten Teil auch ihr verdientes Ende finden, dabei wird gerade im Finale bewußt eine kleine Hintertür für weitere zukünftige Abenteuer offengelassen... Denn wem der Arbeitseinsatz und die Künste der Schmiede Pixar bekannt sind, der weiß, das immer wieder Überraschungen ins Haus stehen können (siehe auch "Die Monster Uni"). Am Ende müssen die Spielzeuge um Buzz-Lightyear und Co. ihren Wert bei Ebay auch gar nicht mehr aushandeln. Es wäre auch eigentlich gar nicht nötig gewesen,denn sie sind schlicht und ergreifend einfach unbezahlbar. Wer möchte einen Lotso Knuddelbär, einen Buzz Lightyear und einen Cowboy Woody gerne zu Hause sein eigen nennen?

Wertung: 9/10 Punkte


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