Kritik - Apollo 13

Kritik - Apollo 13

"Ein Fehlschlag ist nicht akzeptabel!” -

"Houston, wir haben ein Problem:" Diese berühmten und oft zitierten Worte in der Geschichte der bemannten, US-amerikanischen Raumfahrt sind so manchen mit Sicherheit geläufig. Die Dramatik jedoch, welche sich hinter dieser Botschaft  bzw. dem dazugehörigem Ereignis, also einer zunächst gescheiterten Raumfahrt verbirgt, dürfte aber eher weniger bekannt sein: diese überbietet sogar noch die Spannung der spektakulären Mondlandung der US-Amerikaner Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins. Denn der in Ron Howards Thriller "Apollo 13" geschilderte, nackte Überlebenskampf der Astronauten Jim Lovell, Fred Haise und Jack Swigert trug eher unfreiwillig zu einem der größten Triumphe der US-amerikanischen Raumfahrt-Geschichte bei: zu Beginn des Jahres 1970 wurde die amerikanische Öffentlichkeit für das Thema der modernen Raumfahrt allmächlich sensibilisiert. Die Nasa hatte im Wettrennen um die Vorherrschaft über der Erde gegenüber der russischen Nation (neben der ersten Mondandung)  weitere Erfolge erzielt.

Kritik - Apollo 13

In Erfolgs-Regisseur Ron Howards filmischer Anlehnung an all diese Geschehnisse werden die Astronauten Jim Lovell (Tom Hanks), Fred Haise (Bill Paxton) und Jack Swigert (Kevin Bacon) darauf vorbereitet, mit "Apollo 13" nochmals eine Routinemission zum Mond zu unternehmen. Aber 55 Stunden nach dem Start ihres Fluges zum Mond macht ein dumpfer Knall die Apollo-Crew auf einen Schaden an ihrer Raumkapsel, der "Odyssey", aufmerksam. Das an Bord befindliche Gas tritt aus dem explodierenden Sauerstofftank der Odyssee aus. Daraufhin müssen der leitende Flight Director Gene Kranz (Ed Harris) und seine NASA-Mitarbeiter verzweifelt um das Leben der an Bord der "Apollo 13" befindlichen Astronauten kämpfen. Die Chancen, für die Astronauten lebend zur Erde zurückzukehren, stehen äußerst schlecht…

Das Kapitel "Apollo 13" erweist sich mit Abstand als das dunkelste Kapitel, mit dem die NASA in der bemannten Raumfahrt abchließen mußte. Und um eine authentische Umsetzung der auf alle Beteiligten hereinbrechenden Raumfahrt-Katastrophe zu gewährleisten, entschied sich Regisseur Ron Howard dafür, auf Jim Lovells Bestseller "Moon" zurückzugreifen, welcher die für die Astronauten schwer zu verarbeitenden Ereignisse bestens illustriert. Mit unheimlicher Akribie und viel Herzblut bringt Ron Howard dem Betrachter das Schicksal aller Involvierten der damaligen Apollo 13 Mission näher, diese Odyssey ist schlicht und ergreifend visuell-atemberaubend  in Szene gesetzt worden. Und um Schauspiel-Größen wie Tom Hanks und Bill Paxton beispielsweise als Astronauten in der Schwerelosigkeit "authentisch" wirken zu lassen, trainierte Ron Howard diese im berühmt-berüchtigten "Kotzbomber", der für wenige Augenblicke die Schwerelosigkeit durch den sogenannten "Parabelflug" herbeiführt.  Die US-amerikanischen Drehbuchautoren William Broyles Jr. (der sich unter anderem für "Cast Away - Verschollen", und "Der Polarexpress" verantwortlich zeichnet) und Al Reinert hingegen zeichnen sich für ein erstklassiges Script verantwortlich. Und lassen die dramatische Geschichte der Astronauten Jim Lovell, Fred Haise  Jack Swigert gleich aus mehreren, gesellschaftlichen Perspektiven auf das Publikum einwirken. Welche Dank erstklassiger Schauspielleistungen ihre Glaubwürdigkeit erfährt: zum einen überzeugt Tom Hanks als sensibler/verletzlicher, aber auch mutiger  Astronaut Jim Lovell , zum anderen darf Ed Harris als Bodenkommandant Gene Kranz auftrumpfen, also durch eiserne Härte bzw. den persönlichen, unermüdlichem Willen zum Motor der gesamten "Apollo 13 Rettungsaktion" avancieren.  Aber auch der restliche Cast gibt sich trotz kleiner Drehbuchschwächen keine Blößen: Gary Sinise, dessen Screentime limitiert wird, überzeugt als sprichwörtliches "As im Ärmel" durch routiniertes Spiel. Und Kathleen Quinlan holt als Jim Lovells besorgte Ehefrau Marilyn das beste aus ihrer leicht klischeebehaften Rolle heraus. Bevor es im packenden Finale auf typisch amerikanische Art natürlich etwas sentimental werden darf. Aber solche Schönheitsfehler sind dann mit den letzten, memorablen Einstellungen von Tom Hanks natürlich vergessen.

Kritik - Apollo 13

Fazit: Ron Howard liefert mit "Apollo 13" einen exakt rekonstruierenden, exzellenten und mitreißenden Blockbuster mit leichten inszenatorischen Schwächen im Einstieg auf Grund  kleiner, unnöiger Längen ab, dessen am Ende vorherrschendes US-amerikanisches Pathos zwar verständlich ist, aber Geschmackssache bleibt.

"Gentlemen, es war mir eine Ehre mit ihnen zu fliegen.” -

Wertung: 9/10 Punkte


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