Kriegswinter im Klimaofen

Kriegswinter im KlimaofenWie auf ein geheimes Signal dackelt die Truppe im großen Tross in die entgegengesetzte Richtung: Jetzt geht es nicht mehr darum, zu beweisen, dass jeder heiße Sommertag ein Beweis für die Existenz einer beunruhigend schnell steigenden Erderwärmung ist. Sondern darum, einen Beleg dafür zu finden, dass auch die langanhaltendste und bitterkälteste Abkühlung ihre wahre Ursache nur in der zunehmenden Erwärmung kann.
Die Erklärung der Experten ist ein Wunderwerk an Dialektik. Für gewöhnlich herrsche im Winter zwischen den hohen Breiten der Arktis und den weiter südlichen Gefilden des Nordatlantiks mit ihren Tiefdruckgebieten ein starker Luftdruckgegensatz. Dadurch können starke Westwinde vom Atlantik vergleichsweise warme Luft weit nach Mitteleuropa hinein transportieren. „Anders sieht es aus, wenn über dem arktischen Ozean die Luft erwärmt wird. Warme Luft steigt nämlich auf und das ist gleichbedeutend mit niedrigem Luftdruck“, zitiert Heise, was den durch Dauerfrost und Kältetote in Bedrängnis geratenen Erwärmungsforschern so eingefallen ist an Erklärung dafür, warum alles überhaupt nicht so kommt, wie sie immer vorhergesagt haben.
Weil Kälte von Erwärmung kommt, wie jeder weiß, der schon einmal gefroren oder geschwitzt hat. Friert man, zieht man etwas an. Dann wird einem warm. Man zieht sich wieder aus. Und beginnt wenig später wieder zu frösteln.
So entsteht eisiger Frost im Klimaofen. Fehlt das Eis im Norden wegen Erwärmung, dehnen sich über den sehr kalten Landmassen Nordskandinaviens und Nordwestrusslands Hochdruckgebiete aus, „die Väterchen Frost bis vor unsere Haustüren fegen“, erläutert der Text „Die Kälte, die aus der Wärme kam“.
Der Klimawandel ist es also, der in "hiesigen Breiten kalte Winter eher wahrscheinlich“ macht. Und das nach Temperaturaufzeichnungen, die bei Luise Berlin einzusehen sind, schon geraume Zeit länger als die pfiffigen Forscher vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung bisher geglaubt haben.
Denken wir nur an die drei extrem kalten Winter 1939/40, 1940/41 und 1941/42, älteren Opfern noch als die „drei strengen Kriegswinter“ bekannt. Theoretisch eigentlich völlig unmöglich, dass sich der Witterungsablauf damals schon so abspielte, weil das für die derzeitige Temperaturabkühlung verantwortliche getaute Eis im Norden ja seinerzeit noch voll funktionsfähig war. Dessenungeachtet kam es im Jahr 1942 in Berlin zwischen dem 6. Januar und dem 16. März zu einer Frostperiode mit 70 Tagen Dauer. Und durchschnittlich gesehen war der Winter 1939/40 mit einer Temperatur von minus 6,2 Grad sogar noch bitterer.
Wer war damals schuld? Wenn es das Abschmelzen der großen Eisflächen nicht war? Hitler? Stalin? Wieso war der Februar 1990 der wärmste aller Zeiten? Und wieso war der Winter 1979 so kalt? Und der 1963 noch kälter? Gar nicht zu reden vom Januar 1838, der mit minus 8,9 Grad trotz kompletter Arktiseisbedeckung fast auf Augenhöhe lag mit dem Kriegswinter ´40. Während der Januar 2012 bei abgeschmolzenem Arktiseis „nach dem Dezember 2011 der zweite zu milde Wintermonat in Folge“ war, wie der Deutsche Wetterdienst vor Beginn der Kaltzeit stolz meldete.
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