Köttbullar, oder das Leiden der Meere

Köttbullar, oder das Leiden der Meere

Kötbullar,  mit K wie Köttel

Unter dem Deckmantel sogenannter Aktionswochen kommt der Versuch einer abwechslungsreichen Küche, erkauft mit einer Lastwagenlieferung Convenience, ergänzt um ein Arrangement der immergleichen Beilagen-Bausteine. Doch so einfach lassen wir uns nicht täuschen - Sezier-Besteck in die Hand um im Auftrag der Unterhaltung ran an den Feind!
Die Oberflächenspannung der erkaltenden Beton-Sauce schafft es, den erschlafften Haufen Kartoffelpüree vor dem Sinken in die Bedeutungslosigkeit am dunklen Grund des Tellers zu retten. Preiselbeeren blubbern einer Rotalgen-Plage gleich an die Oberfläche und verlaufen zum Rand hin in ein verästeltes Netz an Thrombose erinnernde Ablagerungen. In starkem Kontrast dazu die zähen, sich wie kalter Schlick kauenden Bällchen, die wie Windläufer durch eine Einöde aus Transfetten purzeln, um am Ende als Felsen im Schlick einer Ölkatastrophe zu erstarren.
Bemerkenswert, das ganze maritime Elend in einem Gericht ohne Fisch wiederzufinden. Und doch auch passend, denn nordische Gerichte verbindet man ja meist doch mit einem leichten Hauch von Salz, Diesel und Fischkutter. Doch irgendwann versiegt der Golfstrom, die Gletscher schieben sich bis über Hamburg und in 10000 Jahren werden Forscher einen Teller dieses Gerichts ausgraben und sich wundern, wie Mammut-Köttel so formschön sein konnten.

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