Konzertbericht: Milliarden (05.10.2018, Bogen F Zürich)

Gastbeitrag: Leandra Sommaruga

Die deutsche Band Milliarden brachte am Freitag das Fundament des Zürcher Viadukts zum Wackeln. Ein Abend zwischen Bier, Punk, Pogo und tralalala.

Konzertbericht: Milliarden (05.10.2018, Bogen F Zürich)

Es wird gepfiffen und gerufen. Rückzug ohne Zugabe, sowas wollen sich die Zuschauer*nnen nicht bieten lassen. Es folgt ein circa 20-minütiges Encore, mit dem sich das Publikum noch bis zum Schluss verausgaben kann. Das Konzert ist zu Ende. Die meisten Zuschauer sind bereits an der frischen Luft, denn drinnen ist es heiss, schweissig und der Boden voller Bier. Ein Mann in Lederjacke sagt zu seiner Begleitung: „Das war mal ne richtige Berliner Fresse“. Gemeint ist Ben Hartmann, der Frontmann der deutschen Punkband Milliarden, die an diesem Abend im Bogen F spielte.

Im Vorhinein hatte ich keine Ahnung, was auf mich zukommen würde. Ein Freund, den ich für seinen guten Musikgeschmack schätze, hatte mich auf das Konzert hingewiesen. Ich sagte zu, ohne mich weiter mit der Band zu befassen. Denn ein Konzert zu besuchen, ohne die Band zu kennen, heisst ja zugleich, dass kaum eine Möglichkeit besteht, enttäuscht zu werden.

Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Enttäuschen würden Milliarden an diesem Abend keineswegs. Denn die Band sollte eine Powershow abliefern, die den halbvollen Bogen F zum Beben – beziehungsweise zum Pogen – bringt.

Nun ist es so weit: Die vier Jungs betreten die Bühne. Einer mit Hut, Schnauz und Halskette. Zwei mit langen Haaren, einer kahlrasiert in einer Adidas Trainerhose. Sie brauchen keine Anlaufzeit, um in die Gänge zu kommen.

Mit „Rosemarie“ wird die Attitüde von Milliarden sofort deutlich: Pöbeln, saufen, leben, lieben. Die Kombination von Punk mit Schlagerelementen kommt an – was wohl auch der unglaublichen Bühnenpräsenz von Ben Hartmann zuzuschreiben ist. So wird Hartmann in der deutschen Musikpresse bereits mit Ton-Steine-Scherben-Legende Rio Reiser verglichen. Seine Energie springt schnell von der Bühne ins Publikum, der schnauztragende Sänger gleich hinterher, um in der springenden Menge mitzutanzen.

Lieder wie „Berlin“ beschwören das Chaos der alten Zeiten herauf, lassen es aufs Neue aufleben, um dazu selbstvergessen zu tanzen. Ruhigere Stücke (sie Balladen zu nennen, scheint mir nicht angebracht) laden hingegen ein, mitzusingen, wie zum Beispiel „Freiheit is ne Hure“: Das „tralalala“ hallt wie ein Echo aus dem Publikum zurück.

Nach einer grossartigen Performance verlässt die Band die Bühne und eine erschöpfte aber zufriedene Menge den Saal. „Ne richtige Berliner Fresse.“ Eine treffende Aussage, so finde ich, und bin auch nicht verwundert, dass Milliarden auf ihrer Welt im Blech Tour (durch Deutschland, Österreich und die Schweiz) einige Male in ausverkauften Lokalen auftreten.


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