Kodak Disc 6000. Nicht alles geht

In den 1970er Jahren überollte eine Welle von schmalen, leichten „Immer dabei"-Kameras die Strandparadiese, Hochzeiten, Tierparks, Geburtstagsfeiern und Kinderspielplätze. Kein Motiv war mehr sicher. Jene Pocketkameras waren für die Firma Kodak ein echter Erfolg. Als Nachfolger brachte das Unternehmen Anfang der 1980er Jahre die Disc-Kamera heraus. Eine Welle kam nicht.

Pocketkameras habe ich in meiner Sammlung natürlich auch. Sie wurden so zahlreich produziert, dass es heute wirklich nicht schwer ist, an sie heranzukommen. Kodak Disc 6000. Nicht alles gehtBis sie eine Rarität sind, müssen noch ein paar hundert Jahre ins Land gehen. Ich hoffe, meine Nachfahren wissen das dann auch gebührend zu schätzen. Die Pocketkamera wurde mit dem Pocket-Kassettenfilm betrieben, der besonders leicht einzulegen war. Das ganze System zielte darauf ab, Fotografieren zu einem „jederzeit und überall"-Vergnügen zu machen, das auch in nicht mehr ganz nüchternem Zustand noch unfallfrei zu bewerkstelligen war. Ob man die Bilder hinterher seiner Oma zeigen konnte, ist eine andere Frage. Die Pocketkamera war schmal, klein, federleicht und unkompliziert. Das kam an - so gut, dass Pocketkameras zeitweise 40% aller verkauften Kameramodelle ausmachten.

Kodak Disc 6000. Nicht alles gehtIm Herbst 1982 führte Kodak das Kassettenfilm-System ein. Die neuen Disc-Kameras mit entsprechendem Disc-Film sollten Kodaks Erfolgsgeschichte fortführen und die Pocketkameras an Verkäufen noch in die Tasche stecken. Das taten sie nicht, zu keiner Zeit. Es war als Clou gedacht, dass passend zum besonders flachen Design der Kamera auch der Film entsprechend flach daherkam. Er lag nun in Scheibenform vor und verfügte über einen Magnetcode, der die einzelnen Bilder kennzeichnete und so die Nachbestellung erleichterte. Das allein beeindruckte die Käufer aber nicht, die keine echten Vorteile gegenüber der Pocketkamera sahen. Von Anfang an herrschten außerdem Zweifel daran, dass die neuen, runden Filme dauerhaft erhältlich sein würden. Wer kauft schon eine Kamera, die er in einigen Monaten oder wenigen Jahren nicht mehr nutzen kann, weil das passende Zubehör nicht mehr produziert wird?

Letzlich wurden die Disc-Filme noch bis 1998 hergestellt und vertrieben. Zu diesem Zeitpunkt waren die Disc-Kameras aber schon längst aus den Läden verschwunden. Das System hatte sich nicht durchgesetzt und versank in der völligen Bedeutungslosigkeit. Außer natürlich für Leute, die analoge Kameras sammeln. Die Kodak Disc 6000, die ich auf einem Flohmarkt erworben habe, ist irgendwann zwischen 1982 und 1987 hergestellt worden. Das Highlight bildet natürlich die verschließbare Klappe. Die Kodak Disc 6000 ist eine der jüngeren Kameras in meiner Sammlung. Sie ist nicht unbedingt dazu angetan, Nostalgie zu verbreiten oder als Requisite in einem Schwarz-Weiß-Detektivfilm zu dienen, aber sie sieht irgendwie interessant aus. Auf eine etwas traurige Art.


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