“Økodag”: Tag der tanzenden Kuh in Dänemark

OKODAG

Die dänischen Bio-Bauernhöfe haben aus einer Normalität eine tolle Marketingveranstaltung gemacht: Jedes Jahr Mitte April (dieses Jahr am 13. April) werden alle Bio-Kühe gleichzeitig (12 Uhr) nach dem Winter auf die Weide gelassen. Schon Monate vorher kann man auf fast jeder Bio-Milchpackung darüber lesen, eine tanzende Kuh steht im Logo. Und tatsächlich machen die Kühe, die seit 1. November im Stall stehen mussten, wahre Freudensprünge!

Der Ökotag zieht jedes Jahr tausende Familien an – dieses Jahr kamen rund 190.000 Menschen , was für ein Land mit 5 Millionen Einwohnern ganz schön viele sind. Auf der Website Økodag kann man leicht einen der 70 teilnehmenden Bio-Bauernhöfe finden. An dem Tag öffnen die Bauern ihre Ställe – und natürlich auch die Hofläden.

Aktive Verbraucher

Laut einer neuen Umfrage finden über 90 % der Dänen, dass alle Kühe das Recht haben sollten, im Sommer auf der Weide zu stehen. Der Ökotag schärft das Bewusstsein dafür, dass die meisten konventionellen Rinder nie Gras unter den Hufen spüren und dass man als Verbraucher aktiv etwas daran ändern kann – indem man Bio-Milch in den Einkaufskorb legt.

Bauer Jensen erzählt, warum in seiner Ochsenherde auch eine Kuh ist.

Bauer Jensen erzählt, warum in seiner Ochsenherde auch eine Kuh ist.

Wir waren gestern auf dem Bregentvedgård, wo Familie Jensen rund fünfzig junge Holstein-Ochsen hält. Auch, wenn die keine Milch geben, dürfen sie natürlich ebenso aufs Gras. Bauer Jensen erzählte, dass sich auch eine Kuh in die Herde verwirrt hat, die ihm falsch geliefert wurde, die er aber dann nicht „umtauschen“ lassen wollte. Außerdem leben auf dem gelb getünchten Vierseithof noch sechs kleine Schweine (ebenfalls draußen), drei Ponys, Bienen und ein paar Hühner – ein Bilderbuch-Bauernhof inklusive Hofladen!

Bio-Milch in der Krise?

Der Verkauf von Bio-Milch ist in Dänemark laut einer Pressemitteilung des „Økologisk landsforening“ stabil und die Bauern verdienen mehr daran als zuvor. Trotzdem erwägt ein Drittel der Bio-Milchproduzenten offenbar wieder auf konventionelle Milchproduktion umzustellen, weil der Zugang zu Weideland erschwert sei – und Bio-Bauern durch verschiedene politische Regelungen gegenüber konventionellen Bauern benachteiligt würden.

Eine Bedrohung für die dänischen Bio-Milchbauern in Südjütland sind offenbar auch deutsche Bauern, die im großen Stil Land zum Anbau von Mais für Bioenergie aufkaufen. – Ein Skandal, wie ich finde, wenn dadurch Land der Herstellung von Lebensmitteln entzogen und der Ausbau der Bio-Landwirtschaft eingeschränkt wird! Zum Glück kündigte die dänische Regierung im Februar an, die Missstände beheben zu wollen.



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