Kloster Fischingen und rauf aufs Hoernli

Tag 12, Donnerstag 16. Mai 2013, Von Wil aufs Hoernli

Bis in die Nacht hinein haben wir geredet und am Notebook was ausprobiert. Allein meine Anwesenheit hilft, es wieder ins Internet zu bringen ;-)   Wie gut, dass ich noch kein Windows 8 benutze… Der Schlaf war kurz und tief, denn um 7 Uhr heißt es aufstehen, dennn DiDi muss zur Arbeit. Heute hat sie ein Gleitzeitpolster zur Verfügung und es gibt erstmal ein ausgiebiges Frühstück. Der Zauberstab-Fruchtcocktail (mit Chilli) und ein ausgezeichneter Cappuccino machen mich rasch fit. DiDi nimmt mich ein Stück weit mit und nahe ihrer Firma wandere ich an einem Kreisverkehr um 9 Uhr los. Ich nehme das Sträßchen Richtung Wiezikon, um südlich von Münchwilen wieder den Schwabenweg zu treffen. Es geht einw enig aufwärts und so bietet sich ein schöner Blick auf die Wiler Altstadt. In Littenheid muss ich die Schuhe ausleeren (Steinchen) und das Handy (wieder mal) neu starten (Sand im Getriebe). Es ist ein ruhiger Morgen, der Himmel ist bedeckt.
Es geht durch kleine Weiler und durch schöne Waldstücke. In Oberwangen führt er an der Kirche auf dem Martinsbärgli vorbei, die mir zu steil auf einem Felsstück thront als dass ich hinaufgehen will. Der Weg steigt nach links bergan und führt lasnge durch den Wald aufwärts. Weit vor mir läuft einer mit einem dickem Rucksack. Nach einiger Zeit begegne ich ihm wieder als er auf einer Bank sitzt und Rast macht. Er heißt Wilhelm, ist 71 und kommt aus Würzburg. Er hat seine diesjährige Strecke in Konstanz begonnen und in Tobel übernachtet. Ich ziehe erstmal vorbei und erreiche nach zwanzig Minuten das Kloster Fischingen. Weit vor mir im offenen Tal liegt es da. Sehr eindrucksvoll. Es geht abwärts und vor dem Kloster wieder steil hinauf. Ich schaue mir alles gründlich an. Das Benediktinerkloster geht auf das Jahr 1138 zurück. Wo einmal 150 Mönche und 120 Nonnen lebten sind es heute sieben Mönche, die auch ein Bildungs- und Seminarzentrum betreiben. Besonders die hervorragend renovierte Kirche im Stil des Barock und Rokkoko beeindruckt mich außerordentlich. Es ist diese Mischung aus Licht und Glanz, aus Perspektive und Dekor, die einen ungeheuer reichhaltigen Eindruck hinterlässt.

In einer Seitenkapelle befindet sich das Grab der Idda. Um sie rankt sich eine besondere Geschichte. Pilger können ihre schmerzenden Füße in ein Loch in dem monumentalen Grabstein halten – und der Legende nach so von ihren Schmerzen befreit werden. Das mache ich natürlich, Fuß für Fuß. Der Erfolg lässt natürlich auf sich warten bzw. kommt später. Vor der Kirche genieße ich meine vielen Trockenfrüchte und die Salami, die ich seit Tagen mit herum schleppe. Im Klosterbüro bekomme ich einen Stempel in den Pilgerausweis und mache mich gegen 14 Uhr wieder auf den Weg. Nun geht es nur noch aufwärts. Vorbei an einer ¨Pilgerkäserei¨, die seit 1887 Käse herstellt. Durch die Gemeinde Au, an einem springenden, gurgelnden Bächlein entlang. Hier bin ich im Südthurgau, im sogenannten Tannenzapfenland.

Eine übel steile Himmelstreppe bringt den Kreislauf an seine Grenzen. Jedes Gramm macht sich hier bemerkbar. Dann, auf der Anhöhe von Allerwinden, habe ich den Wilhelm wieder vor mir. Einige Meter geht es wieder eben und die Aussicht ist viel versprechend. Beim Gehöft Chaltenbrunnen steigt es wieder mächtig an, führt durch den Wald und an einem Naturschutzgebiet entlang. Hier in den hohen Bergen treffen sich die drei Kantone Thurgau, Sankt Gallen und Zürich. Gemeinsam steigen wir aufwärts. Treppen, Baumwurzeln, Steine. Kaum mehr Zeit zum reden, da einem die Puste gleich ausgeht. Endlich erreichen wir auf 1133 Meter Höhe des Berggasthaus Hoernli. Hier soll 1132 der letzte Bär im Katon Zürich erlegt worden sein. 701 Meter Aufstieg sind geschafft, etwa 22 km habe ich heute zurückgelegt.
Im Berggasthof sind wir die einzigen Gäste. Der Wirt will gegen 18 Uhr zu Tale gehen, sodass wir nichtnur schnell etwas trinken und genießen (Apfelstrudel in Vanillesoße), sondern gegen 17 Uhr auch schon das Abendessen zu uns nehmen. Dazu quartieren wir uns in der Kellerebene ein, wo auch das Lager mit etwa 24 Betten ist. Ab 18 Uhr sind wir alleine auf dem Gipfel. Draußen ist es trüb, man kann aber in die Täler schauen, in denen wir am nächsten Tag wandern werden. Der berühmte Sonnenuntergang fällt allerdings geradewegs ins Wasser. Wir verbringen einen gemütlich Abend mit Schwätzen und Lesen.

 


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