Kleine Organismen ganz groß! – Effektive Mikroorganismen in der Hundehaltung

Kleine Organismen ganz groß! – Effektive Mikroorganismen in der Hundehaltung

Gastbeitrag von Tierheipraktikerin Carolin Caprano

Viele Hundehalter haben mittlerweile schon von dem Begriff „Effektive Mikroorganismen“ (abgekürzt EM) gehört, doch worum es sich dabei genau handelt, ist nicht jedem klar.

Bei Mikroorganismen denken die meisten Leute zunächst an solch unheimliche Dinge, wie krankmachende Bakterien oder Viren. Was soll daran bitte gut sein?

Deshalb definieren wir an dieser Stelle doch erst einmal den Begriff „Mikroorganismen“.

Was sind Mikroorganismen?

Es handelt sich dabei zunächst ganz neutral um ganz kleine Lebewesen, die nur unter dem Mikroskop sichtbar gemacht werden können. Sie sind mit dem bloßen Auge also sonst nicht zu sehen. Eine andere Bezeichnung für diese Kleinstlebewesen lautet Mikroben.

Die Mikroorganismen sind übrigens keine einheitliche Gruppe in der Biologie, jedoch fallen die Meisten unter Ihnen unter die Einzeller (ein paar fallen auch unter die Wenigzeller).

Kleine Organismen ganz groß! – Effektive Mikroorganismen in der Hundehaltung

Beispiele für Mikroorganismen sind Bakterien, Protozoen, Algen und auch Pilze. Wichtig ist es dabei zu wissen, dass es eben nicht nur krankmachende (pathogene) Mikroorganismen gibt, sondern im Gegenteil sogar viel mehr für Mensch, Tier und Umwelt nützliche und physiologische Mikroben.

Alles um uns herum und sogar wir selbst sind besiedelt von einer schier unzähligen Menge an Kleinstlebewesen, die mit uns und unseren Tieren eine Symbiose eingehen. Sie bilden die natürliche und nützliche Flora auf der Haut und den Schleimhäuten, auch in unserem Inneren. Sie sind unter anderem Bestandteil der sogenannten Magen- und Darmflora und dafür zuständig, diese vor pathogenen Keimen zu beschützen, das Immunsystem zu unterstützen und sogar einige wichtige Vitamine zu bilden.

Erst wenn diese nützliche Flora an Mikroben in und auf unseren Hunden aus dem Gleichgewicht gerät, entstehen Krankheiten, wie z.B. Hautentzündungen, Durchfall, Allergien und viele mehr.

Deshalb ist es zunächst auch so wichtig, dass wir unsere Hunde so artgerecht wie möglich ernähren und somit die Mikroben im Darm das gesunde Futter bearbeiten und für sich und den Körper nutzbar machen können. Gutes Futter bildet also die Grundlage für einen gesunden Darm.

Auch sollte so wenig „Chemie“ wie nur möglich zum Einsatz kommen. Es führt zwar manchmal kein Weg an einer Wurmkur oder einem Antibiotikum vorbei, doch sollten solche Maßnahmen wirklich nur sehr gezielt dann eingesetzt werden, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Solche Präparate töten zwar schädliche Bakterien und mehrzellige Parasiten wie Würmer ab, aber sie können leider nicht zwischen „Gut“ und „Böse“ unterscheiden.

Neben den krankmachenden Organismen, wird auch die physiologische Flora vernichtet. So ist es nicht ungewöhnlich, dass es nach der Anwendung von Antibiotika zu mehr oder weniger starken Nebenwirkungen kommt, wie beispielsweise Durchfall.

Was passiert NACH dem Antibiotikum?

Was bedeutet das in Bezug auf unser Thema Effektive Mikroorganismen? Immer dann, wenn ich die natürliche Haut- oder Schleimhautflora durch chemische Medikamente auslösche, hinterlasse ich sozusagen ein neutrales Terrain. Es gibt keine physiologische Flora mehr, die einen Schutz gegen krankmachende Keime bieten kann und so können sich diese schneller ansiedeln und es entsteht eine überwiegend pathogene Flora. Genauso ist es mit Oberflächen, die ständig mit Desinfektionsmitteln behandelt werden.

Man kann aber dagegen vorgehen, indem man solche Oberflächen, ebenso wie Haut oder Darm wieder aktiv mit erwünschten Mikroben besiedelt und sich so auch die weitere positive Mikrobenflora entwickeln kann. Und da kommen die EM ins Spiel:

Effektive Mikroorganismen wurden von dem japanischen Agrarwissenschaftler Prof. Dr. Teruo Higa entdeckt. Seit den 80iger Jahren finden sie jedoch auch international Verwendung.

Effektive Mikroorganismen in Form von sogenannten EM-Grundmischungen sind eine braune, aromatisch riechende und schmeckende Flüssigkeit. Diese besteht vor allem aus Milchsäure- und Photosynthesebakterien und fermentaktive Pilzen. Wenn eine Mikrobenmischung aus natürlich vorkommenden Mikroorganismen mit organischem Material zusammengebracht wird, dann produzieren sie eine Fülle nützlicher Substanzen. Diese Substanzen sind zum Beispiel Vitamine, organische Säuren, mineralische Chelatverbindungen, sowie unterschiedliche Antioxidantien.

Die Symbiose der Mikroorganismen erzeugt starke erneuerbare Kräfte. In unterschiedlichen Milieus entwickeln sie dann überraschende Wirkungen, die in der heutigen EM-Technologie zur praktischen Anwendung gebracht werden können.

  • Ursprünglicher Einsatz: Bodenverbesserungsmittel in Landwirtschaft und Gartenbau
  • Heutiger Einsatz: weltweit in vielen Bereichen von Landwirtschaft, Umwelt, Gesundheit und Industrie.

Mit EM fermentierte organische Materialien tragen auch als Futterzusatz zur Tiergesundheit bei. Organische Abfälle werden durch Fermentation mit EM wieder in „Wertstoffe“ umgewandelt (anstatt zur Fäulnis), so zum Beispiel tierische Abfälle, Hausmüll, Kompost und Abwässer. Bei diesem Prozess werden sogar unangenehme und/oder schädliche Gerüche zurückgedrängt.

Kleine Organismen ganz groß! – Effektive Mikroorganismen in der Hundehaltung

In Gewässern beschleunigen die Effektiven Mikroorganismen den Abbau von abgestorbenen organischen Materialien in Sedimenten („Bodensatz“) und verbessern somit die Wasserqualität.

Die bekanntesten Darreichungsformen der EM sind:

  • EM-Grundlösung (Urlösung, ist ein flüssiges Multi-Mikroben-Präparat und ein Hilfsmittel zur Verlebendigung des Bodens)
  • EMa (= EM aktiviert. Wird aus EM1 + Zuckerrohrmelasse + Wasser hergestellt)
  • EM-Keramik-Pipes (gebrannten Ton mit EM)
  • Futter- Bokashi (jap. „Allerlei“, es handelt sich um fermentiertes, organisches Material, wobei sich die Milchsäurebakterien und andere Mikroben vermehren.)

Werden die Mikroorganismen und die von ihnen gebildeten Stoffe in den dafür vorgesehenen „Varianten“ dem Hund verabreicht, so wirken sie in seinem Körper auf vielfältig Weise. Die körpereigene Abwehr wird angeregt und die Darmflora wird so weit stabilisiert, dass sie viele Vitamine, Enzyme und andere antioxidative Substanzen produziert.  Die antioxidative Wirkung beruht darauf, dass die EM dem Körper für seine komplexen Stoffwechselvorgänge Elektronen zur Verfügung stellen und dadurch freie Radikale gebunden werden können. Freie Radikale greifen in zu hohen Konzentrationen wichtige Proteine des Stoffwechsels und die Zellmembranen an.

Auch der Bauch hat ein „Hirn“

Die Verdauung wird im Darm von vielen Millionen Nervenzellen gesteuert und zwar vom Kopfdarm bis zum Enddarm. Es ist ein autonomes Nervensystem und ähnelt dabei dem ZNS (Zentralen Nervensystem). Manche bezeichnen dieses Nervensystem auch als „Bauchhirn“. Nahrung wird darüber analysiert, der Transport des Futters angeregt, die Verdauungssekrete und die Hormone werden kontrolliert, schädliche Bakterien abgewehrt, erwünschte Mikroben gefördert und es können Alarmsignale an das Gehirn geschickt werden.

Die Nervenzellen des Bauchhirns können jedoch, wie zuvor schon angesprochen, auch über bestimmte Faktoren gestört werden. Neben den weiter oben im Artikel genannten Medikamenten wie Antibiotika oder Wurmkuren, sind solche Faktoren unter anderem falsche Fütterung, Mangel an lebenden erwünschten Mikroben, Stress, mangelnder Auslauf und Bewegung und vieles mehr. Diese Störungen sind dann oft die Ursache für Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und aller möglichen Folgeerkrankungen.

Bei welchen Beschwerden können Effektive Mikroorganismen helfen?

Die Effektiven Mikroorganismen können neben akuten Magen-Darmstörungen wie Verstopfung oder Durchfall, auch bei vielen anderen Beschwerden unterstützend zum Einsatz kommen. Darunter fallen Ekzeme und Juckreiz, Ohrenentzündungen, Pilzinfektionen, Augenentzündungen, schwache Abwehr und Übersäuerung, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Übrigens haben schon viele Tierheilpraktiker festgestellt, dass Hunde (und natürlich andere Tierarten) besser auf naturheilkundliche Therapien wie beispielsweise Homöopathie ansprechen, die mit EM gepflegt werden.

Auch für die Hygiene eignen sich die EM hervorragend und so können sie als Fellspray und als Umgebungsspray (z.B. fürs Hundekörbchen) eingesetzt werden, mit dem netten Nebeneffekt, dass nicht nur krankmachende Keime verdrängt, sondern auch schlechte Gerüche eliminiert werden können. Probieren Sie es doch einfach mal aus!!

Kleine Organismen ganz groß! – Effektive Mikroorganismen in der HundehaltungText: Carolin Caprano, Tierheilpraktikerin (ATM) und Autorin
Internet: www.carolin-caprano.com
Buch zum Thema: „Hunde und Katzen: Gesunder Darm und intakte Haut mit EM und Naturheilkunde“ (CapKo-Books). Ein weiterer Titel ist gerade in der Entstehung und wird voraussichtlich Anfang 2018 im Crotona Verlag erscheinen

Hinweise:
Die Wirkmechanismen einiger der Artikel genannten Therapieverfahren werden in wissenschaftlichen Studien kontrovers diskutiert und sind nicht abschließend belegt. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen. Sie entbinden den Tierhalter nicht von der Eigenverantwortung für sein Tier und können insbesondere die Untersuchung und Behandlung durch einen Tierarzt oder Tierheilpraktiker nicht ersetzen! Eine Haftung für Schäden oder Unfälle wird aus keinem Rechtsgrund übernommen.

Warum hat die Flasche auf dem Titelbild einen Knick in der Mitte?

EM gedeihen am besten in sauerstoffarmem Milieu. Wenn die Flasche geöffnet wird, dringt logischerweise Sauerstoff ein, welcher dazu führt, dass Hefen aktiviert werden. Grundsätzlich ist die Haltbarkeit der EM daher zum einen von der Luftzufuhr, aber auch von der Lagerungstemperatur und weiteren Einflüssen, wie z.B. elektromagnetischen Feldern abhängig. Daher sollte die Flasche kühl und dunkel gelagert werden, sowie nicht in unmittelbarer Nähe von Elektrogeräten. Und damit so wenig Sauerstoff wie möglich eindringt, bzw. verbleibt, drückt man die Flasche nach jeder Entnahme so weit zusammen, bis die Flüssigkeit wieder oben am Rand ist und dreht erst dann den Verschluss wieder fest zu. So kommt der Knick in die Flasche 😀 .


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