Klassiker: E.T.A. Hoffmann - "Der Sandmann"

Klassiker: E.T.A. Hoffmann - Titel: Der Sandmann
Autorin: E.T.A. HoffmannErscheinungsjahr: 1816Genre: SchauerromanSeiten: 30Preis: 2,00 € - 9,99€
„Nichts war mir lieber, als schauerliche Geschichten von Kobolten, Hexen, Däumlingen u.s.w. zu hören oder zu lesen; aber obenan stand immer der Sandmann, den ich in den seltsamsten, abscheulichsten Gestalten überall auf Tische, Schränke und Wände mit Kreide, Kohle, hinzeichnete. (S. 9)
„Der Sandmann“ ist wohl die bekannteste Erzählung von E.T.A. Hoffmann. Zuerst veröffentlicht im Jahre 1816 ist sie dieser Schauerroman die erste Erzählung aus dem Zyklus „Nachstücke“.

Die Erzählung beginnt als Briefroman. Nathanael, der Hauptprotagonist, schreibt an seinen Freund Lothar. In seinem Brief schildert er ihm von seinem Zusammentreffen mit einem Wetterglashändler namens Coppola, der ihn an den vermeintlichen Mörder seines Vater erinnert und somit ein Kindheitstrauma wieder hervorruft. Der Mörder Coppelius hat mit seinem Vater früher wissenschaftliche Experimente durchgeführt. Bei einem kam der Vater ums Leben. Damit die Kinder nichts davon mitbekommen, wurden sie unter dem Vorwand, dass der Sandmann käme und ihnen Sand in die Augen streue wenn sie noch wach wären, zu Bett geschickt. Doch die kindliche Neugier war viel zu groß und Nathanael kam hinter die Machenschaften seines Vaters. Ein Jahr später kehrte Coppelius zurück und verließ das Haus, nach dem es eine schwere Explosion gab, bei der der Vater verstarb.
seine Angst vor dem Ammemärchen des Sandmanns und seine Entdeckung, dass der Sandmann Coppelius ist und dieser seinen Vater umgebracht habe, er ihn jetzt aber unter einem anderen Namen wieder entdeckt hätte. In seiner Aufgebrachtheit verschickt Nathanael den Brief an seine Verlobte Clara, die ihm prompt antwortet, dass der Sandmann nur in seinem Inneren existiere und er sich das alles nur einbilden würde. Entzürnt darüber schreibt Nathanael erneut an Lothar, aus diesem Brief geht hervor, dass er Clara und ihrem Bruder Lothar einen Besuch abstattet.
Ab diesem Punkt der Erzählung ergreift ein unbekannter Erzähler das Wort und wendet sich an den Leser um die Geschichte zu Ende zu erzählen.
An seiner Universität sieht Nathanael die Tochter des Professors Spalanzani. Dieser hält Olimpia unter Verschluss. Nathanael bekommt urplötzlich Besuch von Coppola, der ihm ein Perspektiv verkauft. Durch das Perspektiv beobachtet Nathanael von nun an Olimpia und ihm erscheint alles viel klarer und er kann sich von dem schönen Anblick nicht mehr losreißen.
Nach langen Tagen der Sehnsucht, lernt Nathanael Olimpia endlich auf einem Ball kennen und tanzt die ganze Nacht mit ihr. Alle anderen machen Witze über die unbeholfene und dumme Art von Olimpia, aber Nathanael ist liebestrunken und sieht in ihr die Perfektion.
Als er um ihre Hand anhalten will hört er einen Streit zwischen Spalanzani und Coppola. Er erkennt, dass Olimpia scheinbar nur ein Automat ist, den die beiden erschaffen haben. Erschrocken reist er in die Heimat und versöhnt sich mit Clara.
Einige Zeit später besteigen die beiden einen Turm und Nathanael schaut durch sein Perspektiv. Plötzlich ist er wie von allen guten Geistern verlassen und versucht Clara den Turm hinunterzuwerfen. In letzter Sekunde kann sie von ihrem Bruder gerettet werden und Nathanael stürzt sich in den Tod.
Abschließend erfährt der Leser von Claras märchenhaften Familienleben.


„Der Sandmann“ schildert den Prozess eines psychisch Kranken. Während des Lesens fragte ich mich oft, was genau jetzt wahr ist und was nur durch die verzerrte Realitätssicht des Protagonisten so erscheint. E.T.A. Hoffmann spielt aber auch mit dieser Unsicherheit und Unwissenheit des Lesers, denn der Erzähler beteuert zwar, dass sich alles so ereignet hat wie er es beschreibt, aber woher kann ein Außenstehender so viel wissen. Traum und Realität vermischen sich also oft.
Das Augenmotiv zieht sich durch die komplette Erzählung. Zum einen streut der Sandmann den Kindern Sand in die Augen. Zum anderen will Coppelius Nathanael als Strafe die Augen entfernen. Als Nathanael in den Streit der beiden Männer platzt, wirft Spalanzani ihm die Augen von Olimpia zu.
Außerdem spiegeln die Augen die Seele wieder.


Es wird natürlich auch der Mensch und die Maschine thematisiert. Nathanaels Vater und Coppelius gehen wissenschaftlichen Erkundungen nach und Spalanzani genauso.
Die Wissenschaftler überschreiten alle eine Grenze, so verliert Spalanzani sein Meisterwerk Olimpia und Nathanaels Vater stirbt.
Durch das Perspektiv tritt der Wahnsinn erst richtig hervor. Was zu erst daran klar wird, dass Nathanael plötzlich wie besessen von Olimpia ist und am Ende Clara in den Tod stürzen will.
Des Weiteren wird Olimpia nicht direkt als Maschine erkannt, sondern erst als es zu spät ist.

„Der Sandmann“ ist eine sehr kurze Erzählung die es aber in sich hat. Auf den 30 Seiten eröffnet sich dem Leser so viel Interpretationsspielraum, dass man damit Seiten füllen könnte.

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