Klare Ansage: Ärzte werden sich Regierungsanweisungen widersetzen

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Schon mehr als 1.000 spanische Ärzte zeigen der Madrider Regierung ganz öffentlich den Stinkefinger und kündigen an, sich den neuen Vorschriften keinesfalls beugen zu wollen. Sie würden alle ihre Patienten weiterhin behandeln, versichern sie, ob das nun legal sei oder nicht. Es könne nicht angehen, dass man Menschen, deren Papiere irregulärsind, medizinische Betreuung verweigere. Das Gesundheitsministerium bezeichnet diese Haltung als “illegal”. Der Streit ist programmiert.

“Der medizinische Beruf bringt verschiedene ethische Verpflichtungen mit sich, die unter keinen Umständen vernachlässigt werden können; nicht aus persönlichem Interesse und auch nicht durch Regierungsanweisungen”, sagt Josep Basora, der Präsident der medizinischen Vereinigung Semfyc, die mehr als 20.000 Mitglieder hat. Was er damit sagen will, ist unmissverständlich: Mehr als 1.000 Ärtze haben sich schon eingeschrieben in die Liste derjenigen, die ab 1. September auch alle Patienten weiterhin behandeln werden, deren Papiere nicht “regulär” sind – und die Liste wird täglich länger.

Die Madrider Regierung hatte vor kurzem beschlossen, ab dem 1. September etwa 150.000 Personen, deren Aufenthaltsrecht in Spanien nicht geklärt ist, die Krankenversorgung zu entziehen. Das komme gar nicht in Frage, sagt einer der Ärzte aufder Liste: “Das geht gegen unseren Berufeid! Ich werde diese Menschen auch weiterhin während meinerArbeitszeit behandeln, da können sie beschliessen, was sie wollen! Wenn ich entscheiden muss, ob ich gegenüber einem öffentlich-rechtlichen Unternehmen loyal sei kann oder gegenüber Menschen mit Vor- und Zunamen, ist die Entscheidung schon gefallen: Meine Patienten vor allem anderen!”

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Eine seiner Kolleginnen, eine Ärztin für allgemeine Medizin, kann ihre Entrüstung kaum im Zaum halten: “Gesundheit ist ein Menschenrecht, das man durch die Geburt erwirbt! Dass es einen Teil der Bevölkerung geben soll, der davon ausgeschlossen bleibt, ist unsäglich! Ethisch gesehen kann man niemanden ohne Behandlung lassen, der sie benötigt. Ab 1. September werde ich ein Schild an meinem Sprechzimmer anbringen “Ich schon – Gesundheit ist universell” – und dann passiert das, was passieren muss. Wollen wir doch mal sehen, ob die Regierung diese idiotische Massnahme gegen die Ärzte durchsetzen kann!”

Die Ärzte des öffentlichen Gesundheitssystems wissen selbst, dass das nicht einfach wird. Der Patient, derwegen irregulärer Situation nicht im Computer ist, kann keine Sprechstunde ebantragen, man kann ihn nicht zu irgendeiner Analyse überweisen. Die Mediziner schreckt das jedoch nicht: “Dann werden wir uns eben untereinander so organisieren, dass es keinen Computer dazu braucht.” Das sei alles nicht das grösste Problem.

Probleme könnten eher von anderer Seite ins Haus stehen. Der Regierungschef der Region Extremadura, José Antonio Monago, hatte am Montag die Aktion der Ärzte so kritisiert: “Das ist keine Frage von Humanität sondern von Kosten und Budgets. Wenn ein Arzt sich dem verweigern will, ist das ganz einfach. Er teilt jeden Fall seinem Chef mit; dann wird ihm das entsprechend vom Lohn abgezogen, und so hat er ein soziales Werk vollbracht. Solidarisch sein mit öffentlichem Geld, ist sehr einfach.”


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