Vor einem Bundesbezirksgericht der USA in New York haben Besitzer des iPhone 4s eine Sammelklage auf fünf Millionen US-Dollar Schadenersatz gegen Apple eingereicht, weil das im Herbst erschienene iOS 9 diese Geräte unnötig ausbremsen soll.
Es gab nach Angaben des Klägers so starke Performance-Probleme nach dem Update seines iPhone 4S auf iOS 9, dass er das Smartphone nicht mehr richtig habe nutzen können.
Apple arbeite hier offensichtlich mit geplanter Obsoleszenz (vorsätzliche Verringerung der Lebensdauer von Produkten) , werfen der Klageführer Chaim Lerman und mehr als 100 weitere Kläger Apple vor, berichtet AppleInsider.
Apple arbeitet mit geplanter Obsoleszenz
Nach der Klage soll Apple von potenziellen Kompatibilitätsproblemen des im Oktober 2011 auf den Markt gekommenen iPhone 4s durchaus gewusst haben. Trotzdem habe der Konzern die Aktualisierung für diese Legacy-Geräte (Altlasten) beworben, obwohl iOS 9 die Geräte „signifikant“ verlangsame.
Außerdem sei auch kein Downgrade (zurück zur Vorversion des Betriebssystems) mehr möglich. Die Benutzer stünden nach dem Update mit einem „unbenutzbaren“ Gerät da und könnten sich nur noch ein neueres iPhone für mehrere Hundert Dollar kaufen. Oder vielleicht doch besser ein Android-Smartphone?
Grundsätzlich versorgt Apple die iOS-Nutzer deutlich länger mit Updates als die Konkurrenz aus dem Android-Lager – inklusive sicherheitsrelevanter Patches. Theoretisch kann iOS 9 sogar noch auf das im März 2011 erschienene iPad 2 aufgespielt werden.
Dummerweise stehen dann auf solchen Altgeräten in der Regel nicht alle Funktionen bereit, die die neueren Geräte nutzen können – das kommuniziert Apple aber.
Schon die zweite Sammelklage
Wegen „betrügerischen Handelsusancen“ sowie „falscher“ Werbung fordern die Kläger von Apple Schadenersatz in Höhe von mehr als 5 Millionen Dollar.
Und das ist nicht die erste Sammelklage dieser Art: Schon 2011 war Apple wegen des iOS-4-Updates verklagt worden, auch damals soll die Aktualisierung das Vormodell iPhone 3G verlangsamt haben.
Allerdings wurde diese Klage seinerzeit vom zuständigen Richter mit der Begründung zurückgewiesen, daß es sich bei dem Update nicht um ein Wirtschaftsgut oder eine Dienstleistung handele.
Da bleibt nur die Hoffnung, diesmal auf einen gerechten Richter zu treffen…
