Ihr Lieben,
heute Mittag besuchte ich als die Mensa der Hochschule Bremen, um dort zu Mittag zu essen.Ich hatte mich gerade mit einem sehr leckeren Mittagessen an einem der Tische niedergelassen, als mehrere Kinder, die nach dem Schwimmuntericht im nahen Schwimmbad auch in der Mensa essen wollten, mich fragten:
"Dürfen wir uns zu Ihnen setzen?"
"Gerne", antwortete ich und wandte mich wieder meinem Essen und meinen Gedanken zu. Eines der Kinder, ein etwa 8 Jahre alter Junge, sprach mich dann an und meinte:
"Herr Professor, unterrichten Sie auch hier an der Hochschule?"
Als ich erstaunt fragte, wieso er mich für einen Professor halten würde, antwortete er mit seinem strahlenden Lächeln:
"Wer so alt ist, einen so weißen Bart hat und so freundlich ist, der muss doch ein Professor sein!" Ich konnte mir ein gewisses Schmunzeln nicht verkneifen.
Kurze Zeit später setzte sich der Klassenlehrer der Kinder zu mir und wir kamen ins Gespräch. Er lud mich herzlich ein, doch ihn und seine Klasse einmal zu besuchen und davon zu erzählen, wie das eigentlich war, als ich Kind gewesen sei und zur Grundschule gegangen sei.
Kaum hatte er die Einladung ausgesprochen, riefen die Kinder wie im Chor:
„Herr Professor, bitte, bitte besuchen Sie uns!“
Ich versprach es und wir vereinbarten einen Termin. Das ist für mich wieder einmal eine gute Gelegenheit, den Kindern von der Schule früher zu erzählen und die gleichzeitig vor den Gefahren heute zu warnen, damit sie lernen, NEIN zu sagen, damit sie lernen, sich zu wehren, wenn jemand etwas mit ihnen tun möchte, das sie nicht wollen.
Als ich diese kleinen Wesen aus der Grundschule so vor mir sah, wurde ich innerlich traurig und wütend auf die Menschen, die solchen Kindern etwas antun und ich werde alles tun, solange ich lebe, damit immer mehr Missbrauch verhindert wird.
Ich wünsche Euch einen ruhigen Abend und grüße Euch alle ganz herzlich aus dem kalten sonnigen Bremen
Euer Werner vom Weserstrand
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt
