Kampfhymne

687066_web_R_by_Andrea Damm_pixelio.deEins meiner absoluten Lieblingslieder ist „The winner takes it all“ von ABBA. Dieser Schmerz, diese Tragik, diese Verzweiflung gepaart mit einer perfekt aufgehenden Metapher, die auf das Glück in der Liebe oder auch auf den Zufall hinweist, aber auch auf das Unglück, was uns alle treffen kann und manche von uns schon getroffen hat. Einfach genial, der Film „Mamma Mia“ hätte auch ohne das Lied nicht gedreht werden können. Davon mal abgesehen, dass die Geschichte an Unlogik leidet, das Lied allein ist es wert ihn gesehen zu haben. Wie sie da steht am Abgrund oder so ungefähr, einfach zum mitheulen. Alleine dafür hätte ich der Frau einen Oscar gegeben, mindestens. Einen in der Kategorie „Bester im letzten Moment zurückgehaltener Heulkrampf trotz größtmöglicher Verzweiflung“.

Das muss sich wohl auch so ähnlich jemand bei der CDU gedacht haben. Ich weiß nicht, welcher Parteitag in welcher Region, ich habe das nur so am Rande mitbekommen. Aber die haben wohl tatsächlich „The winner takes it all“ als Kampfansage, Motivationshilfe oder was auch immer man sich dabei gedacht hatte, ausgewählt. Und es ist ja öfters mal in der Politik so, dass man sich fragt, was man sich dabei gedacht hat, ob andere nicht gefragt wurden, ob es keine anderen gab, die Einwände gehabt hätten. Ich meine, es ist ein Liebeslied, ein Liebeslied und das Schlimmste dabei ist, auch wenn es heißt „The winner takes it all“, es ist nun mal aus der Gegenperspektive dargestellt. Die des Losers, der nichts mehr hat, nachdem der „Winner“ alles hat. Konnte da etwa einer kein Englisch? Hatte man sich das nicht zu Ende angehört? Da heißt es so schön „no self-confidence“, ist das nicht ungefähr das Gegenteil von dem, was man braucht, um die Masse aufzupeitschen? Und wer hat wen geküsst? Im Vergleich zu was?

Ich weiß es ja nicht, vielleicht bin ich einfach zu unkreativ. Vielleicht hat man sich hier wie bei so vielen anderen auch schon was gedacht, gedacht wird ja immer, ob es richtig oder falsch ist, ist wohl nicht ausschlaggebend, obwohl ich der Politik mehr Überlegung zugetraut hätte. Vielleicht hatte da mal Einer eine Idee und Andere trauten sich nicht zu widersprechen. Ach ja, und wofür steht „Building me a fence, building me a home, thinking I’d be strong there“? Steht das etwa für die Obergrenze? Hört sich nach Verbarrikadierung an. Folgt die Verbarrikadierung, wenn man genug Leute von der Obergrenze überzeugt hat, so peu à peu mäßig? Mir erschließt es sich nicht so ganz. Ehrlich gesagt, ich gehe mal davon aus, dass man nur „Winner“ gehört hat und „all“ und das war supi. Und das war so supi, dass man wusste, dass das genau das Richtige wäre. Und es ist ja nicht so, dass die CDU sich regelmäßig Patzer erlaubt, das eine Mal wird schon … Vielleicht waren das aber auch einfach zu viele englische Wörter hintereinander. Es heißt ja nicht umsonst, englische Sprache schwere Sprache oder so ähnlich. Ja, vielleicht ist es das wirklich. „It’s simple and it’s plain why should I complain“

(Foto: Andrea Damm / pixelio.de)


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