José Mujica

José Alberto Mujica Cordano, auch Pepe genannt, (*1935 in Montevideo) ist seit dem 1. März 2010 Präsident von Uruguay. Durch seine, für Politiker außergewöhnliche, Lebensweise ist er vor allem in Lateinamerika sehr beliebt und angesehen. 90% seines Einkommens spendet er für wohltätige Zwecke und lebt selbst von nur 800€ auf einem bescheidenen Kleinbauernhof. Von Sicherheitsleuten fehlt dort jede Spur. Vielerorts wird er deswegen als "der ärmste Präsident der Welt" bezeichnet, was er jedoch entschieden ablehnt und auf seine glückliche Lebensweise hindeutet. "Arm sind die, die mich so nennen." "Ich bin sparsam, nicht arm"- bekräftigte er in einem Interview. Des Weiteren bemüht er sich vor allem, für Gleichstellung und Gerechtigkeit zu sorgen. Die gleichgeschlechtliche Ehe ist daher auch seit 2013 rechtskräftig. Uruguay gilt seit seiner Amtszeit als einer der sozial liberalsten Länder Südamerikas.

José Mujica (© Agencia Brasil, Wikimedia Commons 2009)

Hier ein kleiner Einblick in José Mujicas Leben:

"Pepe" wuchs gemeinsam mit seiner um 5 Jahre jüngeren Schwester María Eudosia Mujica Cordano auf, die im August 2012 verstarb. Der Vater verstarb, als José noch ein Kleinkind war,wodurch beide in ihrer Kindheit von der Mutter groß gezogen wurden.

Schon früh war er an Politik interessiert und trat der Partei "Partido Nacional" bei. Später gründete er, gemeinsam mit ein paar seiner Freunde, die Guerilla-Gruppe "Movimiento de Liberación Nacional (MLN) Tupamaros". Aufgrund dessen musste er schon bald ins Gefängnis und verbrachte dort insgesamt 14 Jahre. Zwei Mal gelang es ihm zu fliehen, wurde aber immer wieder zurückgebracht. Von der Polizei wurde er in dieser Zeit sechsmal angeschossen. Deren Vorgehensweise mit solchen "Untergrundbewegungen" waren äußerst brutal. Erst im Jahr 1985, als die Demokratie wieder regierte, wurde er freigelassen. Gemeinsam mit den Tupamaros gründete er vier Jahre darauf die Partei Movimiento de Participación Popular (MMP).

Von 1995 bis 2000 war er Abgeordneter der Frente Amplio, eines linken Parteibündnisses. Im Anschluss schaffte er es in den Senat. Von 2005 bis 2008 übernahm er das Amt des Ministers für Viehzucht, Landwirtschaft und Fischerei. Stets nannte er den ehemaligen brasilianischen Präsidenten, Luiz Inácio Lula da Silva, als sein Vorbild. Im Jahr 2009 erreichte José Mujica ca. 53% der Stimmen bei der Präsidentschaftswahl in Uruguay und setzte sich somit gegen seinen konservativen Konkurrenten durch.

"Pepe" wird momentan vor allem durch die Legalisierung von Marihuana heftig diskutiert. Er selbst sieht es als Experiment und sagt, dass die Versuche, den Verbrauch von Cannabis in Uruguay zu minimieren, in den letzten 100 Jahren stets gescheitert waren. Deswegen ist Marihuana für registrierte Konsumenten in der Apotheke verfügbar, jedoch nur eine äußerst geringe Menge pro Monat. Sollte jemand mehr benötigen, wird er in eine Akte aufgenommen und es wird ihm Hilfe zugesprochen. Durch die kontrollierte Verwendung dieser Einstiegsdroge will er den Drogenschmuggel und die Kriminalitätsrate senken. Der Anbau wird unter staatlicher Kontroller durchgeführt. Für diesen mutigen Schritt wurde José Mujica sogar für den Friedensnobelpreis nominiert.


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