Jetzt kommen die Slowaken

Die Vorrunde der EM 2016 ist gespielt und Deutschland hat nicht unbedingt überraschend den Einzug ins Achtelfinale geschafft. Aufgrund des neues Modus mit 24 Teams mussten wir allerdings etwas länger als üblich darauf warten zu erfahren, gegen wen wir denn nun genau im ersten K.O.-Spiel antreten. Es ist die Slowakei. Nein, nicht Slowenien.

Die slowakische Fußballnationalmannschaft hat sich als einer der besten Gruppendritten für das Achtelfinale qualifiziert. Gänzlich unbekannt ist uns dieser Gegner nicht, hat Deutschland doch erst kurz vor der EM ein Testspiel gegen die Slowakei absolviert - und mit 1:3 verloren. Das kann einen jetzt beunruhigen, muss es aber nicht, schließlich war die deutsche Mannschaft da noch in der Vorbereitungsphase. Allerdings hat sich Deutschland auch schon früher recht schwer mit der Auswahl aus der Slowakei getan.

Die erste slowakische Fußballnationalmannschaft entstand 1939, nach der Gründung der Ersten Slowakischen Republik, die von Deutschland forciert wurde. Das Jetzt kommen die SlowakenTeam aus Spielern, die zuvor für die Nationalmannschaft der Tschechoslowakei aktiv waren, absolvierte insgesamt 16 Partien, sowohl gegen Deutschland als auch gegen damals mit Deutschland verbündete Staaten. Nach Deutschlands Niederlage im Zweiten Weltkrieg wurde die Tschechoslowakei reanimiert und damit auch die gemeinsame Nationalmannschaft aus slowakischen und tschechischen Spielern. 1976 gewann die Tschechoslowakei die EM in Jugoslawien mit einem Sieg im Finale gegen Deutschland.

Im Jahr 1993 wurde das Kapitel erneut umgeschrieben. Mit der Gründung der Slowakei als eigenständigen Staat entstand auch wieder eine slowakische Fußballnationalmannschaft. Zwar spielten die Slowaken und die Tschechen die bereits begonnene Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1994 noch gemeinsam als ein Team zu Ende, allerdings erfolglos. So richtig traurig war damals vermutlich keiner darüber.

Die erste Turnierteilnahme sicherte sich das Team aus der Slowakei 2010. Bei der WM in Südafrika schaffte es die Mannschaft bis ins Achtelfinale. Ein respektabler Erfolg. Ihr Auftritt bei der diesjährigen EM ist die zweite Turnierteilnahme - und wieder haben es die Slowaken mindestens bis ins Achtelfinale geschafft. Der Europameistertitel, den die Tschechoslowakei 1976 erlangte, wird übrigens auch der Slowakei zugesprochen. Kurioserweise spielt Deutschland also gegen einen EM-Debütanten, der schon einmal eine EM gewonnen hat.

3 aus 10

Zehnmal hat die Slowakei bislang gegen Deutschland gespielt und dabei drei Siege eingefahren. Den ersten 1939 und den letzten 2016. Dazwischen gab es auch noch 2005 einen Sieg der Slowakei gegen Deutschland. Von einem Angstgegner kann man aus deutscher Sicht sicherlich nicht sprechen, aber eine gewisse Geschichte haben die beiden Nationalteams schon. Aus dem aktuellen Kader der slowakischen Nationalmannschaft spielen zwei Profis in der Bundesliga. Außerdem hat die slowakische Mannschaft Spieler in ihren Reihen, die ihr Geld in England, Italien Griechenland, Niederlande, Polen und der Türkei verdienen. Eine Truppe, die sich über ganz Europa verteilt - und über Katar. Dort verdient der Mittelfeldspieler Vladimír Weiss seine Riyal.

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