Jeder Roboter kostet drei menschliche Arbeitsplätze

Jeder Roboter kostet drei menschliche ArbeitsplätzeIm Zusammenhang mit der noch laufenden diesjährigen Hannover-Messe werden in den letzten Tagen massiv alternative Fakten von vielen Nachrichtensendern, Internetportalen und Zeitungen in Deutschland propagiert:

Angeblich kosten die Roboter keine Arbeitsplätze, sondern unterstützen nur die menschlichen Arbeitnehmer. Der Hintergrund sei eine angebliche einfache Wahrheit, heißt es dort: Menschen seien kreativ und würden Innovationen schaffen, Maschinen nicht.

Das mag ja sein, aber der einfache Arbeiter, der „greif hin, klapp auf, zieh weg“ an einem Produktionsband macht, dürfte doch wohl kaum Hard- und Software eines Industrieroboters nach heutigem Stand der Technik bauen können.

Mich erinnert es eher Großbritannien vor Maggie Thatcher, als die Heizer im Königreich auch auf E-Loks mitfahren mussten, obwohl ihr Arbeitsplatz hier ja so obsolet war, wie es nur geht. Heute gibt es dort allerdings keine Heizer mehr, die ihren Beruf noch ausüben. Jedem Roboter einen Menschen zur Seite zu stellen, kann sich doch heutzutage keine Industrienation im internationalen Wettbewerb mehr leisten.

Viele Studien sehen die Fakten völlig anders

Das sind wirklich alternative Fakten, denn viele Studien sagen klar voraus, dass die Digitalisierung der Industrie, hier in Deutschland pseudo-insidermäßig als Industrie 4.0 bezeichnet, deutlich mehr Arbeitsplätze kosten wird als neue bringen.

Eine im vorigen Jahr veröffentlichte Untersuchung des Weltwirtschaftsforums in Davos prognostizierte zum Beispiel den Abbau von etwa fünf Millionen Jobs in den 15 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern bis Ende des Jahres 2020.

Aktuelle US-Studie mit beunruhigenden Ergebnissen

Die beiden Ökonomen Daron Acemoglu vom MIT und Pacual Restrepo von der Boston University haben eine Analyse erstellt, welche Auswirkungen die zunehmende Verbreitung von Robotern auf den Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten hatte.

Danach hat im Zeitraum 1993 und 2007 jeder neu installierte Roboter im Schnitt mindestens 3 und bis zu 6,2 menschliche Arbeitskräfte ersetzt und darüber hinaus die Löhne um zwischen 0,73 Prozent und 0,25 Prozent fallen lassen.

Screenshot: hannovermesse.de

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