Interview mit Maxim Nohroudi: Wer kontrolliert die Mobilitätsplattform? Das ist die zentrale Frage!

Wir sehen uns als 'Enabler' unserer Partner und befähigen Kommunen und öffentliche Verkehrsbetriebe, selber - also eigenständig und unabhängig - Ridesharing Angebote einfach zu implementieren und zu betreiben. In Freyung werden die lokalen Beförderungsunternehmen und in Duisburg die Duisburger Verkehrsgesellschaft den Service betreiben.

Die Stadt, die Kommune und der ÖPNV Anbieter sind also gemeinschaftlich Betreiber der Mobilitätsplattform und stehen im Mittelpunkt der neuen Angebote. Sie kontrollieren die Plattform selber. Kein Dritter, mit eigenen Mobilitätsinteressen. Genau das bieten wir und unterscheidet uns von allen anderen Anbietern. Wir legen großen Wert auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit.

Dann ist door2door also gar nicht interessiert daran, irgendwann mal eigene Fahrzeuge zu besitzen und zu betreiben?

Nein, das ist nicht unsere Absicht. Wir verfolgen die Vision einer Welt ohne private PKWs und sind uns bewusst, dass Städte, Kommunen und Verkehrsträger auf wichtige Erfahrungswerte zurückgreifen können. Als Technologieunternehmen können wir aber digitale Lösungen anbieten, die das bestehende Angebot optimieren und den Betrieb vereinfachen. Das ist unser Beitrag zum großen Ganzen.

Zurück zu Freyung: Warum macht eine ländliche Kommune sowas?

Digitalisierung im ländlichen Raum bietet enorme Chancen für den öffentlichen Nahverkehr. Ein on-demand-ÖPNV stärkt die öffentliche Daseinsvorsorge mit einer effizienten Verbindung von Angebot und Nachfrage und deutlich geringeren Kosten für Landkreise und Kommunen. Durch das Ridesharing, also das Teilen von Fahrten, wird der Preis des ÖPNV insgesamt kostengünstiger, da er effizienter genutzt wird und so kosteneinsparungen möglich werden. Der Freyung Shuttle wird die eingesetzten Fahrzeuge effizient auslasten und dementsprechend eine höhere Abdeckungsrate erzielen. Weiterhin kommen auf die Stadt Freyung keine zusätzlichen Investitionskosten in Fahrzeuge oder Mitarbeiter zu, da vor Ort bereits alles vorhanden ist und der Betrieb schnell aufgenommen werden kann.

Aber werden die Bürger Freyungs dieses Angebot auch nutzen?

Der Stadtrat hat - einstimmig! - beschlossen das System einzuführen. Darauf ist der Bürgermeister, Dr. Olaf Heinrich, zu Recht sehr stolz. Das zeigt, wie groß die Unterstützung ist, über alle Parteien hinweg. Als ich selbst vor Ort war, konnte ich mir ein Bild von der innovativen Gemeinde machen, die sogar kostenloses Wlan in der ganzen Stadt zur Verfügung stellt - da kann sich Berlin noch eine Scheibe abschneiden. Die Voraussetzungen sind also hervorragend gegeben.

Maxim Nohroudi, kannst du dieses "Große Ganze" einmal weiter beschreiben? Wie sieht die Mobilität der Zukunft für dich aus?

Die Zukunft der Mobilität ist ganz klar von selbstfahrenden Autos bestimmt. Darin besteht kein Zweifel. Der Verkehr wird anhand von künstlicher Intelligenz stetig optimiert und die Menschen werden keine eigenen Autos mehr besitzen - außer vielleicht als Hobby. Aber die Fortbewegung wird insgesamt viel einfacher werden und für die meisten Menschen überhaupt kein Kopfzerbrechen mehr darstellen. Unsere Plattform ist der erste Schritt in diese Richtung, denn sie hilft den öffentlichen Verkehrsträgern, sich zu digitalisieren und sich auf die Anforderungen des "Großen Ganzen" bereits heute einzustellen. Heute fahren die Shuttles noch mit Fahrern, in der Zukunft sind es autonome "People Mover" die uns komfortabel von A nach B bringen. Manche auch in der Luft.

Bild: door2door (alle Rechte vorbehalten)


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