Inkontinente Große und Kleine müssen leider draußen bleiben!

In der Lokalzeitung meiner Heimatstadt Bonn – dem Generalanzeiger – wieder einmal die Nachricht, dass eine junge Familie beim Windelwechseln in einem Restaurant Probleme bekommen hat. Nicht nur rausgeworfen, sondern Hausverbot.

Warum sich darüber aufregen? Wir leben in einem freien Land. Jeder Kneipier kann in diesem Zusammenhang tun und lassen, was er will. Wenn er die Investitionen scheut, einen Wickelraum einzurichten, ok. Dann ist das olfaktorische oder ggf. auch nur das visuelle Problem beim Häppchenessen vorprogrammiert. Und folgerichtig schmeißt er dann die Störenfriede raus. In Abwägung dessen, ob ihm die konsumfreudige, kinderlose Klientel wichtiger ist, als die zusätzliche Klientel, die als junge Familie mal vorbeikommt, hat der Gastronom (watch out, es könnte ja auch eine Gastronomin sein) seine Entscheidung getroffen. Soweit, so gut, oder so schlecht.

Die Klage, dass es bestimmte Verordnungen geben sollte, die auch das Recht auf’s Austreten neben den Großen und Kleinen auch für die ganz Kleinen geben sollte, ist berechtigt. Gleiche Rechte für alle. Aber ich persönlich mag es eigentlich nicht, wenn wir Deutschen uns immer gleich aus der Verantwortung für gesellschaftliche Veränderungen verabschieden und laut „Gesetzgeber, komm mal!“ rufen.

Was mich aber dann ärgert, ist die Tatsache, dass hier nicht Ross und Reiter genannt werden. Lieber Herr Kneipier, stehen Sie doch zu Ihrem Rauswurf! Ich würde das gerne hier im Generalanzeiger lesen, dass die ach so trendige Kneipe ‚Rosenblüte‘ in der Orchideenallee keine Gäste mehr mit Kuhfladenanhang sehen möchte. Gerne würde ich dann bei Ihnen vor der Kneipe mal vorbeikommen und in aller Gemütsruhe abwarten, bis das notwendige Geschäft gemacht und die Windel gewechselt werden kann. Ich würde sogar meine eigene Wickelunterlage mitbringen. Der Gehweg gehört Ihnen doch noch nicht, oder? Vielleicht würde sich da auch ein kleiner Flashmob windelwechselnder Eltern organisieren lassen.

Ach, und wer mir jetzt einen Generationenkonflikt andichten möchte. Ich hoffe doch, lieber Kneipier, dass Sie diese nur wenig verzehrenden Rollatorenbesitzer auch vor der Türe stehen lassen. Diese sperrigen Rollatoren verkratzen das stylische Mobiliar ganz ungemein. So ne alte Omi kann ja da mal drei Stunden sitzen und nur ein Glas O-Saft trinken. Und wenn sie mir trinkt, könnte ja auch mal was schief gehen. Soll in dem Alter auch schon mal vorkommen.


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