Infrarotfotografie: Der richtige Start

Infrarot Fotografie und die Möglichkeiten der Bearbeitung

Menschen sind in der Lage Licht als Farben wahrzunehmen sofern es eine Wellenlänge zwischen 750nm und 380nm besitzt. Alles gröer als 750nm wird als Infrarot bezeichnet. Dieses können Menschen nicht wahrnehmen. Ganz anders unsere Digitalkameras. Sie sind in der Lage IR Licht wahrzunehmen und auf den Sensor zu bannen. Die Bilder die die Kamera aufnimmt sind meist fantastisch und fern unserer Wahrnehmungsfähigkeiten. So erscheinen grüne Pflanzen auf einmal in einem rötlichen Gewand und der Himmel kann sehr viel mehr Struktur aufweisen da der IR Filter auch Dunst wegfiltert.Noch zu erwähnen wäre das wir nicht von Wärme Infrarot reden. Dazu müsste die Kamera ein Spektrum weit der 1200nm aufnehmen können.

Die Ausrüstung Infrarotfotografie: Der richtige Start

  • Waswird benötigt um IR Bilder aufzunehmen?
  • Und wie werden diese bearbeitet um sie gut aussehen zu lassen?

Ersteinmal wird eine Kamera benötigt :) Ich selber verwende eine Canon EOS 30D sowie eine Canon EOS 7D. Meine ersten Bilder sind mit einer EOS 350D entstanden. Canon Kameras sind im Allgemeinen nicht so stark empfindlich für Infrarot. Das bedeutet jedoch nicht, dass mit ihnen keine guten IR Bilder möglich sind. Zu empfehlen sind im übrigen Nikon Kameras oder modifizierte IR Kameras.

Um das Infrarot Licht für die Kamera sichtbar zu machen braucht man weiterhin:

  • IR  Durchlassfilter (Ich verwende den Hoya R72)
  • Ein Stativ (aufgrund der sehr hohen Belichtungszeiten)
  • evtl. einen Fernauslöser um Verwackeln zu vermeiden

Nun geht es ans Fotografieren

Zu ersteinmal ist es wichtig, dass das Objekt was fotografiert werden soll genügend Licht reflektiert. Von der Sonne angestrahlte Bäume und Wiesen sind ideal. Die Sonne sollte im Idealfall hinter oder 90° versetzt der Kamera stehen. Am Morgen oder Abend lassen sich die besten Infrarot Bilder aufnehmen, da zu dieser Zeit der IR Anteil des Lichtes noch höher ist. Der Rot – und IR Anteil zu diesen Tagszeiten ist besonders hoch. Dieser Effekt ist meist an den extrem roten Sonnenauf- und Untergängen zu beobachten.

Überhaupt ist das Wetter einer der wichtigsten Faktoren bei der Aufnahme von IR Bildern. Ist der Himmel einfach nur trüb oder bedeckt, lohnt es oft nicht, die Kamera überhaupt auszupacken. Der relative Infrarot Anteil  ist bei dieser Wettersituation zu gering, so dass der Fotograf gezwungen ist, die Emfpfindlichkeit (ISO) der Kamera auf sehr hohe Werte zu stellen.

Von großer Bedeutung bei der Infrarotfotografie ist der richtige Weißabgleich. Generell stehen 2 Möglichkeiten zur Verfügung.Infrarotfotografie: Der richtige Start

  • Den Weißabgleich auf grün zu stellen. Dazu wird der Filter auf das Objektiv geschraubt und abhängig von der eingestellten Blende ca. 20 Sekunden ein grünes Objekt (Wiese, Baum) aufgenommen. Das entstandene Bild wird nun als Referenz für den Weisabgleich verwendet
  • Falls eine Kamera mit RAW Modus zur Verfügung steht, kann auch mit automatischen Weißabgelich fotografiert werden. Nachteil dieser Methode ist, dass das Bild auf dem Monitor der Kamera nicht bewertet werden kann. Das Bild würde in diesem Fall einfach nur aus Rottönen bestehen.
  • Ich empfehle IR Bilder unbedingt im Modus RAW aufzunehmen!

Nachdem der manuelle Weißabgleich eingestellt wurde kann die Kamera auf dem Stativ positioniert werden. Mit Hilfe eines Fernauslösers kann die Aufnahme ohne äußere Einflüsse getätigt werden. Nachdem die Belichtung beendet ist sollte ein Infrarot Bild ähnlich der Abbildung entstanden sein.

Noch ein paar Tipps fürs Fokussieren

Nachdem der Infrarotfilter auf dem Objektiv angebracht wurde, kann durch den Sucher nichts mehr erkannt werden. Das liegt daran, dass ein IR Filter im nichttechnischen Sinne einfach nur eine schwarze Scheibe ist :) Es empfiehlt sich daher erst zu fokussieren und anschließend den Filter auf das Objektiv zu schrauben. Bei Objektiven mit Entfernungsanzeige bietet es sich an den Fokus kurz vor der Unendlich – Marke zu setzen.

Was tun mit dem Rohbild?

Sind die Bilder ersteinmal auf den Computer übertragen, steht der Hobbyfotograf vor der schweren Entscheidung, wie mit dem kostbaren Rohmaterial umzugehen ist. Die digitale Bildbearbeitung stellt dazu eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung. wie z.B.:

  • Farbinfrarot
  • S/W Infrarot
  • Farbinfrarot mit Channel Shifting
  • Infrarot Sandwich (muss vorher klar sein)
  • Infrarot Panorama (muss vorher klar sein)

Farbinfrarot

Infrarotfotografie: Der richtige Start

Am Anfang sehen alle IR – Bilder recht flau aus. Eine Tonwertkorrektur bringt schnell Abhilfe. Eine automatische Tonwertkorrektur sollte meist reichen.Wie zu erkennen bietet das Bild nun satte Farben und eine knackige Schärfe. Die Schärfung der Bilder ist sehr wichtig. Infrarotfotos sind in der Regel nicht so scharf wie man es von normalen Fotos einer Spiegelreflexkamera gewohnt ist. Das kann mehrere Ursachen haben. Zum einen kann durch die sehr lange Belichtung eine Art Bewegungsunschärfe entstehen, vor allem dann wenn  bei sehr windigem Wetter fotografiert wird. Zum anderen kann das auch die Folge unpräziser Fokussierung sein. In meinem Workflow werden IR Fotos nach der Bearbeitung noch einmal extrem geschärft. Externe Tools wie Nik Sharpener bieten sich dazu herrvoragend an.

Channelshifting

Infrarotfotografie: Der richtige StartGeschmäcker sind verschieden. So kann es vorkommen, dass einem die roten /orangen Farben von Infrarot Bildern nicht zusagen. Auch dafür gibt es eine Lösung – Das sogenannte Channel Shifting. Mit dieser Methode können die Farben sozusagen umgedreht werden. Das charakteristische an dieser Technik beruht auf der Vertauschung der Rot und Blau Kanäle. Die Bearbeitung ist mit jedem gängigen Bildbearbeitungsprogramm möglich. Das Tool muss lediglich einen Kanalmixer besitzen, d.h. die Möglichkeit bieten die Farben der drei Grundkanäle anzupassen.

Vorgehensweise:

  • roten Ausgabekanal wählen
  • roter Kanal von 100 auf 0 drehen
  • blauen Kanal von 0 auf 100 drehen
  • blauen Ausgabekanal wählen
  • roter Kanal von 0 auf 100
  • blauer Kanal von 100 auf 0

Das wars schon. Nun erstahlt das Bild in einem satten Blau anstatt des rötlichen Tones.

Schwarz Weiß Infrarot

Infrarotfotografie: Der richtige Start

Ist das erste Farbinfrarot fertig bearbeitet, ist es ganz einfach daraus ein Schwarz Weiß Infrarot Bild zu zaubern. Dazu kann eine beliebige Schwarz – Weiß Funktion des Bildbearbeitungsprogramms gewählt werden (Kanalmixer, Schwarz-Weiß, Silver Effex…). Eventuell müssen die Tonwerte noch ein wenig anpasst werden um einen höheren Kontrast zu erzielen .

Infrarot Panoramen

Infrarot Panoramen können genauso wie herkömmliche Panoramen aufgenommen und verarbeitet werden. Fallstricke können lediglich die langen Belichtungszeiten darstellen. So in etwa können fertige IR – Panoramen aussehen.

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