Infektionen in der Schwangerschaft – das sollten Sie wissen

Infektionen in der Schwangerschaft können mit gesundheitlichen Folgen für das Baby einhergehen.

Infektionen in der Schwangerschaft können mit gesundheitlichen Folgen für das Baby einhergehen.

Eigentlich immer kerngesund, doch seit der Schwangerschaft auf einmal anfällig für Infektionen? Vielen schwangeren Frauen geht es so. Der Grund ist: Da das Ungeborene zur Hälfte genetisches Material des Vaters in sich trägt, welches für die werdende Mutter fremd ist, wird das Immunsystem der Schwangeren sozusagen etwas „heruntergefahren“ – damit es nicht zu einer Abstoßungsreaktion kommt. Was dem Schutz des Babys gilt, kann aber gegenteilige Folgen haben, denn so manche Infektion birgt in der Schwangerschaft Risiken, auch wenn sie sonst meist harmlos verläuft.

Infektion mit Chlamydien

Die Infektion mit Chlamydien ist eine sexuell übertragbare Krankheit. Sie tritt sehr häufig auf, vor allem bei jungen Frauen, sobald sie sexuell aktiv sind. Während der Schwangerschaft birgt eine Chlamydieninfektion verschiedene Risiken, etwa einen vorzeitigen Blasensprung oder eine Frühgeburt. Bei der Geburt könnte sich außerdem das Kind anstecken, was eine Augenentzündung, Atemstörungen oder eine Lungenentzündung zur Folge haben kann.

Vor einer Chlamydieninfektion können Sie sich dadurch schützen, dass Sie konsequent Kondome benutzen, wenn Sie wechselnde Sexualpartner haben. Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt wird bereits im Rahmen der ersten Vorsorgeuntersuchung testen, ob Sie mit Chlamydien infiziert sind. Wenn das der Fall ist, wird sie Ihnen ein Antibiotikum verordnen, das auch in der Schwangerschaft eingenommen werden darf.

Mögliche Auswirkungen einer Herpes-Infektion

Es gibt zwei Arten von Herpes (HSV). Am häufigsten tritt HSV Typ I auf, der sich durch Bläschen im Mundbereich zeigt. Der HSV Typ II, auch Herpes genitalis genannt, zeigt sich an den Geschlechtsteilen und zählt als Geschlechtskrankheit.

Diese Form von Herpes kann während der Schwangerschaft nur dann auf Ihr Kind übertragen werden, wenn Sie in der Schwangerschaft erstmals daran erkranken. Diese Übertragung kann dann zu Fehlbildungen, aber auch Fehlgeburten führen. Falls zum Zeitpunkt der Geburt gerade ein aktiver Ausbruch im Genitalbereich stattfindet, kann das Kind bei einer vaginalen Geburt damit in Kontakt kommen. Dadurch können die Herpes-Viren auf das Baby übertragen werden. Dies kann für das Neugeborene gefährlich werden, denn diese Infektion kann zu Gehirnentzündungen (Herpes-Enzephalitis) führen. Anzeichen dafür können sich bereits bei der Geburt zeigen aber auch erst vier bis sechs Wochen später auftreten.

Falls Sie am Herpes genitalis leiden, informieren Sie Ihre Frauenärztin bzw. Ihren Frauenarzt und besprechen Sie mit ihnen die Möglichkeiten, Ihr Kind zu schützen. Eventuell kommt eine geplante Kaiserschnitt-Entbindung in Betracht.

Leiden Sie oder ein Angehöriger, der engen Kontakt zu Ihrem Kind hat, zum Zeitpunkt der Geburt unter dem HSV Typ 1, also dem Lippenherpes, sollten Sie zudem darauf achten, dass Ihr Kind nicht – zum Beispiel durch Küsse – mit den Bläschen in Berührung kommt. Denn auch so kann, wenn auch seltener, eine Übertragung erfolgen.

Welche Schädigungen können durch welche Infektionen ausgelöst werden?

Lebensmittelinfektionen wie Salmonellen und banale Infekte können Fieber auslösen. Die Erhöhung Ihrer Körpertemperatur über 38 °C kann eine Gefahr für das Ungeborene darstellen.

Einige Infektionen können schwere Schäden wie Fehlbildungen beim Kind auslösen, bis hin zum Absterben der Leibesfrucht. Dazu gehören die Listeriose, die Toxoplasmose, aber auch Röteln, Windpocken, Herpes genitalis oder das Cytomegalie-Virus.

Andere Infektionen können zu einem vorzeitigen Blasensprung und damit zu einer Fehl- und Frühgeburt führen. Dazu gehören die Chlamydien-Infektion und auch die bakterielle Vaginalinfektion.

Sollten Sie Feigwarzen (Condylome) haben – gutartige Warzen im Genitalbereich, die durch das Humane Papilloma Virus (HPV) ausgelöst werden – ist möglicherweise eine Geburt mit Kaiserschnitt notwendig.

Schließlich gibt es Infektionen, die während der Geburt auf das Kind übertragen werden und ihm schaden können. Dazu gehört die Hepatitis B-Infektion, aber auch Windpocken, sowie die Gonorrhö, im Volksmund Tripper genannt, bei der das Neugeborene erblinden kann, wenn es sich auf dem Weg durch den Geburtskanal damit ansteckt.

Bild-Copyright © Jennifer Bayers/pixabay


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