Im Blick zurück entstehen die Dinge (Teil 3)

A revolution has begun…

Im Blick zurück entstehen die Dinge (Teil 3)

zusammengestellt von Florian Hauschild

In Teil 1 und Teil 2 dieser Serie wurden bereits zahlreiche gehaltvolle Artikel, die in diesem Jahr erschienen sind, aufbereitet. Der letzte Teil dieses Jahresrückblicks soll einen Rahmen um die politischen Ereignisse der vergangenen zwölf Monate bilden. 2011 war das Jahr der Demonstrationen, das Jahr des Souveräns. Was im Internet begann wurde von den arabischen Plätzen schnell auf europäische und amerikanische, israelische und russische Straßen getragen: Der Widerstand gegen die ständig wachsende, globale Monopolisierung von Vermögen, Wissen, Macht und Einfluss.

Mehr und mehr wird klar, dass all dies ein globales Phänomen ist, das seinen Ursprung in der digitalen Revolution menschlicher Kommunikation hat:

Im Blick zurück entstehen die Dinge (Teil 3)

Im kommenden Jahr werden sich diese Prozesse verstärken: „Der Schwarm“ wird schon bald in der Lage sein komplexere Aufgaben zu lösen als nur Plagiate zu entlarven, Erklärungen zu formulieren, Demonstrationen zu organisieren oder Camps zu errichten. Denn all dies sind letztendlich nur Feldversuche für eine neue, revolutionäre Form der Arbeitsorganisation und Informationsdistribution. Feldversuche, die überdies viele Menschen zusammenbringen, die Ideen miteinander verschmelzen lassen und eine Kraft entstehen lassen, die größer ist als die Summe ihrer Teile.

So war 2011 auch ein außergewöhnlich ereignisreiches Jahr. Es war das Jahr in dem die Revolution begann.

Freiheit auf arabischSchein und Sein der arabischen Revolutionen

Sebastian Müller zieht eine kritische Bilanz unter die Interpretation westlicher Mainstreammedien und Politiker bezüglich der Ereignisse im arabischen Raum. Der Text ist kurz vor den ersten Großdemonstrationen in Spanien entstanden und kommt zu dem Schluss: “Leugnen lässt sich zweierlei nicht: Demokratie wird es in Arabien nur geben können, wenn sie sich auch die sozialen Bedingungen grundlegend bessern und die Oligarchen an Macht verlieren. In Europa dagegen sind genau die gleichen Bedingungen nötig, damit sich die Demokratie wird halten können.“

http://le-bohemien.net/2011/05/18/freiheit-auf-arabisch/

Revolutionäre Gedanken

Heinz Sauren macht sich Ende Juli revolutionäre Gedanken und prophezeit, dass westliche Regierungen das Rennen um die Netzhoheit verlieren werden, wodurch auch in unseren Breitengraden ein revolutionärer Prozess in Gang kommt. Des Weiteren merkt Sauren an:

„Eine Revolution ist ein völkerrechtlich legitimierter Notwehrakt. In diesem Notwehrakt ist es nicht von Bedeutung welche positiven Errungenschaften ein Staat für sich verbuchen kann, sondern einzig wichtig ist welche Entscheidung der Souverän des Staates zu seiner Zukunft fällt. Der Souverän, also das Volk hat das uneingeschränkte völkerrechtlich gesicherte Recht, sich seiner Verwaltung, also dem Staat, ganz oder teilweise zu endledigen.“

http://heinzsauren.wordpress.com/2011/07/26/rvolutionare-gedanken/

Die spanische Protestbewegung – eine neuartige soziale Kraft

Im September analysiert der spanische Journalist Amador Fernández-Savater die  Protestbewegung 15-M. Als Chronist des Protestcamps und der Versammlungen auf der Puerta del Sol in Madrid ortet er in der Bewegung 15-M eine neuartige soziale Kraft, welche, wie er sagt, die Welt nicht verändern, sondern gegen jene verteidigen will, die sie zerstören:

http://walbei.wordpress.com/2011/09/09/die-spanische-protestbewegung-%E2%80%93-eine-neuartige-soziale-kraft/

Die Aufstände der Jugend – Globalisierte Wut

Im August entsteht das erste Protestcamp in Berlin. Damals noch auf dem Alexanderplatz. Im Cicero wird frühzeitig der internationale Charakter der Protestbewegung erkannt. Gleichsam werden die Grundstrukturen für das gelegt, was später „Occupy“ heißt: „Früher oder später wird uns der ökonomische Schlag sowieso treffen. Und damit es sich nicht so entwickelt wie in England, haben wir mit aCampada schon einmal die Grundstrukturen mit den nötigen Kommunikationskanälen für den friedlichen Protest geschaffen.“

http://www.cicero.de/weltbuehne/ihre-wut-ist-global-krise-jugend-revolten-aufstaende-zelte/43049

Mein Name ist Mensch – Reflexionen über Individuum und Kollektiv

In einer zweiteiligen Serie zieht Jeff Hemmer eine Zwischenbilanz. Der Artikel „Mein Name ist Mensch“ ist um den 15. Oktober herum entstanden. Wie entwickelt sich „die Bewegung“ nun? Und was bedeutet dies für jeden Einzelnen? Diesen Fragen soll in einer langfristigen, möglichst generellen Perspektive auf den Grund gegangen werden:

Teil 1: http://the-babyshambler.com/2011/10/19/meine-name-ist-mensch/
Teil 2: http://the-babyshambler.com/2011/10/21/mein-name-ist-mensch/

„Lasst euch nicht umarmen!“

„Occupy“  ist das Thema des Herbstes. Und sowohl Medien als auch etablierte Politvertreter versuchen der Bewegung ihren Rhythmus aufzuzwingen. „Nennt eure Forderungen!“, „Bildet Koalitionen!“ heißt es. Gleichzeitig wird der Protestbewegung iel Sympathie entgegengebracht. Slavoj Žižek mahnt derweil an: Lasst euch nicht umarmen! Wichtiger als ein schnelles Wachstum der Bewegung und ein Konkretisieren des Protestes ist es, eine Art „politisches Vakuum“ zu schaffen, in dem dann neue Dynamiken entstehen können:

http://www.sueddeutsche.de/kultur/occupy-wall-street-streit-lasst-euch-nicht-umarmen-1.1174532

Die käufliche Republik

Gegen Jahresende zieht Jacob Jung eine ernüchternde Bilanz des weiterhin bestehenden Systems. Machtpositionen werden von korrupten Akteuren besetzt. Parteiübergreifend wird der Raubbau am Sozialstaat vorangetrieben, Medienkonzerne und Lobbyorganisationen werden immer mehr zu Machtakteuren, beeinflussen Entscheidungsfindung und Gesetzgebung. Bleibt die Frage: Warum lassen wir uns das eigentlich bieten?

http://jacobjung.wordpress.com/2011/12/21/die-kaufliche-republik/

Zu den nächsten weltweiten Großdemonstrationen wird für den 15. Januar 2012 aufgerufen. Auch in Deutschland: https://www.facebook.com/events/128986347204092/

Im Blick zurück entstehen die Dinge (Teil 3)
Warum spenden?: Selbstverständnis eines Bloggers – Journalismus im schwarmintelligenten Wandel



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