Ich will keine Ruhe geben: der unsinnige Tod von Sebastian auf Amrum

Ich will keine Ruhe geben: der unsinnige Tod von Sebastian auf Amrum
Auszug aus dem Blog http://frieseninsel-amrum.blog.de/
Das Buddeln am Strand gehöre seit über 300 Jahren zu Amrum wie Luft und Wasser wurden die Inselverteter im Zuge von Sebastians Tod zitiert.
Ein Bürgermeister wurde in den Medien immer wieder mit den Worten zitiert: "So etwas ist auf Amrum noch nie vorgekommen."
Doch das stimmt schlichtweg nicht. Dass es auf Amrum noch nie einen tödlichen Unfall im Sand gegeben hat entspricht nicht der Wahrheit.
Die "alten Amrumer" (und sorry, auch ein Bürgermeister) sollten wissen, dass es früher schon einmal ein totes Kind beim Spielen im Sand gegeben hat. Denn Essener Schüler fanden 1961 einen elfjährigen Mitschüler tot im Dünensand von Amrum.
Die "WAZ" in Essen hat jetzt aktuell an den Fall des elfjährigen Fredi Hillers erinnert, der 1959 im Amrumer Sand tödlich verunglückte - und über die Empörung der Kinder von damals über die Aussagen von heute. Tatsächlich ist der Sandunfall von damals noch tragischer gewesen.
DAS IST DER WAZ-Artikel von Julia Bodlin
Essener Schüler fanden 1961 Elfjährigen tot im Dünensand von Amrum
06.07.2012 | 11:02 Uhr
Aus der WAZ von 1961Foto:
Der Fall erinnert an den Tod des kleinen Sebastians, doch er geschah bereits 1959. Ehemalige Mitschüler fanden 1961 die Leiche ihres Klassenkameraden im Sand, der zwei Jahre zuvor spurlos verschwunden war. Heute sind sie empört darüber, dass sich an den Fall von damals niemand mehr erinnern will.
Die tragische Nachricht vom Tod des zehnjährigen Sebastians, der auf Amrum vom Sand begraben wurde , ruft bei einigen älteren Essenern schlimme Erinnerungen wach. Denn wie Sebastian verschwand 1959 auch der damals elfjährige Essener Fredi Hillers. Für Angehörige und Mitschüler der einstigen Jungen-Realschule Süd dauerte die Ungewissheit über Fredis Schicksal fast genau zwei Jahre. Und dann waren es ausgerechnet Schulkameraden, die seine Leiche entdeckten. Heute sind sie empört darüber, dass sich an diesen Fall auf der Nordseeinsel niemand mehr erinnern möchte.
„Dass es einen solchen Fall - nämlich dass ein Kind vom Sand begraben wurde - auf dieser Insel noch nie gegeben hat, ist schlicht falsch“, sagt Günther Kempgen und ärgert sich über entsprechende Behauptungen der Amrumer Touristikzentrale Der Mann muss es wissen: Der heute 64-Jährige war 1961 mit dabei, als die Leiche seines ehemaligen Schulkollegen Fredi Hillers in den Dünen von Amrum auftauchte - vor den Augen seiner entsetzten Schulkameraden.
„Im Sommer 1959 unternahmen wir mit unserer Klasse 1c eine vierwöchige Schulfahrt auf die Insel“, erinnert sich Günther Kempgen. Insgesamt 500 Schülerinnen und Schüler aus zwei Essener Realschulen waren bei der Ferienfahrt dabei. Kempgen: „An einem Nachmittag hatten wir ein Fußballspiel mit viel Tohuwabohu und abends beim Abendessen war Fredi auf einmal nicht mehr da.“. Die Polizei fand später heraus: Anderthalb Stunden nach der Rückkehr wurde er zum letzten Mal gesehen.
Obduktion ließ keinen Zweifel
Zunächst habe man sich keine großen Gedanken gemacht. „Fredi war ohnehin ein Einzelgänger“, beschreibt Kempgen seinen einstigen Schulkameraden, der bei seiner Mutter und Großmutter aufwuchs. „Fredi erzählte auf der Klassenfahrt immer von seinem Vater, einem englischen Besatzungssoldat, der ihn mit einem Schiff abholen würde“, so Kempgen über seinen - wie er ihn bezeichnet - stigmatisierten Schulfreund. Als aber auch Stunden später jede Spur von Fredi fehlte, alarmierten die Lehrer die Polizei. „Wenn ich mich recht erinnere, waren damals sogar schon Hubschrauber im Einsatz“, erzählt Kempgen und: „Gemeinsam mit der Polizei suchten alle Schüler die komplette Insel ab.“ Die große Suchaktion blieb jedoch auch nach mehreren Tagen erfolglos; von Fredi fehlte knapp zwei Jahre lang jede Spur.
Dann der schreckliche Fund: Im Sommer 1961 unternahm die selbe Klasse (inzwischen die Klasse 3c) wieder eine Fahrt nach Amrum; wieder in die gleiche Unterkunft namens „Warm Badehaus“. „Als wir ankamen, schmissen wir nur unsere Koffer in die Zimmer und rannten sofort raus zum Spielen“, denkt Kempgen an die Zeit zurück. Keine halbe Stunde später nach der Ankunft dann die grausame Entdeckung in den Dünen: Die Leiche von Fredi Hillers. „Zuerst“, so schildert Kempgen die entsetzliche Situation, „dachten wir, es wäre ein verfaulter Baumstamm oder so. Als wir dann weiter im Sand buddelten, wurde uns klar, dass es sich um eine Leiche handelte“ - fast genau zwei Jahre später von den ehemaligen Klassenfreunden zufällig am selben Ort ausgegraben. Eine Geschichte, wie sie sich kein Romanautor ausdenken könnte. „Die Obduktion bestätigte später, dass es sich um Fredi handelte“, sagt auch Hillers Ex-Mitschüler Karl Hüls. Bei dem schrecklichen Fund war Hüls zwar nicht dabei, aber an die ganze Geschichte erinnert er sich trotzdem, als ob sie gestern passiert wäre.
Auch bei Vera Eggebrecht werden die Erinnerungen  wach. Eggebrecht besuchte die benachbarte Mädchenschule, die im Sommer 1961 zeitgleich auf Föhr Urlaub machte. Sie reagiert empört auf die Aussage, ein solcher Vorfall sei bisher auf der Insel nicht bekannt gewesen: „Erinnert sich etwa niemand mehr an damals? Wir haben das doch alle hautnah miterlebt!"
Viele Amrumer wissen auch um die Gefahren, die lauern, wenn man sich Höhlen in die Dünenhänge und Täler baut. Meist passiert nichts, und meist sind auch mehrere Kinder (und auch Erwachsene) dabei. Da buddelt der Eine den Anderen wieder aus, wenn es einmal eng wird. Diese Rettung gab es für Sebastian nicht.
Warum also nicht durch gezielte Aufklärung auf die Gefahren im Zusammenhang mit unserem Inselsand hinweisen. Damit so etwas nicht noch einmal passiert.

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