Ich möchte klettern gehen – Was brauche ich dafür?

Wer klettern gehen möchte, hat sich für ein anspruchsvolles, aber besonders interessantes Hobby entschieden. Ob zu zweit oder in einer Gruppe, ob als Anfänger oder Profi, am Berg oder in der Halle, klettern ist ein super Ganzkörper-Workout, das jeder schnell lernen kann. Anfänger, die zum ersten Mal an die Kletterwand gehen, können sich ihre Ausrüstung zunächst beim Betreiber der Wand leihen. Dazu gehören passende Kletterschuhe, ein Sicherungsgurt, ein Karabinerhaken sowie oft auch ein Sicherungsgerät. Dies sind dann auch die ersten Dinge, die man sich selbst kauft, denn wer möchte schon öfter in geliehenen Schuhen herumlaufen?

Das wichtigste Utensil: Der Kletterschuh

Kletterschuhe haben eine spezielle Sohle, die sehr elastisch und profillos ist. Die Schuhe müssen eng am Fuß anliegen, die Zehen sind darin leicht aufgestellt. Zudem ist die Sohle von Kletterschuhen je nach Erfahrungsstufe des Kletterers mehr oder weniger leicht vorgespannt, um die Kraft der Zehen optimal an die Kletterwand zu übertragen. Wer neue Kletterschuhe benötigt, der sollte sich auf jeden Fall viel Zeit lassen, um den optimalen Schuh auszuwählen. Viele Anbieter haben die Möglichkeit, den Schuh an einer Minikletterwand zu testen. Je nach Route und Anspruch ändert sich auch die benötigte Besohlung des Kletterschuhs. Während sich weiche Gummisohlen besonders zum Klettern auf Reibungen eignen, weil sie eine bessere Haftung aufweisen, eignen sich härtere Sohlen vor allem für kleinste Tritte und Leisten, weil sie die Bein- und Fußmuskulatur ideal unterstützen.

Verschiedene Hersteller haben sich auf die Produktion von Kletterausrüstung spezialisiert. Die meisten bieten auch Kletterschuhe für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis an. Im Bereich der Anfängerschuhe bieten sich zum Beispiel die Kletterschuhe La Sportiva TC Pro oder der La Sportiva Katana an. Von der Marke Boreal eignen sich die Schuhe Joker oder Joker Velcro. Preisgünstig sind auch die Schuhe von Red Chili. Für Anfänger werden hier vor allem der Red Chili Durango und der Durango VCR angepriesen.
Wer lieber bouldern gehen möchte, der ist mit dem Five Ten Team 5.10 gut bedient, denn dieser Schuh bietet ein sehr gutes Trittgefühl und eignet sich bestens für die Fußtechniken beim Bouldern.
Für Profis eignen sich die stark vorgespannten Modelle der jeweiligen Marken. Viele dieser Schuhe haben zudem eine sehr enge Fußspitze, um auch kleinste Ritzen und Kanten nutzen zu können. Dies sind zum Beispiel: La Sportiva Python, Speedster und Miura, Boreal Kintaro oder Red Chili Matador. Der Scarpa Instinct S ist ebenfalls ein Profischuh, der sich zudem sehr gut zum Bouldern anbietet.

Klettern in der Halle – Die richtige Ausrüstung

Neben bequemen und möglichst etwas enger anliegenden Klamotten werden zum Klettern in der Halle ein Sicherungsgurt, ein Karabiner, ein Sicherungsgerät sowie Magnesia bzw. Chalk benötigt. Sicherungsgurte gibt es von diversen Marken, oftmals gibt es sogar Sets, die dann aus Gurt, Karabiner und Chalk sowie manchmal zusätzlich einem Sicherungsgerät bestehen. Gurte sollten beim Kauf auch stets anprobiert werden, denn obwohl die Schlaufen an Bauch und Beinen längenverstellbar sind, passt nicht jeder Gurt zu jeder Körperform. Die Gurte dürfen auf keinen Fall zu groß sein, sollten aber auch nicht kneifen.

Wer einen Kletterkurs mitgemacht hat, wird wahrscheinlich das Sichern per Schlaufe (Halbmastwurf) über den Karabiner gelernt haben. Viele Trainer haben zudem eine Auswahl an Sicherungsgeräten dabei. Dies sind zum Beispiel ein Abseilachter, ein ATC, ein Grigri (Halbautomat) oder ein Reverso. Karabiner mit Halbmastwurf sowie Abseilachter sind klassische Methoden und im Hallenkletterbereich heute zunehmend durch die moderneren Geräte verdrängt worden. Letztere haben den Vorteil der einfacheren Bedienbarkeit und des geringeren Gewichts, das durch sie auf den Armen und Schultern des Sichernden lastet.

Da die meisten Sicherungsgeräte nur in Kombination mit einem Karabiner funktionieren, ist eben dieser unerlässlich für die Kletterausrüstung. Ein Karabiner besteht aus Aluminiumlegierungen und ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Es gibt ihn als Schnapper, Draht- oder Schraubschnapper, wovon letzteren die sichersten sind. Ein Karabiner zum Klettern muss der europäischen Norm EN 12275 entsprechen, dann weist er eine Mindesthaltekraft von 20 kN (Längsrichtung) sowie 7kN (Querrichtung) auf. Wichtig ist, dass Karabiner regelmäßig ausgetauscht werden, insbesondere dann, wenn sie schon mal stärkeren Belastungen, die über die Normalbelastung hinausgehen, ausgesetzt waren.

Ein Magnesiumbeutel oder Chalkbeutel ist ebenfalls wichtig. Ein Griff in den Beutel beim Klettern gibt den Händen eine deutlich höhere Griffsicherheit, selbst wenn die Hände schweißnass sind.

Klettern am Berg – Die richtige Ausrüstung

Zum Klettern am Berg wird in Prinzip die gleiche Ausrüstung benötigt, die auch zum Klettern in der Halle genutzt wird. Allerdings sollten am Berg noch stabilere Kletterschuhe, die noch mehr Trittsicherheit bieten genutzt werden. Die Ausrüstung draußen wird noch durch einen Kletterhelm ergänzt, der Steinschläge abfedert und den Kopf schützt, wenn man beim Klettern doch einmal gegen den Felsen stößt. Zudem sollte man sich am Berg stets wetterfest anziehen: Eine Regenjacke und mehrere dünne Lagen, die nach Bedarf an- oder ausgezogen werden, sollten folglich genauso ins Gepäck gehören wie eine Sonnenbrille und bei Bedarf eine Sonnencreme.


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