“Ich kill dich”, Stuffkamp Cola und Heavy Metal: Aus dem Roman-Manuskript “Der Knochenturm” von Ralf Boscher

“Ich kill dich”, Stuffkamp Cola und Heavy Metal: Aus dem Roman-Manuskript “Der Knochenturm” von Ralf BoscherSend to Kindle

Der_Knochenturm
Etwas, an dem ich arbeitete, mein Niederrhein Horror-Roman “Der Knochenturm”… (aus Boschers Werkstatt)

Erstes Kapitel: Hells Bells

[...]

„Ich habe es dir gesagt, ich kill Dich, du Pisser, ich versprech’ es dir, ich hab dich mit ihr gesehen, du kleiner Wichser bist so gut wie tot!“

Und nun lag Peter mit vor Schmerz pochendem Unterleib vor Cuypers und seinen zwei lachenden Kumpels auf dem Rahmer Kirchweg und in Cuypers Augen glimmte eine Brutalität auf, welche die Möglichkeit, dass er sein Versprechen ernst meinte, schrecklich real werden ließ. Cuypers beugte sich vor, schlug Peter mit dem Handrücken aufs Auge, dann griff er in Peters Haare, zog ihn hoch, nah an seinen Mund: „Weißt du, du Wichser, ich habe sie geküsst, und sie hat mir ihre geile Zunge in den Hals geschoben!“, sagte er, „Mary ist der schärfste Fick, den ich seit langem vor’m Rohr hatte. Mein Gott diese Titten! Und sie ist Jungfrau! Und du Pizzafresse glaubst, du könntest mir da in die Quere kommen?!“

Bevor Peter antworten konnte, ja, bevor er überhaupt über die Worte von Cuypers nachdenken konnte, nur die Frage Hat sie ihn wirklich geküsst? schoss ihm durch den Kopf, hatte Cupyers ausgeholt und ihm eine solch harte Gerade auf die Nase geschlagen, dass ihm das Blut aus derselben herausschoss. Ein zweiter Schlag kam sofort hinterher, dieses Mal auf seine linkes Auge, das sofort zuschwoll, was Cuypers zwei Kumpels noch lauter lachen ließ. Doch als Cuypers ein Butterfly-Messer aus der Hosentasche zog, verstummte ihr Lachen. „Der hat genug!“, meinte der eine. „Was seid ihr denn für Arschlöcher?!“, gab Cuypers zurück. „Ich hab gesagt, was mit dem Wichser passiert. Und ihr wollt die Kleine nach mir ficken, also haltet euer Maul, wenn ich mein Ding durchziehe! Oder…“ Er hielt nun die Klinge bedrohlich in Richtung seiner Kumpels, die zurückwichen. „Klar!“, gab der andere zurück, „Die ficken wir!“, und lächelte unsicher. „Dann sind wir uns ja einig“!, brummte Cuypers zufrieden und wendete sich wieder Peter zu:

„Frohe Weihnachten, Pizzafresse!“, höhnte Cuypers, spuckte Peter an und hob die Hand mit dem Messer.

 

VII.

 

Zeitgleich überquerten am anderen Ende des Dorfes Mary und Thomas beim Rahmer Hof die Straße und bogen in den Kapellenweg ein. Jetzt waren es nur noch wenige hundert Meter bis zum Terstegenhof, nur noch wenige Minuten bis zu ihrer erste Bandprobe.

„Wo wohl Peter bleibt?“, fragte Mary.

„Ja, kommt mir auch komisch vor.“, entgegnete Thomas, „Eigentlich schaut er ja schon, dass er so früh wie es geht bei Dir ist“!

„Wie meinst du denn das?“, fragte Mary.

„Wenn du das nicht weißt…“, lächelte Thomas und blieb stumm. Sie kamen an ihr Ziel. Das Wohnhaus war unbeleuchtet. Pauls Eltern und sein Bruder waren schon zur Abendmesse unterwegs. Kaum dass sie um das neue Wirtschaftsgebäude bogen, schallte ihnen Black Sabbath entgegen. War Pigs.

„Wenn die Schweine nicht schwerhörig sind“, meinte Thomas grinsend, “kann Pauls Papa nur hoffen, dass sie kein Englisch verstehen“

„Sonst hat er bald mehr Kampf-, als Mastschweine!“, entgegnete Mary.

Als sie den Schuppen betraten, war Paul gerade bei den letzten Vorbereitungen. In der Hand hielt er ein Glas Stuffco, einen mit einem Schuss Cola gemischten Stuffkamp. Die in einem alten Gummistiefel in einer dunklen Ecke des Schuppens versteckte Flasche hatte er aus den alten Beständen seines Vaters geklaut. Es war nicht die erste Flasche. Aber sein Vater hatte es bisher nicht bemerkt. Das Kellerregal sah nach wie vor gut gefüllt aus. Randvoll mit verstaubten Flaschen des originalen Aldekerker Kräuterschnapses, mit dem sich Vater Terstegen 1979 eingedeckt hatte, als die alte Gerritzen-Brennerei in der Rheinstraße dichtgemacht hatte. Dabei war er eher ein Diebels-Trinker. Aber so manche Party in seinen Sturm- und Drangjahren hatte erst durch einen gewissen Stuffkamp-Genuss die richtige Würze bekommen. Wehmütig, dass mit Gerritzen wieder Teil seiner Jugend verloren ging, hatte er beim Ausverkauf reichlich zugegriffen, und manchmal, wenn er allein daheim war, hockte er sich in den dunklen Keller und träumte bei einigen Gläschen von den alten, wilden Zeiten.

Paul hatte seine hereintretenden Freunde noch nicht bemerkt, er stellte das Glas auf seinem Schlagzeug ab und griff nach einem Master Of Puppets-Poster, sah sich suchend um. Es war nicht so einfach, einen geeigneten Platz dafür zu finden, hingen doch bereits diverse Poster an jeder einigermaßen ebenen Fläche. Angus Young in Schuljungenuniform auf der Mauer. Auf der Seitenfläche eines alten Misthängers das Ride The Lightning-Cover als Poster. Daneben Judas Priest, Kiss in voller Maskerade, das Cover der Appetite for Destruction-Platte von Guns `n´ Roses und Deep Purple in Mark II-Besetzung. Ozzy Osbourne klebte auf einem alten Treckerreifen, der an einem Heuwender lehnte. Eddie grinste sein Totenkopfgrinsen von oben auf sie herunter, baumelte doch ein Iron Maiden-Poster an zwei Schnüren von einem Balken herab. Und nicht zu vergessen, Marys Heldin, Doro Pesch. Blond und klein wie sie, aber so cool in einem hautengen, schwarzen Lederoutfit. Geil! hatten die Jungs bei Ansicht des Posters gemeint, Höllenglocken! Mary fand allerdings ihre kraftvolle Stimme beeindruckender als ihre Brüste, die prall aus ihrem Ledertop quollen.

„Toll hast du das gemacht!“, begrüßte Mary Paul und blickte sich anerkennend um, während Peter sich das Glas Stuffco von Paul schnappte und seinem Cousin mit den Worten zuprostete: „Hoffe du hast noch mehr von dem guten Stoff!“

Nachdem Paul die Flasche aus dem Versteck geholt hatte und alle mit einem Glas Stuffco versorgt waren – gegen die Kälte, meinte er, obwohl es gar nicht so kalt war, weil sein Vater ihnen einen alten gasbetriebenen Heizlüfter zur Verfügung gestellt hatte –, stellten sie die Verstärker im Halbkreis um das Drumkit auf. Strom und Steckdosen und Verlängerungskabel gab es satt. Pauls Papa hatte sich, was die Logistik anging, wirklich nicht lumpen lassen. Schwein müsste man haben. Einen kurzen Moment lang war Mary ein wenig bedrückt und auch neidisch. Leider hatte das Budget ihrer Eltern für eine E-Gitarre nicht gereicht, denn eigentlich wollte sie nicht nur singen, sondern auch Gitarre spielen. Und zwar laut. Deswegen hatte sie ihre Akustikgitarre gleich zu Hause gelassen.

„Wo bleibt Peter?“, fragte Paul.

„Wir hatten gehofft, er wäre schon hier.“, sagte Mary.

[...]

 

Ende der Leseprobe aus dem Roman-Manuskript „Der Knochenturm“ von Ralf Boscher

 

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