Ich bleib' lieber Single:"Verlieb dich nicht in mich"

bleib' lieber Single:

Wollen sich nicht verlieben. Ob sie das schaffen? DVD oder BluRay verraten's jetzt...

Unverhofft kommt oft. Eigentlich will sich Carlos (Bartträger des Jahres...mindestens: Eduardo Noriega) nur im Buchladen seines Vertrauens am hellichten Tag niederlassen und dort den ersten Cognac seines Lebens schlürfen. Doch er hat die Rechnung ohne Irene (Michelle Jenner) gemacht. Die sitzt dort nämlich auch, ihr Blick hängt tief in einem Schmöker. Meint man zumindest. Doch dann spricht sie Carlos an. Einfach so, ohne jegliche Vorwarnung. "Du gefällst mir!" Er weiß gar nicht, wie ihm geschieht. Eine Frau spricht ihn an. Ihn, der beruflich (Drehbuchautor) in einer Krise steckt, und privat irgendwie auch. Einzige Bedingung von Irene: Keine Namen! Kein Kontakt via Telefon oder Social Media! Wie romantisch, liebe Gemeinde, wie romantisch!
Weil Carlos Spiele mag und Irene obendrein auch noch verdammt gut aussieht, lässt er sich drauf ein. Bald daten sie sich. Sie kommt zu spät, macht nichts - er wartet gerne. Auch beim ersten Date. Das fühle sich an wie das vierte. Sie tauschen sich aus. Über vergangene Zeiten (Ihr Ex: Von nun an bloß der verfluchte Mistkerl. Seine Ex: Die verdammte Zynikerin), sie geben sich liebliche Kosenamen wie Spion oder Fee. Hach, wirklich romantisch hier. Aber: Nenn' deinen Namen nie! Und verlieb dich auch bloß nicht in mich!

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Die Landschaft! WOW!


So heißt er dann auch, der Film. "Verlieb dich nicht mich". Keine Sorge, in diesen Film verlieben sich höchstens wohl wirklich nur hoffnungsvolle Romantiker. Man muss es schon mögen, was hier Regisseur Miguel Ángel Lamata auf uns los lässt. Zwei Menschen lernen sich lieben, zwei, die beide gerade eher unschöne emotionale Bindungen hinter sich haben. Und beide möchten einfach nur eine schöne Zeit miteinander haben. Ohne das ganze Drumherum.
Wie gesagt: Romantiker werden ihre wahre Freude an diesem kitschigen Schmalz haben. Denn hier ist echt alles dabei: Museumsbesuche, oft wird gegessen, dann laufen sie durch die vermutlich zehn schönsten Touristenorte Spaniens. Immer zu zweit, immerfort sind beide am palavern. Ja, es passiert kaum was. Irene redet, Carlos redet, Irene redet, Carlos redet. Es knistert. Soll es zumindest. Und worüber geredet wird. In Filmen seien die scheiß Kerle ja echt scheiße. In Wirklichkeit seien sie aber meist wundervoll. Aha. Am Ende wird's dann irgendwie richtig blöde und dann ist auch wieder Feierabend.

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"Dich hat eine Frau angesprochen? Ernsthaft?"


Wirklich unterhaltsam in diesem auch optisch recht glatt gebügelten "Liebe kann so einfach und doch so schön sein"-Streifen ist da eigentlich nur Carlos' Mitbewohner. Auch ein mittlerweile vor sich hin darbender Autor. Cristóbal (Fele Martinez) hat eine Glatze und ganz sicher auch einen Dachschaden. Aber er bringt den vom Verleih versprochenen "sprühenden Dialogwitz" dann ab und an immerhin echt rein ins Bewegtbild. "Dich hat eine Frau angesprochen? Ernsthaft?" Sie sei doch bestimmt ekelhaft gewesen, meint er. (wer erkennt da nicht selbst den besten Freund wieder?) Überrascht ist er, als er hört, dass Irene doch wohl etwas kann. Nur beim von ihr favorisierten Kennenlernen hat er eine klare Meinung und findet, dass sie wohl kaum für einen Nobelpreis für geistige Gesundheit infrage käme. Und so sorgt er fortwährend mit jedem Auftritt für heiteres Aufatmen.

Fazit


Doch die ebenfalls vom Verleih versprochene hemmungslose Romantik, die Lust mache, sich endlich mal wieder selbst zu verlieben, macht indes nur Lust auf eines: Schlafen. Wahlweise vielleicht auch auf einen Cognac. Oder zwei. Oder zweiundzwanzig. In jedem Fall habe ich eines für mich beschlossen: Single sein ist doch ganz nett. Und damit's endlich auch mal wieder so richtig knistert, kann man sich im Übrigen auch vier Stunden Kaminfeuer bei Youtube anschauen. Kein Scherz. Auch sehr beruhigend und beglückend, wie ich finde.
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BEWERTUNG: 4,0/10Titel: Verlieb dich nicht in michFSK: 12Laufzeit: 92 MinutenAutor/Regisseur: Miguel Ángel LamataDarsteller: Eduardo Noriega, Michelle Jenner, Fele Martinez
Bilder: Pandastorm Pictures

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