Ibibs Glühlampe - Bericht von einem Ägyptenreisenden

Da ich ja zu allem eine Meinung habe, auch wenn ich vom Gegenstand der Aufregung weiter entfernt bin, als andere: Heute mal ein Gastbeitrag von jemandem, der Ägypten schon oft bereist hat: Ralph.
Hier sein Bericht:
"Wir waren einmal zu sechst in Ägypten und hatten einen Taxifahrer Namens "Ibib" fest für die zwei Wochen gebucht. D.h., dass wir immer dann, wenn wir ein Taxi benötigten, Ibib anriefen. Aber meistens stand er schon mit seinem alten Peugeot 407 Kombi vor dem Hotel oder er wartete auf uns, wenn wir von einem Ausflug wieder zurück ins Hotel kamen.
Aus Dankbarkeit hat er uns einmal zu sich nach Hause eingeladen. Das erste was er uns sehr stolz vorführte war ein Schalter neben der Tür, der eine nackte Glühbirne an der Decke einschaltete.
Wir waren etwas peinlich berührt. Aber Ibibs Augen leuchteten mit der Glühbirne voller Stolz um die Wette! Bereits solche simplen Dinge werden sie mit Sicherheit nicht mehr aufgeben - weil sie für diesen Luxus lange Jahre gearbeitet und gekämpft haben. Daneben geht es weiter vom Kühlschrank bis hin zum Sony Farbfernseher, Waschmaschine, Haartrockner und eben alles wofür man Strom benötigt, alles was für uns selbstverständlich ist, wollen auch die Menschen in Ägypten - ob Moslem oder Christ.
All das mag politisch so gewollt sein. Fakt ist jedoch, dass Mubarak diese Errungenschaften auch für sein Volk haben wollte und er hat es bekommen, was auch immer er dafür an Gegenleistungen (allen voran den Amerikanern) erbringen musste. Du müsstest mal ägyptisches Fernsehprogramm erleben. Das ist so vollgepflastert mit Warenwerbung wie es bei uns kaum möglich wäre und das weckt und fördert natürlich Begehrlichkeiten. Oder auch mal einen Gang durch die abendlich beleuchteten Souks und Down Towns. Angefangen vom einfachen Cafe wo man gemütlich (s)eine Shishapfeife raucht und ein Glas Tee (tatsächlich ohne Alkohol!) trinkt...die Seele baumeln lassen mit einigen einfachen Genussmitteln als tägliche Lebensfreude. Wenn das jemand versteht, dann wir! Und wir wären die Letzten, die ihnen das verwehren wollten. Ich glaube, die anderen, die mit uns waren, denken genau so!
All dies und insbesondere der Tourismus ist ein dicker Dorn in den Augen der islamistischen Fundamentalisten die am ehesten mit der Lebenseinstellung eines Thaliban vereinbar ist und zwar so wie wir ihn in Presse, Funk und TV kennengelernt haben.
Wir haben mittlerweile das 21. Jahrhundert erreicht, aber einige Teile dieser Welt wollen (und sollen) im religiösen Wahn gehalten bzw. zurückgeführt werden; nach alten Mustern wie auch das Steinigen von untreuen Ehefrauen bis sie tot sind. Der Mann als "Spitzenerzeugnis mohamedanischer Evolution", das Töten von Menschen die nicht an den Islam glauben. Ausrottung alles nichtislamischen Lebens. Das ist so, als würde Benedikt der 16. alle Nichtchristen auf den Scheiterhaufen entsorgen wollen. Dieser islamistische Fundamentalismus trägt genau diese mittelalterlichen Denkweisen. Dass dies heute in einigen Bevölkerungsschichten des nahen Osten auf fruchtbaren Boden fällt, macht sie so unbegreiflich und gefährlich!
Selbst in den Hochburgen wie eben Hurghada, Sharm el Sheik und anderen kann man Frauen sehen die tief verschleiert über die Straßen gehen. Dass es sich dabei um Frauen handelt, kann man übrigens nur vermuten! Als Tourist sollte man sich davor hüten, eine Ägypterin anzusprechen, es könnte tatsächlich das letzte sein, was man in einem fremden Land tut!
Dennoch....die Ägypter sind nett, hilfsbereit und überaus gastfreundlich und auch tolerant gegenüber "Andersgläubigen" so lange man es nicht mit Fundamentalisten zu tun hat. Aber sie sind auch neugierig. Einer unserer Freunde, ein gläubiger Moslem, feiert Wyeihnachten nach christlichem Vorbild.
Angenehme Nachtruhe
Ralph"

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