HEUTE: Komet Lovejoy C/2014 Q2 fotografieren

Benannt ist der Komet nach seinem Entdecker dem Hobbyastronomen
Terry Lovejoy, welcher diesen im August 2014 entdeckte.
Der Komet ist insbesondere für Fotografen sehr interessant, da dieser
momentan schon mit dem bloßen Auge erkennbar ist.
Es handelt sich bei Lovejoy um eine der schönsten Kometenerscheinungen
der letzten Jahre.

Der Komet zieht einen langen Schweif hinter sich her und leuchtet grün.
Dies liegt an den Kohlenstoffmolekülen in den Gasen des Schweifs.

Da sich der Mond ab heute im letzten Viertel befindet, stört das
Mondlicht nicht mehr bei den Aufnahmen des Kometen.
Auch die Wolkendecke soll heute Abend aufbrechen und den
Blick auf den Kometen ermöglichen.
Die Beste Zeit für die Fotografie soll laut Astronomen heute ab etwa
22:00 Uhr sein.
Auch noch die nächsten zwei Wochen soll der Komet noch gut 
erkennbar über den Nachthimmel sausen.
Dabei hatte der Komet am 7. Januar bereits seinen erdnahsten
Punkt erreicht. 
Der Sonne am nächsten kommt er am 30. Januar.
Folglich ist der Schweif dann am ausgeprägtesten.
Allerdings ist dann der Mond auch wieder sehr hell und stört die
Aufnahmen.
Die Besten Ergebnisse sollte man demnach am 20.01.2015 erzielen
können, da dann Neumond ist.
Der Mond ist dann also vollkommen dunkel.
Ob dann allerdings die Wolken mitspielen, bleibt abzuwarten.
Da sich der Komet derzeit noch sehr erdnah befindet,
empfehle ich jedoch sich heute auf die Lauer zu legen.
Wer ihn jetzt im Januar verpasst kann sich dann in 8000 Jahren
wieder daran machen ihn zu fotografieren, denn erst dann kehrt
er wieder zurück.
Zwar kann man den Kometen noch bis in den März hinein
von der Erde aus beobachten, da dieser sich jedoch
immer weiter von uns weg bewegt, sind hierzu dann
hochauflösende Teleskope notwendig.

Um den Kometen bestmöglich fotografieren zu können sollte man 
sich ein paar Kilometer außerhalb von Städten und Dörfern befinden,
da insbesondere die Straßenbeleuchtung auch den Nachthimmel
aufhellt. Tolle Fotos gelingen dann wegen dieser “Lichtverschmutzung” 
nicht.

Eine Karte, wo der Komet sich am Nachthimmel befindet, findet ihr hier:

Link

Der Komet steht am südlichen Nachthimmel und steigt jede Nacht ein 
klein wenig höher und etwas weiter nach rechts.
Der Kometenschweif ist derzeit ca. vier Fingerbreit lang.

Wer ein Smartphone sein Eigen nennt, der kann sich eine Sternenfinder
App herunterladen z.B. Sky Map und damit dann den Nachthimmel
nach den Sternenbildern absuchen. 
Hat man das Sternenbild lokalisiert, kann man die Position des Kometen
sehr leicht ausmachen.

Hat man den Kometen “gefunden” so möchte man diesen natürlich auch
fotografieren.
Also die Kamera auf ein Stativ gestellt und ein Teleobjektiv
montiert.
Die Besten Ergebnisse sollte ein 200-300mm Objektiv 
erzielen.
Um scharf zu stellen, stellt man das Objektiv entweder auf Unendlich stellen
oder man fokussiert den Kometen über LiveView an und nutzt dabei
die Lupenfunktion der Kamera. Hat man den Kometen scharf fokussiert,
stellt man die Kamera auf manuellen Fokus und darf diese dann natürlich
nicht mehr verstellen.
Zudem schalten wir den Bildstabilisator ab, was generell bei Stativaufnahmen
immer gemacht werden sollte.

Die Kamera lösen wir über einen Fernauslöser aus oder alternativ über die
Selbstauslösefunktion (2 Sekunden Timer), damit das Bild nicht verwackelt
und damit unscharf wird.

Als Blende wählen wir möglichst die größtmögliche (Offenblende).
In der Regel wohl etwas um die f/4,0.

Den ISO-Wert stellen wir zunächst mal auf 800, man kann diesen jedoch auch
bis zu etwa 6400 hochsetzen, je nach Geschmack und Begebenheit.
Das Bildrauschen verstärkt sich natürlich mit höheren ISO-Werten.

Wir fotografieren in RAW, um später besser nacharbeiten zu können.
(Weißabgleich)
Wer in JPG-Format fotografiert, hat später nur schwer die Möglichkeit
noch etwas an den Bilddetails zu verändern, da das Bild dann schon
komprimiert gespeichert wurde und schlicht und einfach weniger
Bildinformationen vorhanden sind.

Bei der Belichtungszeit können wir etwas experimentieren.
Da sich der Komet bewegt und auch die Sterne sich dahinter
bewegen (Erdrotation und Kometenbahn), kommt es darauf an,
ob wir es in Kauf nehmen wollen,
Sternenspuren auf dem Bild zu haben (Sterne werden dann als
Balken dargestellt), dafür haben wir aber auch eine
Interessante Kometenspur auf dem Bild.
Oder ob wir alles sehr scharf und punktuell ablichten möchten.
In der Regel darf dann die Belichtungszeit nicht über 1,5-2 Sekunden
liegen. (Abhängig von der Brennweite)

Hier eine Richtwerttabelle für verschiedene Brennweiten, bei welcher
die Sterne noch nicht “verwischen”

28mm       25 Sekunden
50mm       10 Sekunden
100mm       4 Sekunden
200mm       2 Sekunden
300mm    1,5 Sekunden
500mm    0,7 Sekunden

Fotografiert ihr mit einem Weitwinkel, so könnt ihr also länger
Belichten und erhaltet ein anderes Ergebnis, als bei
einer kurzen Belichtungszeit mit einem Teleobjektiv.
Von daher probiert es doch einfach mal mit beiden
Varianten aus.
Auch die Weitwinkelaufnahme kann man ja später am
PC auf den Kometenbereich beschneiden.

Wir können auch mehrere Langzeitaufnahmen anfertigen
und diese dann mit einer Software übereinanderlegen.
Auch dieser Effekt stellt ein interessantes Ergebnis dar.
So kann man z.B. 30 Aufnahmen von 30 Sekunden länge
einfach mit dem kostenlosen Programm Startrails
übereinanderlegen und erhält dann ein einzelnes Bild.
Hierzu werde ich aber noch einen gesonderten Beitrag
zum Thema Sternenspuren veröffentlichen.

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