Gestern war ich mit meiner Frau einkaufen, und da sie anschließend noch zum Bäcker ging, schließlich befindet der sich im selben Geschäft, ging ich schon mal alleine voraus, um unsere Einkäufe im Auto zu verstauen.
In etwa 10 Meter Entfernung stand ein älteres Ehepaar, ich nehme mal an russischer Abstammung und hob gerade eine ganze Palette Milch auf den Rollator, den sie dabei hatten. Zuerst überlegte ich, ob ich überhaupt zu ihnen hinübergehen sollte, den manchmal reagieren die Menschen auch gereizt, wenn man ihnen Hilfe anbietet. Aber ich entschloss mich trotzdem dazu, ihnen meine Hilfe anzubieten.
Ich ging also hinüber, und fragte freundlich, ob sie einen weiten Weg vor sich hätten, und bot ihnen dann an, sie mit unserem Auto nach Hause zu fahren. Sie hatten keinen weiten Weg, freuten sich aber trotzdem über die Hilfsbereitschaft, und bedankten sich.
Einige Zeit später konnte ich dann auch ihren Blick deuten! Sie waren einfach nur erstaunt gewesen darüber, dass jemand sich die Zeit nehmen würde, ihnen zu helfen.
Ja, wir leben in einer Zeit, in der die Menschen ständig unter Stress stehen, und niemand die Zeit findet, anderen zu helfen, oder überhaupt nur zu merken, dass jemand Hilfe gebrauchen könnte.
Es macht mich immer wieder traurig, wenn ich so etwas feststelle, denn was kann es denn für ein schöneres Gefühl geben, als jemanden zu helfen!
Jeder, der schon einmal einem anderen geholfen hat, ohne dafür auch nur das geringste zu erwarten, der weiß, was dies für ein Gefühl ist. Und genau dieses Gefühl kann süchtig machen!
Aber erklären kann man es eigentlich nicht, man muss es selbst erleben und erfahren!
Am besten probiert man es einfach mal selbst aus! Die Nachbarin, die ihre schweren Einkaufstüten die Treppe heraufschleppen muss, oder der ältere Mann, der einfach nur mal ein Gespräch braucht. Es gibt so viele Möglichkeiten, man muss nur genau hinsehen!
Denn eins ist ja mal ganz klar:
Menschlich gesehen befinden wir uns noch immer in der Steinzeit!
