Hamburg, Du bist zu weit gegangen

Hamburg, Du hast übertrieben. Ehrlich. Es braucht einiges, aber das ging zu weit. Ich bin mit guten Absichten gekommen. Zu Besuch, auf eine Tasse Astra, ein paar Freunde sehen, es gab ja einen Grund zum Feiern. Und anstatt mich in den Arm zu nehmen, reißt Du das kleine Herzchen raus.

Einfach so.

Ohne vorher was zu sagen.

Du zeigst Dich in Deiner furchtbaren Schönheit, fährst alles auf: Alle Freunde waren gestern Abend da, in meiner alten Wohnung durfte ich schlafen, wache auf und blicke wieder auf den Michel. Und in der Küche steht die Badewanne. Die herrlichen Backsteinhäuser, die bunten Herbstblätter, die Sonne, die ihren Weg durch die Wolkendecke gekämpft hat. Da vorne gleich ist der Park, mein alter Vorgarten, da hinten schon die Elbe – ach Sommer! – und dort drüben die Alster, um die ich sonntags so gerne spazierte.

Es ist unfair, Hamburg, unfair. Lass mich doch in Berlin glücklich sein. Da ist es auch gerade viel wärmer. Und da wäre mittwochabends viel viel mehr los gewesen als auf der Schanze, wo um drei Uhr morgens schon alles zu ist. Blöder Galao Strich.

Und doch steh ich hier, lass mich von Dir, Hamburg, umhauen.

Von all der Liebe und dem Konfetti, alles, was mir gestern entgegenkam. Von den offenen Armen, von den Gesichtern, die mich kennen, von den Freunden, die wissen, was los ist. Ja, wir haben uns seit Monaten nicht gesehen und dann steht man da wie gestern. Einfach so. Man braucht nichts zu sagen, man kennt sich doch.

Hamburg, ich werde heute wieder fahren. Wir beide, das geht nicht. Wir sind zu verschieden. Aber für eine Nacht wirst Du mich nie wieder kriegen. Weil… Das geht so nicht. Spar Dir Dein Frühstück und “Lass uns Freunde bleiben”, ich find alleine raus.

Dieses Gefühl von “ich will Dich zurück”, Hamburg, und “ich muss mich leider in der Welt oder wenigstens in Berlin verlieren” war nicht geplant. Nein. Das war so nicht geplant.

Und jetzt suche ich den Fehler natürlich wieder bei mir: Was habe ich mir gedacht als ich meine Sachen gepackt habe und Dich verlassen habe? Meine Freunde, meine echten, richtigen Freunde, die mich lieben und die ich zurückliebe, hab ich hier gelassen. Einfach so. Ohne echte Erklärung, nur eine mittelgroße Party (ok, war schon geil…) war es mir wert.

Hamburg, dass Du mich noch mal so in Knie zwingst, damit hab ich nicht gerechtet.

Aber das lasse ich mir nicht gefallen. Wenn Du spielen willst, dann spielen wir. Und nächstes Mal bleibe ich länger als eine Nacht, sauge Dich auf anstatt mich von Dir aussaugen zu lassen. Hamburg, das nächste Mal kommst Du mir nicht so leicht davon.

 

(was ich sagen will: Danke, Hamburg.)


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